Nichts und niemand kann ein Major-Turnier besser
zusammenfassen als das Par-10 bei Spox. Deshalb als Rückblick auf das
vergangene Wochenende einfach der Link zum Text des Kollegen Regelmann!
Lesebefehl! spox.com RICKIE, SUCH RORY EINE FRAU!
In dieser Woche gastiert die PGA Tour in North Carolina bei
der Wyndham Championship. Es ist das letzte reguläre Turnier vor dem Beginn der
Play-Offs. Nach den anstrengenden letzten Wochen (zwei Majors und ein
WGC-Turnier innerhalb von vier Wochen) gönnen sich die meisten Stars vor den
Play Offs eine Pause, weshalb der Turniersieger am Sonntag für die PGA Tour
vergleichsweise mickrige 34 Punkte für die Weltrangliste erhält. Neben
Titelverteidiger Patrick Reed ist der Südafrikaner Ernie Els der wohl
prominenteste Starter im Sedgefield Country Club in Greensboro. Els ist nur 99.
im FedExCup und will seine zuletzt ansteigende Form nutzen, seine
Ausgangsposition vor den Play Offs in einem schwächeren Feld zu verbessern.
Ebenfalls abschlagen werden Hideki Matsuyama, der auf dem Papier beste Spieler
des Turniers (OWGR-18.), Webb Simpson, Brandt Snedeker oder Bill Haas. Zudem
verlängern eine European Tour-Spieler nach der PGA Championship ihren
Aufenthalt in den Staaten und akzeptierten Einladungen ins Turnier. Für Spieler
und Organisatoren eine Win-Win-Situation. Die Veranstalter präsentieren den
Fans ein attraktives Feld und für Spieler wie Francesco Molinari, den Schotten
Stephen Gallacher oder Brooks Koepka ist es eine Chance, sich mit einem Sieg
eine PGA-Tour-Karte zu sichern. Ins Feld hat es auch Alex Cejka geschafft. Nach
seinem grandiosen Saisonstart auf der web.com-Tour, bei dem er sich den
Aufstieg auf die PGA Tour zur kommenden Saison sicherte, hat er zuletzt einige
schwächere Resultate eingefahren. Vielleicht nutzt er die Chance bei der
Wyndham zum Turnaround. Wichtig bei der Wyndham sind auch immer die sogenannten
Bubble Boys, die Spieler die im FedExCup um den 125. Platz klassiert sind und
noch auf eine Play-Off-Teilnahme hoffen bzw. ihren Platz absichern müssen.
Aktuell belegt der Engländer Paul Casey den 125. Platz. Er hat 11 Punkte
Vorsprung auf den 126., den Südkoreaner Sang Moon Bae. Neben Bae hoffen mit
Mike Weir (Kanada/134.), Martin Laird (Schottland/136.), Ex-Masters-Champion
Trevor Immelman (Südafrika/141.), Roberto Castra (USA/144./2013 noch unter den
Top-30 im FedExCup), Peter Hanson (Schweden/160./2012 noch Mitglied im
europäischen Ryder Cup Team) oder der Ire Padraig Harrington (188./dreifacher
Majorsieger 2008 und 2009) zahlreiche prominente Spieler noch auf den Sprung
unter die Top 125 und damit zum Barclays, dem ersten Play-Off-Turnier. Im
Gegensatz zu den genannten Spielern wird Tiger Woods nicht bei der Wyndham an
den Start gehen. Woods ist aktuell 218. im FedExCup und hätte mit einem Sieg
(schon ein zweiter Platz wäre zu wenig gewesen) noch die Chance auf einen
Play-Off-Platz gehabt. Angesichts seiner Verletzungsprobleme und der damit
verbundenen Formschwäche war es wohl aber eine weise Entscheidung, die Saison
zu beenden und den Körper in den kommenden Wochen wieder vollständig gesunden zu
lassen. Die Chance, dass Woods in Greensboro gewinnt, wäre vergleichsweise
gering gewesen. Die Play-Offs finden also ohne den Tiger statt, für das Golf in
den Staaten und die übertragenden Fernsehsender ist das schlicht eine
Katastrophe. Gleiches gilt auch für den Ryder Cup. Der Tiger gab via
Pressemitteilung bekannt, dass er bis Anfang Dezember, wenn die von seiner
Stiftung organisierte World Challenge stattfinden wird, kein Golf mehr spielen
werden. Er selber hat US-Kapitän Tom Watson informiert, dass er aus
gesundheitlichen Gründen nicht für das US-Team zur Verfügung steht. Eine
„Katastrophe“ könnte die Absage auch für Europa werden, denn Woods hat im Ryder
Cup auch zu seinen besten Zeiten selten die von ihm erwartete Leistung
gebracht. Bezeichnend: den letzten (und einzigen) Sieg (in den letzten 15
Jahren) fuhren die Amerikaner 2008 ein. Tiger Woods fehlte verletzt! Dennoch
stand immer er im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, für den Teamgeist
war dies und die Tatsache das Woods noch mehr Individualist ist, als es seine
Kollegen ohnehin schon sind.
