FC ROT-WEISS ERFURT - WERDER BREMEN 1:2 (0:1)
In zehn Tagen geht’s endlich wieder los… unser FC Rot-Weiß Erfurt startet ausgerechnet gegen die Fehlfarbenen von der Saale in die neue Saison. Gestern Abend gab es dafür die Generalprobe, als sich Bundesligist Werder Bremen bzw. was von denen übrig (sprich: nicht verletzt) war im Steigerwaldstadion ein Stelldichein gab. Eine gute Gelegenheit, um nicht nur ein paar Worte zum Spiel zu verlieren, sondern unseren Kader einer kleinen Analyse zu unterziehen.
Während die Gäste also auf zahlreiche Leistungsträger (Wiese, Naldo, Prödl, Mertesacker, Boenisch, Silvestre, Bargfrede, Kroos, Ekici, Arnautovic, Pizarro)verzichteten bzw. verzichten mussten, bot Stefan Emmerling möglicherweise schon seine derzeit bevorzugte Topelf auf. Deutlich wurde dies auch im Laufe der zweiten Halbzeit, in der Werder munter durchwechselte, während unser Trainer sich auf die auch in Pflichtspielen nur erlaubten drei Auswechslungen beschränkte.
Im Gegensatz zu ihrer Mannschaft war der Werder-Anhang im Freundeskreis der Zipfelmützen vollzählig vertreten. Kai, der extra aus dem tiefsten Hessen angereist war, um neben seinem „Lieblingsverein aus dem Osten“ auch Werder live zu sehen, sowie Meike und Jacob riss die Leistung ihrer grün-weißen Lieblinge aber nicht aus den Sitzen. Marin spielte unsere Verteidigung, speziell am Anfang, mehrfach schwindlig, mit zunehmender Spielzeit bekamen wir das aber besser in den Griff. Hunt jagte einen Foulelfmeter in die Wolken, Rosenberg verstolperte einige Chancen. Erschreckend fand ich aber besondere die Leistung der Werder-Defensive, insbesondere der aus Schalke gekommene Lukas Schmitz bekam seine linke Abwehrseite gegen die schnellen Erfurter Akteure nicht geschlossen und wurde ein gutes halbes Dutzend mal ausgespielt oder überlaufen. Setzt sich das leidige Bremer Abwehrproblem auf links also fort!? Die Tore für die Gäste erzielten Trinks (4.) nach schöner Kombination über den ansonsten grottenschlechten, lustlosen Hunt und Marin sowie Schindler (85.), der nach einer Ecke vollkommen unbedrängt auf den kurz zuvor von Fabian Paradies erzielten Erfurter Ausgleich antwortete.
KADERANALYSE
Nun ein paar Worte zu unserem neuformierten Kader.
Im Tor spielte Marcus Rickert. Und nach seiner gestern gezeigten Leistung darf er das auch gerne am 23.07. tun. Stark in Eins-gegen-Eins-Situationen, sicher beim herunterpflücken der Flanken, lautstark beim Dirigieren – das gefiel mir sehr gut! Und was man in den Zeitungen und Foren so lesen durfte, zeigte Sponsel ja einige Schwächen.
Die Abwehr war mit Ausnahme von Ströhl, der auf der linken Seite aber blass blieb, vollkommen neu formiert. Und konnte, mal abgesehen von den ersten 20 Minuten, auch durchaus überzeugen. Rauw (neu von Union) und Oumari (neu aus Babelsberg), der mir auch mit einigen präzisen langen Bällen auffiel, bildeten die Innenverteidigung, auf rechts verteidigte Phil Ofosu-Ayeh (neu aus Wilhelmshaven). Während ich die Innenverteidigung durchaus so erwartet hatte, überraschte es doch, dass Ofosu-Ayeh den aus Babelsberg gekommenen Igor Jovanovic verdrängt hat. Mit seiner grundsoliden Leistung hat er seinen Einsatz gerechtfertigt. In der Hinterhand hat Emmerling neben Jovanovic für die Abwehr noch Bertram (der es, wenn Oumari weiter so spielt, schwer haben dürfte) und den jungen Matthias Rahn sowie für die linke Seite Rhys Tyler. Den Engländer würde ich gerne mal über 90 Minuten sehen, wenn Ströhl weiter so diskret spielt, bekommt er hoffentlich mal eine Chance.
Im Gegensatz zur Abwehr können wir im Mittelfeld auf Altbewährtes setzen. Zedi und Pfingsten-Reddig spielen zentral, Weidlich kommt über rechts, Caillas über links. Unsere „ghanaische“ rechte Seite (Ofosu-Ayeh / Weidlich) wusste zu gefallen, insbesondere auch im Zusammenspiel mit Smail Morabit, der öfter auf den rechten Flügel auswich. Mit Ausnahme unserer jungen Wilden (Baumgarten, Paradies, Göbel) stehen keine weiteren gelernten Mittelfeldspieler im Kader. Bei im Saisonverlauf unvermeidlichen Verletzungen und/oder Sperren müsste Stefan Emmerling dann auf die gelernten Stürmer Morabit (rechts außen) und Drexler (links außen) setzen, wobei ich da keine großen Bedenken habe, dass das funktionieren könnte. Im zentralen Mittelfeld steht zudem Julien Humbert zur Verfügung, den RWE seit gefühlten 38 Jahren verhökern möchte, allerdings hat der Franzose zur Sicherheit seine Vertragsoption gezogen, den dennoch angestrebten Vereinswechsel mangels Nachfrage noch nicht vollzogen.
