Regionalliga Nord 2006/07 - 1. Spieltag (05.08.2006)
FC ROT-WEISS ERFURT – BORUSSIA M'GLADBACH II 1:0 (1:0)
Vier quälende, fußballfreie Wochen haben endlich ein Ende. Am Samstag startete der FC Rot-Weiß mit einem Heimspiel gegen Mönchengladbachs U23-Team, dass seinen Namen im Gegensatz zu vielen anderen Amateur-Truppen auch (fast) verdient hat, in die Saison 2006/07. Neben 4300 anderen Fans, darunter ein für Reserve-Teams ordentlicher Fohlen-Mob, hatten sich auch die Zipfelmützen Chrischi, Christian, Marion und meine Wenigkeit im Steigerwaldstadion versammelt. Dem wegen der Erhöhung der Eintrittspreise erfolgten Boykott-Aufruf der Ultras, die das Spiel vor dem Eingangstor hinter der Anzeigetafel verfolgten, hatte sich kaum jemand angeschlossen. Die Lust auf RWE und die neue Saison war größer als der Frust über den einen Euro, den man nun mehr löhnen musste.
Vom Supersommer der letzten Wochen war nix mehr zu sehen, als das Team um kurz vor zwei, leider ohne A-Team-Musik *GRRRR*, den heiligen Rasen betrat. Der weiterhin akuten Geldnot zum Trotz hatten wir es wieder geschafft, dass elf Spieler das neue, schicke und selbstverständlich rote Trikot auf ihren Schultern trugen. Im Tor bleibt Dirk Orlishausen die Nr. 1. Konkurrent Ratajczak ließ seinen Frust darüber in der Bild-Zeitung ab und wurde von Trainer Dotchev daraufhin doch zum Stammkeeper befördert – allerdings in der zweiten Mannschaft. Im Gegensatz zu einigen Testspielen wirkte Orle sehr sicher und entschärfte auch die wenigen gefährlicheren Situationen der Gäste souverän. In der Viererkette ersetzte Robert Stark auf links den Verletzten Rico Kühne. Stark erledigte seinen Job genauso unauffällig wie Silvio Pätz auf rechts. Silvio ersetzte dort im Vergleich zur vergangenen Saison Alex Schnetzler, der zunächst im offensiven Mittelfeld benötigt wird. In der Innenverteidigung spielte neben dem zu Beginn des Spiels nicht immer souverän wirkenden Matthias Holst unser Neuzugang aus Oberhausen, der auf Grund seiner unglaublich blonden Haare kaum zu übersehende Lars Heller. Den stärksten Eindruck der Neuen hinterließ im defensiven Mittelfeld Thorsten Görke. Der Ex-Chemnitzer könnte der in der vergangenen Saison so oft vermisste Führungsspieler, der Kopf der Mannschaft, werden. Er dirigierte das Spiel, verteilte die Bälle, stand nach hinten sicher und setzte durch seine Freistöße und unheimlich langen Einwürfe (an dieser Stelle sei Rudi Zedi, auch „The Einwurf“ genannt, gegrüßt) auch in der Offensive viele Akzente. Die Außenpositionen im Mittelfeld hatte man vor dem Spiel eigentlich als eine Erfurter Stärke eingeschätzt, doch Björn Brunnemann auf rechts und der Wattenscheider Neuzugang Danny Cornelius auf links, der nicht annähernd an seine in den Testspielen gezeigten Leistungen anknüpfen konnte, hatten nicht ihren besten Tag erwischt. Im offensiven Mittelfeld sollte Alex Schnetzler für die tödlichen Pässe sorgen, doch leider scheint Schnetze auf der Position verschenkt. Über „seine rechte Seite“ war im letzten Jahr oft mehr von ihm zu sehen als heute im Kreativzentrum. Leider bietet sich für diese Position im Kader kein anderer an. Und Pavel Nedved und Alessandro Del Piero wollten um jeden Preis mit Juve in die zweite Liga. Im Sturm war Domi Kumbela der aktivere Mann. Unermüdlich zerrte der „Men in Black“ (der Will-Smith-Kracher wäre im Falle eines Torerfolges von Domi gespielt worden) an den Ketten, ackerte und rackerte, pflügte den Rasen um (nun aber genug der Floskeln, denn…), ein Tor gelang ihm allerdings mal wieder nicht (aber immerhin holte er den spielentscheidenden Elfmeter raus). Sollte Kumbela weiterhin so aggressiv spielen, könnte es für Fußballgott Ronny im Sturm eng werden, wenn der zur Zeit noch verletzte Ex-Paderborner Albert Bunjaku Ende August wieder fit ist.
