Was für ein deutscher Golf-Sonntag!
Eigentlich eine erstaunliche Aussage nach einem Wochenende, an dem Marcel Siem
überhaupt nicht und Martin Kaymer grottenschlecht (zehn Bogeys, zwei
Doppel-Bogeys, ein Triple-Bogey) spielte. Aber das deutsche Golf besteht ja
nicht nur aus unseren beiden Top-50-Spielern.
Zu allererst ist da natürlich
noch Altmeister Bernhard Langer, der sein bärenstarkes Masters-Wochenende mit „sieben
Tagen Verspätung“ doch noch krönte und bei der Greater Gwinnett Championship
seinen 18. Sieg insgesamt bzw. den zweiten Sieg 2013 auf der Champions Tour
einfuhr. Langer baute selbstredend auch seine Führung im Charles Schwab Cup,
der Jahres-Rangliste der Champions Tour aus. Apropos Masters und späte
Belohnung. Angel Cabrera, vor Wochenfrist noch im Stechen geschlagen, gewann
auf der kleinen PGA Tour of Latinoamérica die Abierto OSDE del Centro in seiner
Heimat Argentinien.
Noch bemerkenswerter als Langers
Auftritt in den Staaten fand ich aber die Performance von Maximilian Kieffer
bei der Open de España. Der Rookie auf der European Tour profitierte neben
seiner eigenen 71er-Runde am Abschlusstag auch von den Schwächen der
Konkurrenz, insbesondere Marc Warren’s 76 und erreichte gemeinsam mit dem
Chilenen Felipe Aguilar und Raphael Jacquelin das Stechen um den Sieg. Während
der Chilene am dritten Extra-Loch ausschied lieferten sich Kieffer und sein
französischer Konkurrent ein biblisches Stechen, dass Jacquelin erst am neunten
(!) Extra-Loch mit einem Birdie zu seinen Gunsten entschied. Für Kieffer
dennoch das größte Wochenende seiner auch sonst so starken ersten vollen Saison
auf der Tour. Er hat bei zehn Auftritten nun acht Mal den Cut geschafft, schon
über 240.000,- € Preisgeld erspielt und liegt im Race to Dubai jetzt auf Platz
37. Viel wichtiger aber noch: durch den zweiten Platz hat sich Kieffer bereits jetzt
seine Spielberechtigung für die European Tour 2014 gesichert. Auch unser
zweiter European Tour-Rookie, Moritz Lampert, lieferte eine gute Vorstellung
und wurde auf dem Parador de El Saler in der Nähe von Valencia geteilter 27.
Und nun noch einmal zurück nach
South Carolina. Zu Kaymer, der als 13. ins Wochenende ging, habe ich oben
bereits alles gesagt, der Auftritt reihte sich nahtlos in seine schwachen
Turniere in seiner ersten vollen PGA Tour-Saison ein. Sieger beim RBC Heritage
wurde der Nordire Graeme McDowell der im Stechen gegen Webb Simpson nur ein
Extra-Loch benötigte, um den zweiten PGA-Tour-Sieg seiner Karriere einzufahren.
G-Mac ist nun Sechster im FedExCup, Simspon Elfter. Selbstredend führt weiter
Tiger Woods, Kaymer fiel aus den Top 125 und wäre somit nicht für die Play-Offs
qualifiziert. Aber das Jahr ist noch lang.
In der Weltrangliste bleibt Tiger
natürlich vorn, die Top 4 (Tiger, Rory, Scott, Rose) pausierten vergangenes
Wochenende. G-Mac kletterte dank seines Sieges von 18 auf 8. Kaymer bleibt 33.,
Siem verlor zwar nur drei Plätze, fiel aber aus den wichtigen Top 50 und ist
jetzt 51. Maximilian Kieffer verbesserte sich um 128 Plätze auf den 287., auch
Moritz Lampert staubte noch ein Pünktchen für die Weltrangliste ab, was ihn
dort schlappe 310 Plätze auf Rang 1209 steigen ließ.
Die LPGA-Tour gastierte auf
Hawaii, die Damen schlugen im Ko Olina Golf Club bei der Lotte Championship ab.
Siegerin wurde, an diesem Wochenende natürlich im Stechen, die Norwegerin
Suzann Pettersen. Sandra Gal wurde geteilte 33., Caroline Masson verpasste den
Cut.
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