Freitag mittag. Seit anderthalb Wochen war ich nicht mehr auf dem Rad. Temperaturen um die null Grad und Schnee/Regenschauer haben meine Motivation mich mit dem Rad ins Freie zu begeben auf den Tiefpunkt sinken lassen. Heute Nacht hat es wieder etwas geschneit, das Thermometer zeigt knapp -1 Grad. Die frische Schneedecke lockt an die frische Luft....wenn ich mich jetzt nicht überwinde werde ich wohl den ganzen Winter das Fahrrad im Keller stehen lassen. Also schnell rein in die Klamotten bevor der innere Schweinehund wieder die Oberhand gewinnt.
Nun steh ich also mit dem Rad vor der Haustür und der eisige Wind lässt mich ernsthaft überlegen das Bike wieder in den Keller zu bringen. Ach was, ich will mich nicht umsonst mit den 3 dicken Paar Socken in die dafür zu engen Radschuhe gequetscht haben....also auf gehts. Erstmal auf Asphalt raus aus der Stadt. Die Finger frieren in den kurzen Radhandschuhen und das vom Vorderrad aufgewirbelte Dreckwasser von der Straße spritzt mir genau ins Gesicht, es wird Zeit das ich Schnee unter die Reifen bekomme sonst brech ich gleich ab.
Einen Kilometer später kann ich die Straße endlich verlassen und meine Reifenspuren in den noch unberührten Schnee auf einem Feldweg pressen, der Puls geht langsam nach oben und somit frieren die Finger auch nicht mehr. Der frische Schnee knirscht unter den Reifen und der Wind lässt hier auch nach, genau deswegen wollte ich doch raus, alle Gedanken ans Abbrechen verfliegen sofort. Als ich dann auf einen Waldweg biege zeigen sich die Tücken des Schnees. Unterhalb der Schneedecke verstecken sich tiefe Spurrillen und mein Bike versucht mich abzuwerfen wie ein bockiger Gaul seinen Reiter. Zum Glück konnte ich mich immer noch rechtzeitig retten, nur einmal musste ich in den Schnee der Böschung neben mir greifen.
Jetzt noch einen steilen Asphaltanstieg meistern und es geht endlich richtig in den Wald. Die Schneedecke am Anstieg ist festgefahren und dementsprechend recht rutschig, meine Bereifung ist alles andere als grobstollig, also nehme ich mir vor die ganz kleinen Gänge zu meiden. Tja, die Rechnung habe ich ohne meine Oberschenkel gemacht, schneller als ich zuschauen kann wandert die Kette immer weiter nach links, bis die Reifen irgendwann keinen Halt mehr finden. Also absteigen und hochschieben. Schon nach 10 Schritten hat sich unter den Ballen der Schuhe ein großer Schneeklumpen gebildet der das Laufen annähernd unmöglich macht. Gerade als das kräftige Aufstampfen nach ein paar Schritten um die Schneeklumpen wieder loszuwerden zur Routine wird bemerke ich hinter mir einen LKW den Berg hochkommen. Der Weg ist so schmal das dieser nicht an mir vorbeipasst und wenn der wegen mir erstmal anhalten muss dann kommt der am schneebedeckten Hang nicht wieder in die Gänge. Toll, nun auch noch den Berg hochrennen bis zur nächsten breiteren Stelle, so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Zum Lohn darf ich jetzt durch den wunderschön verschneiten Wald fahren, der Schwalbenstein bricht zu meiner Rechten durch den Schnee und kurz vor dem Schöffenhaus huscht ein Eichhörnchen kurz vor mir über den Weg. Hier muss ich mich auch entscheiden wie ich die Abfahrt nach Manebach fahre, auf Asphalt direkt hinunter oder einen für Fahrräder verbotenen schmalen Wanderweg am Waldrand entlang. Auf dem Wanderweg ist nicht eine einzige Fußspur im Schnee zu entdecken, also werden schon keine Wanderer unterwegs sein...also dort lang, ist eh viel schöner als der Asphaltweg. Hier kann man nämlich die wunderbare Aussicht über Manebach hinweg auf den Kickelhahn genießen, schnell noch ein Foto gemacht und da zeigen sich auch schon die Nachteile der schönen Aussicht. Durch die fehlenden Bäume konnte der Wind ungehindert den Schnee der darunterliegenden Wiesen auf dem Weg verteilen, ich muss wieder absteigen un kämpfe mich durch kniehohe Schneeverwehungen. Aber der Baumbestand wird wieder dichter und der Weg schlängelt sich jetzt wieder befahrbar mitten hindurch. Ich bin total alleine mitten in dieser wundervollen Winteridylle und fühle mich wie im Märchenwald aus Kinderzeiten, wenn jetzt noch Hänsel und Gretel meinen Weg kreuzen ist das Bild perfekt. Aber auch dieses schöne Waldstück hat irgendwann ein Ende und ich muss über die Wiesen hinab nach Manebach.