Mit Manno, Reichwein, Drexler, Morabit, Yohoua, El Haj Ali und Hauck besteht im Angriff auf den ersten Blick die quantitativ größte Auswahl. Sollten Drexler und Morabit aber im Mittelfeld gebraucht werden (siehe oben), Manno seine Verletzungsprobleme nicht überwinden und El Haj Ali nach seiner schweren Verletzung nicht wieder schnell in Schwung kommen, sieht es schon anders aus. Malen wir aber mal nicht schwarz, im Gegenteil. Was ich gestern Abend insbesondere von Morabit gesehen habe, sah schon richtig gut aus. Wenn er, wie bei der einen Szene in der zweiten Halbzeit, sein Auge für besser postierte Mitspieler noch weiter schärft und das ein oder andere Tor erzielt, werden wir an ihm noch eine Menge Freude haben. Dazu kommt mit dem aus Paderborn geholten Gaetano Manno ein Spieler, der schon nachgewiesen hat, dass er weiß wo das Tor steht. Wenn der verletzungsanfällige Deutsch-Italiener richtig fit wird, ist er eine wesentliche Bereicherung für unseren Angriff. Abwarten muss man, wie sich der von Bayernligist Ingolstadt II gekommene Serge Yohoua zwei Spielklassen höher bewert. In den Zeitungen war von ansprechenden Leistungen in den Testspielen zu lesen, leider fällt er nun erstmal vier bis sechs Wochen verletzt aus.
Fazit: Wenn wir einigermaßen vom Verletzungspech verschont bleiben, ist unser Kader ohne Probleme in der Lage, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Für mehr, sprich einen erneuten Angriff auf die Aufstiegsplätze, müsste es aber optimal laufen – und vor allem ein so schwacher Saisonstart wie im letzten Jahr vermieden werden. Erst recht, wenn man weiß, wer am 1. Spieltag im Steigerwaldstadion zu Gast ist.
In zehn Tagen geht’s endlich wieder los… unser FC Rot-Weiß Erfurt startet ausgerechnet gegen die Fehlfarbenen von der Saale in die neue Saison. Gestern Abend gab es dafür die Generalprobe, als sich Bundesligist Werder Bremen bzw. was von denen übrig (sprich: nicht verletzt) war im Steigerwaldstadion ein Stelldichein gab. Eine gute Gelegenheit, um nicht nur ein paar Worte zum Spiel zu verlieren, sondern unseren Kader einer kleinen Analyse zu unterziehen.
Während die Gäste also auf zahlreiche Leistungsträger (Wiese, Naldo, Prödl, Mertesacker, Boenisch, Silvestre, Bargfrede, Kroos, Ekici, Arnautovic, Pizarro)verzichteten bzw. verzichten mussten, bot Stefan Emmerling möglicherweise schon seine derzeit bevorzugte Topelf auf. Deutlich wurde dies auch im Laufe der zweiten Halbzeit, in der Werder munter durchwechselte, während unser Trainer sich auf die auch in Pflichtspielen nur erlaubten drei Auswechslungen beschränkte.
Im Gegensatz zu ihrer Mannschaft war der Werder-Anhang im Freundeskreis der Zipfelmützen vollzählig vertreten. Kai, der extra aus dem tiefsten Hessen angereist war, um neben seinem „Lieblingsverein aus dem Osten“ auch Werder live zu sehen, sowie Meike und Jacob riss die Leistung ihrer grün-weißen Lieblinge aber nicht aus den Sitzen. Marin spielte unsere Verteidigung, speziell am Anfang, mehrfach schwindlig, mit zunehmender Spielzeit bekamen wir das aber besser in den Griff. Hunt jagte einen Foulelfmeter in die Wolken, Rosenberg verstolperte einige Chancen. Erschreckend fand ich aber besondere die Leistung der Werder-Defensive, insbesondere der aus Schalke gekommene Lukas Schmitz bekam seine linke Abwehrseite gegen die schnellen Erfurter Akteure nicht geschlossen und wurde ein gutes halbes Dutzend mal ausgespielt oder überlaufen. Setzt sich das leidige Bremer Abwehrproblem auf links also fort!? Die Tore für die Gäste erzielten Trinks (4.) nach schöner Kombination über den ansonsten grottenschlechten, lustlosen Hunt und Marin sowie Schindler (85.), der nach einer Ecke vollkommen unbedrängt auf den kurz zuvor von Fabian Paradies erzielten Erfurter Ausgleich antwortete.