Zum Spiel: Das Match begann äußerst unterhaltsam, RWE machte sofort Druck, besaß einige gute Chancen, die jedoch alle vergeben wurden. Nach 16 Minuten stand Dominik Kumbela dem Gladbacher Knoche solange auf denselbigen, bis er den Ball hatte, in den Strafraum eindrang und gehalten wurde. Es gab den vollkommen berechtigten Elfmeterpfiff des ansonsten überwiegend nervigen, weil kleinlich pfeifenden und in der Verteilung gelber Karten ohne einheitliche Linie vorgehenden Schiris Lupp aus Waldstadt. Thorsten Görke verwandelte den Elfer souverän. Im Moment als er antrat, machte ich mir ob seiner Erfahrung keine Sorgen, dass er den machen würde. Erst hinterher erfuhr ich, dass er in der Vorbereitung zwei Elfer daneben gesetzt hatte… Fazit: Ich gucke zu wenige Vorbereitungsspiele! ;-) Nach etwa einer halben Stunde ließ RWE die Zügel etwas schleifen und die Fohlen kamen etwas besser ins Spiel. Dabei wurde unsere Innenverteidigung einmal böse überlaufen, Orle machte den Fehler allerdings wett und so ging es mit einer knappen Führung in die Kabinen.
In der Pause staunte ich nicht schlecht, als schon wieder ein Cabrio mit einem Hochzeitspaar vor der Haupttribüne parkte. Diesmal gaben sich Nancy und Mütze (der hieß wirklich so!) das Ja-Wort. Alles Gute unbekannterweise! Allerdings sollten die Verantwortlichen aufpassen, dass dieses Dauer-Geheirate in der Halbzeit nicht zur Klamotte verkommt.
Nach dem Wechsel passierte dann nix mehr. Sieht man es positiv, könnte man sagen, dass wir den knappen Vorsprung im Stile einer (italienischen) Weltklassemannschaft locker und souverän über die Zeit schaukelten. Lediglich Alexander Schnetzler sorgte mit einem geilen Fallrückzieher, den der nicht immer souveräne Fohlen-Keeper aus dem Eck fischte, für Unterhaltung. Ansonsten konnte ich mich komplett auf den in Halbzeit zwei plötzlich neben mir stehenden Herren und seinen bedauernswerten Sohn konzentrieren. Irgendwie wirkten die beiden auf mich wie das Paradebeispiel für die gescheiterte Familienpolitik in Deutschland. Der ordentlich alkoholisierte Daddy versuchte, wenn er nicht grad sinnfrei dichtete (*SING* „Ohne Schiri… Hicks… könnt ihr… Hicks… nicht gewinnen“ *SING*), verzweifelt die Fangesänge mitzulallen. Ehe er allerdings verstanden hatte, welches Lied von der Masse gerade zum Besten gegeben wurde und er vollkommen enthemmt los legen wollte, war es schon wieder zu spät: Die Kurve war fertig. Ein göttlicher Spaß! Das Spiel besaß dagegen nun null Unterhaltungswert. Es passierte nix mehr. Ein paar Auswechslungen hüben und drüben, die Fallrückzieher-Vorbereitungs-Flanke des eingewechselten Müller auf Schnetzler und schon war das erste Spiel rum. Sieg. Zu Null gespielt. Tabellensechster. Die RWE-Welt ist in Ordnung. Aber noch steigerungsfähig.
Nach dem Spiel streikte dann mal wieder der Megane, allerdings nicht meiner (was ihr jetzt schon wieder alle gedacht habt ;-)), sondern der vom Herrn Schulz. Batterie tot. Aber es dauerte nur einen Wattenscheid-Gedächtnis-Regenguss und schon hatte der herbeigerufene ADAC-Mensch die Kiste wieder in Gang gesetzt. Und so kann auch der Herr Schulz am Freitag zum nächsten Heimspiel gegen Osnabrück wieder anreisen. Bis denn dann!
