08.08.2011

Kaiser bringt den Erfolg zurück

Zipfelmützen-Ehrenmitglied und RWE-Edelfan Helga Kaiser war extra aus dem Fernen Osten angereist. Offiziell, um ihren Liebling zu besuchen. Gerüchteweise wollte sie aber ihren Lieblingen nach dem 0:3-Debakel vom Dienstag in Babelsberg einfach mal ganz aus der Nähe die Daumen drücken. Zwar klappte es (noch) nicht mit dem Besuch im Steigerwaldstadion, aber ihre Anwesenheit im Großraum Erfurt brachte Glück: RWE gewann 1:0 gegen die kleinen grünen Fischköppe. Und so hatte sie sich die „Siegerwaffel danach“ in der Hummel auch mehr als verdient.

Neben Christian und mir sahen noch knapp 5000 weitere RWE-Fans, dass Stefan Emmerling seine Startelf wegen der dünnen Leistung in Babelsberg und der roten Karte für Thomas Ströhl umbaute. Er zog Caillas für den gesperrten Ströhl nach hinten und ließ Morabit im linken Mittelfeld sein Startelf-Debüt feiern. Für den in Babelsberg schwachen Jovanovic spielte wie schon im Derby Phil Ofosu-Ayeh Rechtsverteidiger, im Sturm begann Dominick Drexler anstelle von Gaetano Manno.

Die erste Halbzeit war aus Erfurter Sicht in Ordnung. Bremen tat nichts für die Offensive, beschränkte sich stattdessen auf die Verteidigung des eigenen Tores. Zwar gab es auch heute wieder einige Fehlabspiele im Spielaufbau, genauso aber auch schöne Spielzüge über den vor der Pause starken Morabit oder über Weidlich. Die größten Chancen vergaben Reichwein, der einen Ball volley knapp über das Tor jagte und Morabit, dessen Schuss nur Zentimeter am Pfosten vorbeirollte. Zur Pause fehlte eigentlich nur das Tor, ansonsten ein zufriedenstellender RWE-Auftritt.

Nach dem Wechsel agierte Rot-Weiß zu passiv, zu abwartend, ohne den erhofften Zug zum Tor. Da Bremen offensiv weiterhin wenig leistete, war es ein ziemlich müder Kick. Einer der langhaarigen Stefanovic-Brüder hatte in dieser Phase sogar die Bremer Führung auf dem Fuß, als er einen 25m-Freistoß ans Lattenkreuz setzte. Der erste schön vorgetragene Erfurter
Angriff der zweiten Halbzeit führte dann in der 72. Minute auch prompt zur Führung. Rauw bediente Manno und der eingewechselte Torjäger tat das was er am besten kann zum ersten Mal im rot-weißen Trikot: er traf! Irgendwie hatten mich in der Phase vor dem Tor schon erste Zweifel gepackt, ob wir mit unserer (um es mal positiv auszudrücken) sehr geduldigen Spielweise noch zum Erfolg kommen würden.

Nach der Führung luden wir Bremen dann unerklärlicherweise zum Ausgleich ein. Die Werder-Bubis suchten nun den Weg nach vorne und hätten sie gewußt, wie leicht man heute im Steigerwaldstadion zu Großchancen kommen kann, hätten sie es vermutlich schon mal vor der 75. Minute mit ein bißchen mehr Druck versucht. Die größte Bremer Möglichkeit vereitelte Rickert drei Minuten vor Schluß, als er einen Kopfball so gerade noch an die Latte lenken konnte. Am Ende stand aber der zweite zu-Null-Heimsieg der Saison. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft diesen am kommenden Wochenende in Stuttgart mit einem Punktgewinn veredeln kann. Aber viel zu holen gab es im Waldaustadion noch nie, egal ob der Gegner VfB II oder Kickers hieß. Aber vielleicht Oma Helga?s Daumendrücken ja dann auch aus der Ferne.

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