KADERANALYSE
Nun ein paar Worte zu unserem neuformierten Kader.
Im Tor spielte Marcus Rickert. Und nach seiner gestern gezeigten Leistung darf er das auch gerne am 23.07. tun. Stark in Eins-gegen-Eins-Situationen, sicher beim herunterpflücken der Flanken, lautstark beim Dirigieren – das gefiel mir sehr gut! Und was man in den Zeitungen und Foren so lesen durfte, zeigte Sponsel ja einige Schwächen.
Die Abwehr war mit Ausnahme von Ströhl, der auf der linken Seite aber blass blieb, vollkommen neu formiert. Und konnte, mal abgesehen von den ersten 20 Minuten, auch durchaus überzeugen. Rauw (neu von Union) und Oumari (neu aus Babelsberg), der mir auch mit einigen präzisen langen Bällen auffiel, bildeten die Innenverteidigung, auf rechts verteidigte Phil Ofosu-Ayeh (neu aus Wilhelmshaven). Während ich die Innenverteidigung durchaus so erwartet hatte, überraschte es doch, dass Ofosu-Ayeh den aus Babelsberg gekommenen Igor Jovanovic verdrängt hat. Mit seiner grundsoliden Leistung hat er seinen Einsatz gerechtfertigt. In der Hinterhand hat Emmerling neben Jovanovic für die Abwehr noch Bertram (der es, wenn Oumari weiter so spielt, schwer haben dürfte) und den jungen Matthias Rahn sowie für die linke Seite Rhys Tyler. Den Engländer würde ich gerne mal über 90 Minuten sehen, wenn Ströhl weiter so diskret spielt, bekommt er hoffentlich mal eine Chance.
Im Gegensatz zur Abwehr können wir im Mittelfeld auf Altbewährtes setzen. Zedi und Pfingsten-Reddig spielen zentral, Weidlich kommt über rechts, Caillas über links. Unsere „ghanaische“ rechte Seite (Ofosu-Ayeh / Weidlich) wusste zu gefallen, insbesondere auch im Zusammenspiel mit Smail Morabit, der öfter auf den rechten Flügel auswich. Mit Ausnahme unserer jungen Wilden (Baumgarten, Paradies, Göbel) stehen keine weiteren gelernten Mittelfeldspieler im Kader. Bei im Saisonverlauf unvermeidlichen Verletzungen und/oder Sperren müsste Stefan Emmerling dann auf die gelernten Stürmer Morabit (rechts außen) und Drexler (links außen) setzen, wobei ich da keine großen Bedenken habe, dass das funktionieren könnte. Im zentralen Mittelfeld steht zudem Julien Humbert zur Verfügung, den RWE seit gefühlten 38 Jahren verhökern möchte, allerdings hat der Franzose zur Sicherheit seine Vertragsoption gezogen, den dennoch angestrebten Vereinswechsel mangels Nachfrage noch nicht vollzogen.
Mit Manno, Reichwein, Drexler, Morabit, Yohoua, El Haj Ali und Hauck besteht im Angriff auf den ersten Blick die quantitativ größte Auswahl. Sollten Drexler und Morabit aber im Mittelfeld gebraucht werden (siehe oben), Manno seine Verletzungsprobleme nicht überwinden und El Haj Ali nach seiner schweren Verletzung nicht wieder schnell in Schwung kommen, sieht es schon anders aus. Malen wir aber mal nicht schwarz, im Gegenteil. Was ich gestern Abend insbesondere von Morabit gesehen habe, sah schon richtig gut aus. Wenn er, wie bei der einen Szene in der zweiten Halbzeit, sein Auge für besser postierte Mitspieler noch weiter schärft und das ein oder andere Tor erzielt, werden wir an ihm noch eine Menge Freude haben. Dazu kommt mit dem aus Paderborn geholten Gaetano Manno ein Spieler, der schon nachgewiesen hat, dass er weiß wo das Tor steht. Wenn der verletzungsanfällige Deutsch-Italiener richtig fit wird, ist er eine wesentliche Bereicherung für unseren Angriff. Abwarten muss man, wie sich der von Bayernligist Ingolstadt II gekommene Serge Yohoua zwei Spielklassen höher bewert. In den Zeitungen war von ansprechenden Leistungen in den Testspielen zu lesen, leider fällt er nun erstmal vier bis sechs Wochen verletzt aus.
Fazit: Wenn wir einigermaßen vom Verletzungspech verschont bleiben, ist unser Kader ohne Probleme in der Lage, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Für mehr, sprich einen erneuten Angriff auf die Aufstiegsplätze, müsste es aber optimal laufen – und vor allem ein so schwacher Saisonstart wie im letzten Jahr vermieden werden. Erst recht, wenn man weiß, wer am 1. Spieltag im Steigerwaldstadion zu Gast ist.
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