FC ROT-WEISS ERFURT – BORUSSIA M'GLADBACH II 1:0 (1:0)
Vier quälende, fußballfreie Wochen haben endlich ein Ende. Am Samstag startete der FC Rot-Weiß mit einem Heimspiel gegen Mönchengladbachs U23-Team, dass seinen Namen im Gegensatz zu vielen anderen Amateur-Truppen auch (fast) verdient hat, in die Saison 2006/07. Neben 4300 anderen Fans, darunter ein für Reserve-Teams ordentlicher Fohlen-Mob, hatten sich auch die Zipfelmützen Chrischi, Christian, Marion und meine Wenigkeit im Steigerwaldstadion versammelt. Dem wegen der Erhöhung der Eintrittspreise erfolgten Boykott-Aufruf der Ultras, die das Spiel vor dem Eingangstor hinter der Anzeigetafel verfolgten, hatte sich kaum jemand angeschlossen. Die Lust auf RWE und die neue Saison war größer als der Frust über den einen Euro, den man nun mehr löhnen musste.
Vom Supersommer der letzten Wochen war nix mehr zu sehen, als das Team um kurz vor zwei, leider ohne A-Team-Musik *GRRRR*, den heiligen Rasen betrat. Der weiterhin akuten Geldnot zum Trotz hatten wir es wieder geschafft, dass elf Spieler das neue, schicke und selbstverständlich rote Trikot auf ihren Schultern trugen. Im Tor bleibt Dirk Orlishausen die Nr. 1. Konkurrent Ratajczak ließ seinen Frust darüber in der Bild-Zeitung ab und wurde von Trainer Dotchev daraufhin doch zum Stammkeeper befördert – allerdings in der zweiten Mannschaft. Im Gegensatz zu einigen Testspielen wirkte Orle sehr sicher und entschärfte auch die wenigen gefährlicheren Situationen der Gäste souverän. In der Viererkette ersetzte Robert Stark auf links den Verletzten Rico Kühne. Stark erledigte seinen Job genauso unauffällig wie Silvio Pätz auf rechts. Silvio ersetzte dort im Vergleich zur vergangenen Saison Alex Schnetzler, der zunächst im offensiven Mittelfeld benötigt wird. In der Innenverteidigung spielte neben dem zu Beginn des Spiels nicht immer souverän wirkenden Matthias Holst unser Neuzugang aus Oberhausen, der auf Grund seiner unglaublich blonden Haare kaum zu übersehende Lars Heller. Den stärksten Eindruck der Neuen hinterließ im defensiven Mittelfeld Thorsten Görke. Der Ex-Chemnitzer könnte der in der vergangenen Saison so oft vermisste Führungsspieler, der Kopf der Mannschaft, werden. Er dirigierte das Spiel, verteilte die Bälle, stand nach hinten sicher und setzte durch seine Freistöße und unheimlich langen Einwürfe (an dieser Stelle sei Rudi Zedi, auch „The Einwurf“ genannt, gegrüßt) auch in der Offensive viele Akzente. Die Außenpositionen im Mittelfeld hatte man vor dem Spiel eigentlich als eine Erfurter Stärke eingeschätzt, doch Björn Brunnemann auf rechts und der Wattenscheider Neuzugang Danny Cornelius auf links, der nicht annähernd an seine in den Testspielen gezeigten Leistungen anknüpfen konnte, hatten nicht ihren besten Tag erwischt. Im offensiven Mittelfeld sollte Alex Schnetzler für die tödlichen Pässe sorgen, doch leider scheint Schnetze auf der Position verschenkt. Über „seine rechte Seite“ war im letzten Jahr oft mehr von ihm zu sehen als heute im Kreativzentrum. Leider bietet sich für diese Position im Kader kein anderer an. Und Pavel Nedved und Alessandro Del Piero wollten um jeden Preis mit Juve in die zweite Liga. Im Sturm war Domi Kumbela der aktivere Mann. Unermüdlich zerrte der „Men in Black“ (der Will-Smith-Kracher wäre im Falle eines Torerfolges von Domi gespielt worden) an den Ketten, ackerte und rackerte, pflügte den Rasen um (nun aber genug der Floskeln, denn…), ein Tor gelang ihm allerdings mal wieder nicht (aber immerhin holte er den spielentscheidenden Elfmeter raus). Sollte Kumbela weiterhin so aggressiv spielen, könnte es für Fußballgott Ronny im Sturm eng werden, wenn der zur Zeit noch verletzte Ex-Paderborner Albert Bunjaku Ende August wieder fit ist.
