Am Wochenende beginnt endlich der
Zipfelmützen-Platzreifekurs! Was sind dagegen schon die Valero Texas Open oder
der erstmals ausgetragene EurAsiaCup auf der European Tour? Richtig, halbgare
Veranstaltungen im Schatten DES Topereignisses im Golfclub „Drei Gleichen“ in
Mühlberg. Aber gerade unser Platzreifekurs motiviert mich, wieder regelmäßiger
über das internationale Golfgeschehen zu berichten. Also, auf geht’s!
Arnold Palmer Invitational (PGA Tour) Adam Scott spielte am
Donnerstag eine sagenhafte 62, Adam Scott führte nach der zweiten Runde mit
sieben und nach der dritten mit vier Schlägen. Wer wohl das Turnier in Orlando gewonnen
hat? Matt Every! Denn Scott brach am Sonntag vollkommen ein, brauchte 75
Schläge und musste Every sowie dessen Landsmann Keegan Bradley passieren
lassen. Für Every war es der erste Sieg auf der PGA-Tour. Den durfte er auch
noch vor der Haustür feiern, denn der 30-jährige stammt aus Daytona Beach und
seine ersten Kontakte zum Golfzirkus erlebte er (natürlich) beim Arnold Palmer
Invitational. Every war von seinen Sieg so geplättet, dass er bei der
Siegerehrung die Frage von Arnold Palmer (zur Einnerung: Arnie gewann in seiner
Karriere sieben Majors und 62 Profiturniere), wie er sich fühle mit „Du hast ja
keine Ahnung, wie cool das ist“ beantwortete. 2010 saß er mal kurzfristig im
Knast, weil er gemeinsam mit zwei Kumpels von der Polizei wegen Drogenbesitzes
festgenommen wurde. Das Dope gehörte (natürlich!) nur den Kumpels, die PGA-Tour
sperrte ihn dennoch für 90 Tage. Every ist nun Achter im FedExCup, die Führung
verbleibt bei Jimmy Walker. Erfreulich aus europäischer Sicht die starken
Auftritte von Henrik Stenson und Francesco Molinari, die sich den fünften Platz
teilten. Weniger stark die Performance anderer Stars: Westwood und Rose
scheiterten am Cut, Bubba Watson gab nach einer 83 in Runde 1 auf. Tiger Woods
erlebt ein bescheidenes Jahr (FedEx-Cup-189.) und ist momentan verletzt. Und in
zwei Wochen ist Masters…
Panama Claro Championship (web.com-Tour) Der Mexikaner
Carlos Ortiz feierte den ersten Profisieg seiner Karriere, Alex Cejka
verteidigt als geteilter Elfter ganz locker seine Führung in der
Saisonrangliste „The 25“.
Mississippi Gulf Resort Classic (Champions Tour) Jeff
Maggert gewinnt im tiefen Süden, Bernhard Langer gelingt als geteilter Dritter
erneut eine Superplatzierung. Keine Frage, dass der Anhausener seine Führung im
Charles Schwab Cup, der Saisonrangliste der alten Herren, souverän verteidigen
konnte.
JTBC Founders Cup (LPGA Tour) Karrie Webb holt bei der
US-Premiere 2014 der LPGA Tour ihren zweiten Saisonsieg. Für die Australierin,
die damit auch wieder die Führung im „Race to the CME Globe“ übernimmt, ist es
der 41. LPGA-Erfolg ihrer Karriere. Caroline Masson wird geteilte Zwölfte,
Sandra Gal geteilte 34. Bemerkenswert: die erst 16-Jährige Neuseeländerin Lydia
Ko wurde Zweite, vor der Finalrunde hatte sie sogar noch geführt.