Nun herrscht zumindest hinsichtlich Woods Klarheit in Sachen
Captains Picks, allerdings müssen weitere Top-Spieler mangels direkter
Qualifikation auf einen Anruf von Watson hoffen, z. B. Keegan Bradley, der sich
2012 als kongenialer Partner von Phil Mickelson als so eine Art amerikanischer
Ian Poulter präsentierte. Auch Jason Dufner, Webb Simpson oder Brandt Snedeker
haben sich nicht qualifiziert. Fakt ist, dass das US-Team 2014 personell
irgendwie aus dem letzten Loch pfeift. Abseits von Tiger Woods stiegen Jason
Dufner und Matt Kuchar in Valhalla verletzt aus dem Turnier aus bzw. traten
erst gar nicht an. Dufner reagierte auf Nachfragen, ob er die Play Offs und den
Ryder Cup spielen wird, gereizt: sein einziges Ziel sei es aktuell „gesund zu
werden“. Dustin Johnson wird, ob nun freiwillig oder nicht, nicht in Gleneagles
dabei sein. Qualifiziert für das US-Team sind neben Matt Kuchar Bubba Watson
(der sich schon in Valhalla vom Regen schwerstens genervt zeigte – Hey Bubba,
wir spielen Ende September in den schottischen Highlands, es könnte sein, dass
Du Dich nach den Bedingungen von Valhalla dann sehnen wirst), Jim Furyk, Rickie
Fowler (die beiden formstärksten US-Spieler, insbesondere bei Fowler muss man aber
abwarten, wie er psychisch die knappe PGA-Championship-Niederlage verkraftet
hat, nachdem er 2014 zuvor schon zweimal Zweiter und einmal Fünfter bei den
anderen Majors war), die Rookies Jordan Spieth und Patrick Reed, Phil Mickelson
(dessen Formkurve steil nach oben zeigt), Jimmy Walker (um den es nach seinem
sensationellen Saisonstart – drei Turniersiege – auch ruhig geworden ist) und
Zach Johnson, der sich seit Monaten außer Form präsentiert und nur dank der
vielen Punkte, die er am Beginn der Qualifikationsphase gesammelt hat, im Team
steht.
Neben der Zusammenstellung des Teams ist Watson derzeit auch
mit der Ausrüstung der US-Amerikaner beschäftigt. Vor vier Jahren in Wales, als
es an den ersten beiden Tagen wie aus Eimern schüttete, gab die Regenbekleidung
des US-Teams relativ schnell den Geist auf. Letztlich mussten die US-Spieler
damals im Merchandising-Zelt (!) die Regenjacken und –hosen des Ausstatters der
Europäer (!) kaufen (!). Dieses Jahr unterzieht Watson die Klamotten einem
einstündigen Test in der heimischen Dusche. Zumindest da sollte also 2014
nichts schiefgehen…
In Europa beginnen jetzt eine Reihe von kleineren, teilweise
traditionellen, teilweise auch neuen Turnieren, die im Schatten der Play Offs
in Amerika laufen. Dieses Wochenende treffen sich Thomas Björn, Thorbjörn
Olesen sowie Moritz Lampert beim neu geschaffenen Turnier „Made in Denmark“ im
Norden Jütlands. Björn ist als Weltranglisten-24. und Lokalmatador das absolute
Aushängeschild der Veranstaltung, mit dem formschwachen Nicolas Colsaerts aus
Belgien (nur noch Weltranglisten-176.) tritt aber sogar ein Mitglied des
legendären europäischen Ryder Cup-Teams von 2012 an. Max Kieffer zog seine
Startzusage kurz vor Beginn des Turniers wegen einer Handverletzung zurück.
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