Bei schönem Wetter heisst es hier "Wer bremst verliert", jetzt hänge ich aber dauerhaft an der Bremse und als weiter unten auf der Abfahrt der Belag zu Kopfsteinpflaster wechselt erwarte ich jeden moment den Sturz, aber auch das überstehe ich und begebe mich auf dem Ilmradweg nach Ilmenau zurück, hier treffe ich noch einen anderen verrückten Biker und wir ziehen parallel unsere Spuren in den auch hier noch unberührten Schnee. In Ilmenau angekommen muss ich dann aber entscheiden meine normalerweise noch weiter um Ilmenau herumführende Tour drastisch zu verkürzen denn meine Füße vermelden den nahenden Erfrierungstod, also quer durch den Ort zurück nach hause. Hier kann ich auch endlich wieder mein großes Kettenblatt nutzen, ich hatte schon Angst das das Rost ansetzt. Im Schnee war ich meistens nur auf dem kleinsten Blatt unterwegs. Zu Hause angekommen freuten sich meine Füße auf ein heißes Bad und ich weiß jetzt das mich zukünftig Kälte und Schnee sicher nicht mehr vom Biken abhalten werden, denn selten hatte ich trotz aller Wiedrigkeiten dabei so viel Spaß wie heute.
Nun steh ich also mit dem Rad vor der Haustür und der eisige Wind lässt mich ernsthaft überlegen das Bike wieder in den Keller zu bringen. Ach was, ich will mich nicht umsonst mit den 3 dicken Paar Socken in die dafür zu engen Radschuhe gequetscht haben....also auf gehts. Erstmal auf Asphalt raus aus der Stadt. Die Finger frieren in den kurzen Radhandschuhen und das vom Vorderrad aufgewirbelte Dreckwasser von der Straße spritzt mir genau ins Gesicht, es wird Zeit das ich Schnee unter die Reifen bekomme sonst brech ich gleich ab.
Einen Kilometer später kann ich die Straße endlich verlassen und meine Reifenspuren in den noch unberührten Schnee auf einem Feldweg pressen, der Puls geht langsam nach oben und somit frieren die Finger auch nicht mehr. Der frische Schnee knirscht unter den Reifen und der Wind lässt hier auch nach, genau deswegen wollte ich doch raus, alle Gedanken ans Abbrechen verfliegen sofort. Als ich dann auf einen Waldweg biege zeigen sich die Tücken des Schnees. Unterhalb der Schneedecke verstecken sich tiefe Spurrillen und mein Bike versucht mich abzuwerfen wie ein bockiger Gaul seinen Reiter. Zum Glück konnte ich mich immer noch rechtzeitig retten, nur einmal musste ich in den Schnee der Böschung neben mir greifen.