Zum Spiel: Das Match begann äußerst unterhaltsam, RWE machte sofort Druck, besaß einige gute Chancen, die jedoch alle vergeben wurden. Nach 16 Minuten stand Dominik Kumbela dem Gladbacher Knoche solange auf denselbigen, bis er den Ball hatte, in den Strafraum eindrang und gehalten wurde. Es gab den vollkommen berechtigten Elfmeterpfiff des ansonsten überwiegend nervigen, weil kleinlich pfeifenden und in der Verteilung gelber Karten ohne einheitliche Linie vorgehenden Schiris Lupp aus Waldstadt. Thorsten Görke verwandelte den Elfer souverän. Im Moment als er antrat, machte ich mir ob seiner Erfahrung keine Sorgen, dass er den machen würde. Erst hinterher erfuhr ich, dass er in der Vorbereitung zwei Elfer daneben gesetzt hatte… Fazit: Ich gucke zu wenige Vorbereitungsspiele! ;-) Nach etwa einer halben Stunde ließ RWE die Zügel etwas schleifen und die Fohlen kamen etwas besser ins Spiel. Dabei wurde unsere Innenverteidigung einmal böse überlaufen, Orle machte den Fehler allerdings wett und so ging es mit einer knappen Führung in die Kabinen.
In der Pause staunte ich nicht schlecht, als schon wieder ein Cabrio mit einem Hochzeitspaar vor der Haupttribüne parkte. Diesmal gaben sich Nancy und Mütze (der hieß wirklich so!) das Ja-Wort. Alles Gute unbekannterweise! Allerdings sollten die Verantwortlichen aufpassen, dass dieses Dauer-Geheirate in der Halbzeit nicht zur Klamotte verkommt.
Nach dem Wechsel passierte dann nix mehr. Sieht man es positiv, könnte man sagen, dass wir den knappen Vorsprung im Stile einer (italienischen) Weltklassemannschaft locker und souverän über die Zeit schaukelten. Lediglich Alexander Schnetzler sorgte mit einem geilen Fallrückzieher, den der nicht immer souveräne Fohlen-Keeper aus dem Eck fischte, für Unterhaltung. Ansonsten konnte ich mich komplett auf den in Halbzeit zwei plötzlich neben mir stehenden Herren und seinen bedauernswerten Sohn konzentrieren. Irgendwie wirkten die beiden auf mich wie das Paradebeispiel für die gescheiterte Familienpolitik in Deutschland. Der ordentlich alkoholisierte Daddy versuchte, wenn er nicht grad sinnfrei dichtete (*SING* „Ohne Schiri… Hicks… könnt ihr… Hicks… nicht gewinnen“ *SING*), verzweifelt die Fangesänge mitzulallen. Ehe er allerdings verstanden hatte, welches Lied von der Masse gerade zum Besten gegeben wurde und er vollkommen enthemmt los legen wollte, war es schon wieder zu spät: Die Kurve war fertig. Ein göttlicher Spaß! Das Spiel besaß dagegen nun null Unterhaltungswert. Es passierte nix mehr. Ein paar Auswechslungen hüben und drüben, die Fallrückzieher-Vorbereitungs-Flanke des eingewechselten Müller auf Schnetzler und schon war das erste Spiel rum. Sieg. Zu Null gespielt. Tabellensechster. Die RWE-Welt ist in Ordnung. Aber noch steigerungsfähig.
Nach dem Spiel streikte dann mal wieder der Megane, allerdings nicht meiner (was ihr jetzt schon wieder alle gedacht habt ;-)), sondern der vom Herrn Schulz. Batterie tot. Aber es dauerte nur einen Wattenscheid-Gedächtnis-Regenguss und schon hatte der herbeigerufene ADAC-Mensch die Kiste wieder in Gang gesetzt. Und so kann auch der Herr Schulz am Freitag zum nächsten Heimspiel gegen Osnabrück wieder anreisen. Bis denn dann!
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