18.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 6)

Zwei weitere, sehr lange olympische Nächte liegen hinter mir. Der Dienstag war nicht nur wegen den vier Medaillen besonders schön, sondern auch weil mir Chrischi Gesellschaft leistete und ich die Edelmetall-Flut nicht alleine schauen musste. Nebenbei eroberten wir facebook.com und pimpten unsere Profile dort. Nachdem ich die Seite wegen ihrer Unübersichtlichkeit lange links liegen gelassen hatte, habe ich die Seite schätzen gelernt. Leider sind im meinVZ wesentlich mehr meiner Freunde und Bekannten angemeldet, aber die weltweite Verbreitung und die Profile von NBA, NHL & Co. sind schon vom feinsten. Heute morgen habe ich via Facebook vom Trade zwischen Cleveland und Washington (Jamison zu den Cavs) in der NBA erfahren. Dies zeigt auch, dass es tatsächlich auch noch ein (Sport-)leben neben Olympia gibt. ;-) Allerdings ist das nicht sonderlich interessant, selbst die Achtelfinal-Hinspiele der Champions League habe ich für Rodeln, Eishockey und Ski Alpin links liegen gelassen.

Das gemeinsame Olympia-Gucken macht wirklich Spaß, besonders wenn man sich gemeinsam über solche You-Tube-Perlen wie das Snowboardcross-Finale von Turin 2006 und den vollkommen ausrastenden BBC-Reporter zerlegen kann. Einfach herrlich. Ich freue mich schon jetzt auf den Samstag, wenn dann, nach unserem Ausflug zum Dresden-Auswärtsspiel auch der kleine Christian zur langen olympischen Nacht dazustößt.

Die beiden langen Nächte habe ich relativ gut überstanden, gestern nutzte ich meinen Urlaubstag um am Vormittag auszuschlafen. Nachmittags bekam ich dann beim Augenarzt bestätigt, dass meine Blindheit zumindest nicht schlimmer geworden ist. Keine Verschlechterung seit zwei Jahren, bei rund minus 10 Dioptrin muss das als Erfolg gewertet werden. Vergangene Nacht habe ich dann in Schichten geschlafen. Zwischen elf und eins hatten die Organisatoren ein Loch im Zeitplan, in dem außer Curling nichts lief und so legte ich mich vorm Eishockey auf’s Ohr. Nach dem starken Auftritt unserer Eishockey-Nationalmannschaft gegen Schweden (0:2) und der Doppelsitzer-Bronzemedaille für Leitner/Resch schloß ich dann noch mal für gut zwei Stunden die Augen. Dadurch verpasste ich die Shaun-White-Show in der Halfpipe, aber irgendwann muss ich einfach schlafen. Der bestverdienenste Sportler dieser Winterspiele, der neben den üblichen Statussymbolen (Privatjet, jede Menge Autos usw.) auch eine eigene Halfpipe besitzt (zum Vergleich: in Deutschland gibt es überhaupt keine (!) Röhre), ist so überlegen, dass sogar sein erster Run, ein absoluter Sicherheitslauf, für Gold gereicht hätte. Irre!

Irre auch, was die Deutschen in der gemeinsamen Chrischi/Björn-Olympianacht leisteten. Magdalena Neuner gewann Gold im Verfolgungsrennen, Jenny Wolf sicherte sich über dramatische 500 m die Silbermedaille (zu Gold fehlten nur fünf Hundertstel) und die Rodelladies Tatjana Hüfner und Natalie Geisenberger sicherten sich Gold und Bronze. Angesichts der Dominanz der deutschen Rodelfrauen muss der Österreicherin Nina Reitmayr ihre Silbermedaille wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag gleichzeitig vorgekommen sein.

Zum Schluss noch der Link zum angesprochenen You-Tube-Video von Lindsey Jacobellis. Der BBC-Reporter ist der Hammer:

http://www.youtube.com/watch?v=gPCOin3l8OY

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