30.07.2009

Eisbecher der Woche

31. Kalenderwoche 2009

Die Kandidaten

1) Michael Schumacher

Also ganz ehrlich, wirklich leiden konnt ich den Schumi ja noch nie. Aber dass er sich nun, nach dem Unfall von Felipe Massa, mit 40 nochmal hinters Steuer setzt, verdient Respekt. Er könnte sein Leben genießen, seine hunderte von Millionen Euro ausgeben, seine Zeit mit Frau und Kindern verbringen, als "Berater" ohne Druck zu den Rennen fahren und sich vor Ort in Dubai, Valencia und sonst wo die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Stattdessen treibt ihn die Sucht nach Geschwindigkeit in den Ferrari. Und genauso wie nach dem Massa-Unfall spekuliert wurde, ob Schumi sich als Ersatzfahrer zur Verfügung stellt, wird nun diskutiert, ob er nächstes Jahr nochmal eine ganze Saison in Angriff nimmt. Eines muss man zugeben: Schumi hat die Formel 1 wachgeküsst. Die Tribünen werden voll sein, die Einschaltquoten explodieren. Und Ober-Fan Heiko Waßer hat jetzt schon wieder eine feuchte Hose. Respekt! Die Bild-Zeitung hat heute errechnet, dass Schumi sogar noch Weltmeister werden kann: http://www.welt.de/sport/formel1/article4223454/Schumacher-kann-sogar-noch-Weltmeister-werden.html

2) Paul Biedermann

Unser neuer Super-Schwimmer. Der Hallenser gewann bei der WM in Rom zweimal Gold: über 200 und 400 m Freistil. Über die kürzere Distanz schlug er sogar Michael Phelps, der in Peking noch gefühlte 32 Goldmedaillen gewonnen hatte und ähnlich unschlagbar schien wie einst der BFC Dynamo in der DDR. Leider kommen natürlich sofort die Fragen nach der Ursache für den Leistungssprung. Sind es nur die Wunderanzüge? Ist es diese scheinbar magische Verbindung zwischen Biedermann und seinem Trainer Frank Embacher? Bemerkenswert, dass insbesondere die Amis die Natürlichkeit der Leistung von Biedermann anzweifeln. Als Phelps in Peking die Konkurrenz mit Fabelzeiten in Grund und Boden schwamm, fragte im Fast-Food-Land niemand nach Doping oder dem damaligen Wunderanzug ihres Olympiahelden.

3) Franz Beckenbauer

Immer wenn man sich fragt, wo der Kaiser wohl grad wieder golfspielend seinen Lebensabend genießt und sich auf die Zeit vorbereitet, in der Uli Hoeneß ihn als Präsident des großen FC Bayern abgelöst hat, meldet sich der Schrecken aller Weihnachtsfeiern wortgewaltig zurück. Ziel des kaiserslichen Donnerwetters war diesmal Franck Ribery, der verhinderte Superstar von Real Madrid. Seit seinem gescheiterten Wechsel wirkt Ribery in der Öffentlichkeit auffallend lustlos: beim Training, dass er regelmäßig abbricht oder bei Fototerminen, die er gelangweilt über sich ergehen lässt. Dem scharfen Blick des Kaisers entgehen diese Mätzchen natürlich nicht und so sprach er dass aus, was viele sich nur dachten, aber nie laut gesagt hätten: „Wozu schließe ich denn einen Vier-Jahres-Vertrag, wenn ich nur drei Jahre bleiben will? Der ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht!“ Jawoll, so ist das! Den Bayern-Bossen hat es gar nicht gefallen, mir schon, deshalb die Nominierung.

Der Sieger wird am Sonntag bekannt gegeben!

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