Nun aber zum bevorstehenden Wochenende. Im Schatten des
Zipfelmützen-Platzreifekurses versucht die European Tour ihre Lücken im
Kalender mit einem neuen Teamevent zu stopfen. Beim EurAsiaCup in Malaysia
trifft Europa auf Asien. Der Waliser Jamie Donaldson sprach sogar schon vom
Ryder Cup des Ostens, aber mal ganz ehrlich: davon ist die Veranstaltung weit
entfernt. Die vier Millionen Dollar Preisgeld haben aber einige gute Namen,
speziell im europäischen Team, angelockt, mit Graeme McDowell sogar einen
Spieler, der hauptsächlich auf der PGA Tour spielt. Zudem schwingen mit Jamie
Donaldson, Victor Dubuisson (FRA), Gonzalo Fernandez-Castano (SPA), Thomas
Björn (DEN), Stephen Gallacher (SCO), Joost Luiten (NED), Pablo Larrazabal
(SPA), Thorbjörn Olesen (DEN) und dem spielenden Kapitän Miguel Angel Jimenez
(SPA) weitere (form-)starke Spieler für Europa den Schläger in der malaysischen
Hauptstadt Kuala Lumpur. Ohne den vom Thailander Thongchai Jaidee angeführten
Asiaten zu Nahe treten zu wollen: die Europäer sind auch ohne Top-Leute wie
McIlroy, Stenson, Rose, Poulter & Co., die das Event nicht über den großen
Teich locken konnte, klarer Favorit. Denn auch bei den Asiaten fehlen mit
Matsuyama, Ishikawa, Choi oder Bae zahlreiche Top-Profis. Nur die Thailänder
Jaidee und Schwergewicht Kiradech Aphibarnrat sind auf absolutem Topniveau.
Prognose: Europa wird das Ding locker gewinnen! Und Ryder Cup-Feeling wird noch
weniger aufkommen als beim Presidents Cup. Apropos Presidents Cup: Vielleicht
könnte sich das Turnier zukünftig größer entwickeln, wenn man die Europäer
gegen den Rest der Welt (ohne die USA) antreten ließe. Ein paar Südafrikaner
oder Australier würden den Vergleich sicherlich etwas mehr auf Augenhöhe heben,
auch wenn zum einen die Topleute wie Oosthuizen, Schwartzel, Scott oder Day
kaum anreisen dürften und zum anderen die asiatischen Hauptsponsoren der
Veranstaltung dieses Globalisierung möglicherweise gar nicht wollen.
Die PGA Tour gastiert vor dem Masters noch zweimal in Texas,
diese Woche bei der Valero Texas Open in San Antonio. Diese Turnierwoche nutzen
viele Stars, um vor dem Masters noch eine Pause einzulegen, „die Valero“ ist
daher eher eines der kleineren regulären Turniere auf der Tour. Aber wie immer
gilt, von dem, was auf der PGA-Tour „eher klein“ ist, kann die European Tour
meist nur träumen. Mit Zach Johnson und Phil Mickelson, der letzte Woche
kurzfristig zugesagt hat und zum ersten Mal seit über 20 Jahren bei dem Turnier
antritt, spielen gleich zwei Spieler aus den Top 10 der Weltrangliste mit.
Hinzu kommen u. a. der FedExCup-Führende Jimmy Walker, der 2012er-Open-Champion
Ernie Els als einer von 13 ehemaligen Major-Siegern oder der Senkrechtstarter
der letzten Saison, Jordan Spieth. Leider kurzfristig abgesagt hat der Spanier
Sergio Garcia. Deutsche Spieler sind nicht am Start, im Vorjahr war Marcel Siem
dank einer Sponsoreneinladung am Start und wurde geteilter Zehnter.
Titelverteidiger ist der Schotte Martin Laird. Es geht wie immer um 500
FedExCup-Punkte und der Sieger erhält, soweit er noch nicht auf anderem Wege
qualifiziert ist, natürlich eine Einladung zum Masters.
Nach den vier Turnieren in Lateinamerika macht die web.com-Tour
diese Woche erstmals in den USA Station. Im Le Triomphe Golf & Country Club in
Broussard wird die Louisiana Open ausgetragen. Alex Cejka wird versuchen, seine
souveräne Führung in der Saisonrangliste auszubauen. Die Damen starten eine
Woche vor ihrem ersten Major bei der Kia Classic im kalifornischen Carlsbad. Der Ort im
Umland von San Diego ist wie geschaffen für ein Golfturnier, haben hier doch
zwei Marktführer der Golfbranche, TaylorMade und Callaway ebenso ihren Sitz wie
der Schlägerhersteller Cobra und die Bekleidungsfirma Ashworth. Caroline Masson
und Sandra Gal, die das Turnier 2011 gewann, sind am Start.
Mit Material von golfpost.de
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