Jetzt noch einen steilen Asphaltanstieg meistern und es geht endlich richtig in den Wald. Die Schneedecke am Anstieg ist festgefahren und dementsprechend recht rutschig, meine Bereifung ist alles andere als grobstollig, also nehme ich mir vor die ganz kleinen Gänge zu meiden. Tja, die Rechnung habe ich ohne meine Oberschenkel gemacht, schneller als ich zuschauen kann wandert die Kette immer weiter nach links, bis die Reifen irgendwann keinen Halt mehr finden. Also absteigen und hochschieben. Schon nach 10 Schritten hat sich unter den Ballen der Schuhe ein großer Schneeklumpen gebildet der das Laufen annähernd unmöglich macht. Gerade als das kräftige Aufstampfen nach ein paar Schritten um die Schneeklumpen wieder loszuwerden zur Routine wird bemerke ich hinter mir einen LKW den Berg hochkommen. Der Weg ist so schmal das dieser nicht an mir vorbeipasst und wenn der wegen mir erstmal anhalten muss dann kommt der am schneebedeckten Hang nicht wieder in die Gänge. Toll, nun auch noch den Berg hochrennen bis zur nächsten breiteren Stelle, so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Zum Lohn darf ich jetzt durch den wunderschön verschneiten Wald fahren, der Schwalbenstein bricht zu meiner Rechten durch den Schnee und kurz vor dem Schöffenhaus huscht ein Eichhörnchen kurz vor mir über den Weg. Hier muss ich mich auch entscheiden wie ich die Abfahrt nach Manebach fahre, auf Asphalt direkt hinunter oder einen für Fahrräder verbotenen schmalen Wanderweg am Waldrand entlang. Auf dem Wanderweg ist nicht eine einzige Fußspur im Schnee zu entdecken, also werden schon keine Wanderer unterwegs sein...also dort lang, ist eh viel schöner als der Asphaltweg. Hier kann man nämlich die wunderbare Aussicht über Manebach hinweg auf den Kickelhahn genießen, schnell noch ein Foto gemacht und da zeigen sich auch schon die Nachteile der schönen Aussicht. Durch die fehlenden Bäume konnte der Wind ungehindert den Schnee der darunterliegenden Wiesen auf dem Weg verteilen, ich muss wieder absteigen un kämpfe mich durch kniehohe Schneeverwehungen. Aber der Baumbestand wird wieder dichter und der Weg schlängelt sich jetzt wieder befahrbar mitten hindurch. Ich bin total alleine mitten in dieser wundervollen Winteridylle und fühle mich wie im Märchenwald aus Kinderzeiten, wenn jetzt noch Hänsel und Gretel meinen Weg kreuzen ist das Bild perfekt. Aber auch dieses schöne Waldstück hat irgendwann ein Ende und ich muss über die Wiesen hinab nach Manebach.
Bei schönem Wetter heisst es hier "Wer bremst verliert", jetzt hänge ich aber dauerhaft an der Bremse und als weiter unten auf der Abfahrt der Belag zu Kopfsteinpflaster wechselt erwarte ich jeden moment den Sturz, aber auch das überstehe ich und begebe mich auf dem Ilmradweg nach Ilmenau zurück, hier treffe ich noch einen anderen verrückten Biker und wir ziehen parallel unsere Spuren in den auch hier noch unberührten Schnee. In Ilmenau angekommen muss ich dann aber entscheiden meine normalerweise noch weiter um Ilmenau herumführende Tour drastisch zu verkürzen denn meine Füße vermelden den nahenden Erfrierungstod, also quer durch den Ort zurück nach hause. Hier kann ich auch endlich wieder mein großes Kettenblatt nutzen, ich hatte schon Angst das das Rost ansetzt. Im Schnee war ich meistens nur auf dem kleinsten Blatt unterwegs. Zu Hause angekommen freuten sich meine Füße auf ein heißes Bad und ich weiß jetzt das mich zukünftig Kälte und Schnee sicher nicht mehr vom Biken abhalten werden, denn selten hatte ich trotz aller Wiedrigkeiten dabei so viel Spaß wie heute.
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