Bis auf Martin Kaymer’s fünften Platz bei der Byron Nelson
in Dallas gab es am vergangenen Wochenende nur wenig positives vom deutschen
Profigolf zu berichten. Doch bleiben wir zunächst bei Martin’s bestem Ergebnis,
seit er PGA-Tour-Mitglied ist. Klammert man den geteilten neunten Platz bei
seinem Achtelfinal-Aus bei der Accenture Match Play im Februar mal aus, war er
im Zählspiel bisher nie besser als geteilter 35. (Masters). Ein deutliches
Lebenszeichen also bei einem allerdings für PGA-Tour-Verhältnisse nur durchschnittlich
besetzten Turnier (OWGR: 40). Besonders war das Turnier aus deutscher Sicht
aber dennoch, weil Kaymer und Marcel Siem vor der Schlussrunde geteilte 10. warten
und am Sonntag zusammen auf die Runde gingen. Während sich Kaymer bei sehr
schwierigen (stürmischen) Verhältnissen aber mit einer der wenigen
Unter-Par-Runden am Sonntag weiter verbessern konnte, schoss Marcel auf dem
Par-70-Platz wegen zweier später Doppel-Bogeys eine 75 und fiel noch ins
Mittelfeld zurück. Schade für ihn, da er ja als Nicht-PGA-Tour-Mitglied auf Einladungen
für Turnierstarts in den Staaten angewiesen ist. Es sei denn, er wird
mindestens Zehnter, dann ist er beim nächsten regulären Turnier automatisch startberechtigt.
Abhaken, weiter machen, die nächsten Einladungen dürften kommen. Gewonnen hat
die Byron Nelson Championship Sang-Moon Bae, der sich mit Keegan Bradley am
Sonntag ein spannendes, aber keinesfalls hochklassiges Duell lieferte. Beide
kämpften sich mehr über den Platz, verzogen die Abschläge serienweise in die
Bäume, am Ende fing sich der junge Koreaner wieder und fuhr seinen ersten Sieg
in Amerika ein.
Auf der web.com-Tour, der „zweiten Liga“ in Amerika
starteten Alex Cejka (den ich in der Vorwoche fälschlicherweise als Starter bei
der Byron Nelson genannt hatte) und Stephan Jäger beim BMW Charity Pro-Am in South
Carolina. Beim Sieg des Amerikaners Mark Anderson wurde Jäger guter Elfter,
Cejka spielte als 69. keine Rolle.
Max Glauert und Moritz Lampert schlugen bei der Madeira
Islands Open auf der European Tour ab. Bei dem Turnier, auf welchem überwiegend
die dritte Garde der European-Tour-Spieler plus die besten Challenge
Tour-Spieler spielen, verpassten beide den Cut. Ärgerlich war das insbesondere
für Glauert, der mit seiner 69 am Donnerstag in der Spitzengruppe lag, am
Freitag aber eine 83 folgen ließ. Es gewann der Amerikaner Peter Uihlein, der
im Gegensatz zu vielen seiner jungen Landsleute nicht den Weg über die
web.com-Tour geht sondern sich über die European Tour für höhere Aufgaben,
sprich die PGA-Tour empfehlen möchte.
Hauptsächlich richteten sich die Blicke auf der European
Tour aber nach Bulgarien, wo die Volvo World Match Play Championship auf dem
spektakulären Platz „Thracian Cliffs Golf & Beach Resort“ ausgespielt
wurde. Beim ersten Gastspiel der European Tour in Osteuropa kamen auch einige
Stars an die Schwarzmeerküste, der OWGR-Wert von 32 zeigt aber, wie sehr das Ansehen
auch dieses Turniers, was einst alle großen Stars anlockte, gelitten hat. Am
Ende sicherte sich mit Graeme McDowell zwar einer der großen Namen den
Turniersieg, dennoch reiht sich auch die einst große World Match Play
Championship nahtlos in die Reihe schlingernder Turniere auf der European Tour
ein. Sehr schade!
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