10.11.2010

Zipfelmützen on TorTour 2010 - Tagebuch I

Mittwoch, 3. November

Endlich ist es soweit. Drei Uhr fliegt die Bürotür hinter mir zu. Urlaub. Portugal. Porto Manso, ich komme. Im Laufe des Abends fliegen meine drei Kameraden ein, wir gucken Champions League und ich freue mich... allen Anwesenden passen die neuen Zipfelmützen-Jacken. Noch ein paar Stunden Schlaf und dann konnte es los gehen...

Donnerstag, 4. November - Der Tag in Porto

Maaaaan... um vier Uhr bimmelt der Wecker, aber was solls. An so einem Tag kann's gar nicht früh genug los gehen. Fix in die Klamotten hüpfen, die letzten Sachen in die Taschen schmeissen, Kuss für Claudia und los gehts. Vier Männer - fünf Tage. Nach gut vier Monaten kehren wir zurück in unser geliebtes Douro-Tal.

Am Flughafen in Hahn scheitert unser Gepäck-Konzept. Die Flaschen Saale-Unstrut können nicht mit dem Handgepäck Richtung Südwesten reisen. Die Lösung: Andreas' Tasche schluckt die wertvolle Fracht und wir sind 35 Euro an der Gepäckaufgabe los.

Das am Abend auch ein paar Besiktas-Fans das Dragao bevölkern werden, damit durfte man rechnen. Das die alle aus Deutschland anreisen, das stellten wir erst jetzt am Flughafen fest. Der Flieger war etwa zur Hälfte mit den schwarz-weißen Fans gefüllt, die neben ein paar Gesängen leider auch mit penetranter Ignoranz von Sicherheitsanweisungen ("Fasten your Seat-Belts") glänzten. Aber warum soll es in der Luft auch anders sein als... *SCHWEIG*

Um 11:50 Ortszeit betraten wir heiligen Boden... Portugal, du herrliches Land, du hattest uns wieder. Wir besorgten uns den im Internet supergünstig bestellten Mietwagen, bewegten uns wie alte Hasen über die portugiesischen Autobahnen und steuerten zielsicher die Casa da Musica, das uns von Marta empfohlene Parkhaus an.













Nach einem landestypischen Essen bei McDonalds trafen wir Maria, Rita und Marta, die sich für unsere kleine Erfurt-Tour bedankten und uns am Nachmittag zu einigen wunderbaren Ecken Portos führten. Der drittbeste Buchladen Europas, den ich übrigens für den schönsten der Welt halte, faszinierte mich am meisten. Wirklich beeindruckend. Da kann sich der nach dem Umbau vollkommen ramponierte Habel&Hugendubel im Thüringen-Park mal ein Beispiel nehmen.































Zu Abend verspeisten wir leckeres Fingerfood... Geflügel, "Minischweine" und allerlei Süßkram genossen wir "outdoor" im November. Für einen regengeplagten Deutschen wunderbar.

Anschließend übergab uns Marta in die Hände ihres Bruders, der mit uns gemeinsam ins Estádio do Dragao fuhr. Wir enterten den Fanshop, deckten uns mit ein paar Schals ein und entschieden uns ob der fortgeschrittenen Zeit dafür, dass Bierchen im Stadion zu kaufen.

Da war dann zwar kein Alkohol drin, dafür hatten wir mal wieder ein todsicheres Gespür für unsere Heimatsprache. Erinnerungen an den Sommer in Aveiro (viele Grüße an unseren Kapitän aus der Cuxhavener Fischfabrik!!!) kamen auf, als die junge Dame vom Bierstand Renés launiger Bemerkung "German Guys love Big Beers" mit einem fließenden "Das gibt's hier nicht" konterte. Mein lieber Schwan, wir sperrten mächtig die Ohren (und zugegebener Maßen auch die Augen) auf und staunten über die Qualität des Unterrichts an der deutschen Schule in Porto. Wenn ich doch nur halb so gut die Sprache unserer Gastgeber sprechen könnte...

Im Stadion steuerten wir auf Miguels Wunsch nicht auf die uns zugewiesenen Plätze, sondern setzten uns in den teuersten Bereich und nach einigem Hin- und Herhüpfen (die ursprünglichen Sitzbesitzer - was ein Wort!!!) landeten René und ich auf den besten Plätzen im Stadion. Direkt über dem Spielertunnel. Reihe sechs oder sieben. Höhe Mittellinie. Wir waren noch keine zwölf Stunden in Portugal und wir hatten das Gefühl, dass alles schon wieder zu gut lief.



































Das Spiel Porto vs. Besiktas endete 1:1, der schlechteste Mann auf dem Platz war Italiens WM-Schiri Rosetti und der die Haupttribüne provozierende Besiktas-Trainer Bernd Schuster. Ich geriet im Laufe der zwoten Hälfte mächtig in Rage, mein mit der ganzen Kraft meiner Stimme herausgebrülltes "Schuster, Du Arschloch" ging im Lärm der guten Stimmung aber unter. Ich war absolut "on fire", so sehr dass Miguel noch einen Tag später staunte.

Unsere Nachbarn im Stadion verteidigten während unserem Halbzeit-Gang zum Bierstand sogar unsere uns nicht gehörenden Plätze - dieses Land ist einfach ein Traum. Leider kam René die Idee, seine E-Mail-Adresse auf seine Eintrittskarte zu schreiben und unserer neuen deutschsprechenden Freundin zu überreichen, erst Mitte der zweiten Halbzeit. Nach dem Spiel war die junge Dame leider weg.

Nach dem Spiel ging es schnurstracks nach Porto Manso, wo die Casa da Eira auf uns wartete. Nachdem wir zweimal in der Casa da Laranjal untergebracht waren, hatten wir nun das kleinere Haus am Pool gemietet. Und wir waren begeistert. Offene Küche, Kamin, alles was das Herz begehrte, war vorhanden. Natürlich auch ein paar kühle Super Bock im Kühlschrank. Mit denen ließen wir unseren ersten Tag in Portugal ausklingen.


1 Kommentar:

  1. Good evening Thuringia! :-)
    After Google translate have helped me, I thoroughly enjoyed to read your diary report of the first two days!
    It's a pleasure to realize that you are full of praises for the city where I was born. :-)
    Did the port wine botles arrived safe?
    Greetings for all,
    Marta

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