10.10.2010

Auswärtssiege vor dem Ilmenauer Sportlerball

Am punktspielfreien Wochenende nutzten Teile der Zipfelmützen das herrliche Herbstwetter und besuchten im Ilmenauer Hammersgrund das Frauen-Landesklassen-Spiel zwischen Germania Ilmenau dem dem SC 06 aus Oberlind.

Aus „organisatorischen“ Gründen verpassten wir die erste halbe Stunde. Das war aber nicht weiter tragisch, denn zum Zeitpunkt unseres Eintreffens stand es noch 0:0. Aber das sollte sich ändern. Unsere ersten Eindrücke ließen nichts Gutes erwarten. Die Gäste belagerten das Tor der Germania-Frauen, die sich kaum aus der Umklammerung befreien konnten. Das es zuvor eine stürmische Anfangsviertelstunde der Ilmenauerinnen gegeben hatte, erfuhren wir erst in der Halbzeit. Da stand es bereits 1:0 für Ilmenau, denn die Gastgeberinnen nutzten gleich ihre erste Ecke zur überraschenden Führung.

In der Halbzeitpause machten beide Trainer ihrem Unmut Luft. Während der 06-Trainer monierte, dass eine Spielerinnen „einmal geschlafen hätten“, rüttelte Germania-Trainer Zelle seine Spielerinnen lautstark wach und machte deutlich, dass sie wohl nicht nocheinmal so viel Glück hätten, wie in Hälfte eins. Doch am Spiel änderte sich zunächst wenig. Oberlind fuhr gegen die nervös und hektisch verteidigenden Ilmenauerinnen Angriff auf Angriff. Nur mit aller Mühe gelang es den Gastgeberinnen, die Bälle zu klären. In der 52. Minute klingelte es dann aber – ein Blackout der heute sehr unsicheren Germania-Torfrau, die einen 35-Meter-Freistoß unterschätze, führte zum verdienten Ausgleich. Ich fürchtete angesichts des Dergebotenen nun wirklich um die Germania-Frauen. Sollte mit dem Ausgleich alles zusammenbrechen? Zunächst nicht, denn auch die Torhüterin der Gäste verteilte Geschenke. Einen Freistoß aus spitzem Winkel ließ sie in die lange Ecke fallen und genauso überraschend wie Ilmenau 1:0 führte, führte es nun 2:1. Die robust spielenden Gäste, die nach einer gelb-roten Karte wegen Meckerns nur noch zu zehnt spielten, hätten sich nach einem hässlichen Foul im Mittelkreis über einen weiteren Platzverweis nicht beschweren dürfen. Der Schiri hatte aber wohl nicht den Mumm, innerhalb weniger Minuten zwei Platzverweise auszusprechen und gab lediglich Gelb verbunden mit einer letzten Ermahnung.

Doch auch zehn Gäste waren heute zuviel für die Gastgeberinnen. Nach einer Ecke nutzten die Gäste das Durcheinander (Marcel Reif spricht in immer von „vogelwild“) und erzielten aus dem Gewühl heraus erneut den Ausgleich. Doch fast wären die Ilmenauerinnen wieder in Führung gegangen, die körperlich sehr dominante Stürmerin scheiterte jedoch bei einem Konter im Eins-gegen-Eins an der 06-Torfrau. Nach dem zehn Minuten vor Schluss auch noch Abwehrchefin Anika Ortlof verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, geriet die Germania-Abwehr noch mehr ins Schwimmen. Ein Abschlag wurde dann unmittelbar vor dem 16er vertändelt und in der 87. schoben die Oberlinderinnen zum auf Gästeseite viel umjubelten Siegtreffer ein.

Ein verdienter Erfolg für die Gäste, die konsequenter spielten, hinten sicherer standen und im Offensivspiel wesentlich mehr Gefahr erzeugten als der SV Germania. Nächsten Sonntag treten die Ilmenauerinnen in Sünna an, die Erfurter Zipfelmützen sind erneut vor Ort.

Am Abend gab es dann trotz der Niederlage eine Menge zu feiern. Die SV Germania hatte den ersten Ilmenauer Sportlerball organisiert. Die Erfurter Zipfelmützen und ihre Freunde folgten der Einladung von Germania-Trainer Marco Zelle ebenso wie Bundestagsabgeordnetet Tankred Schipanski, Landrat Benno Kaufold und Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber. Ein originelles Torwandschießen und der Kampf mit einem Tischtennisroboter waren zwei der Highlights des Abends. Ganz unbescheiden darf ich erwähnen, dass ich das Torwandschießen gewonnen habe. Bereits früh am abend hatte ich die Marke von fünf Treffern gesetzt, an der sich alle anderen die Zähne ausbissen, u. a. auch zahlreiche Spieler und Spielerinnen der SV Germania. So, Schluß mit dem Eigenlob. Am Tischtennisroboter machte Cassandra die beste Figur unserer Truppe. Mit ihren 23 Treffern setzte sie sich in der Spitzengruppe fest und war, nach unserer Einschätzung, die beste Frau des Abends. Glückwunsch! Geehrt wurde auch unser Marco, der als Anerkennung für sein Engagement für den Frauen- und Mädchenfußball aus den Händen des Vereinspräsidenten die Ehrennadel der SV Germania in Bronze erhielt. Anbei ein paar Bilder vom Abend.




































alle Bilder (zum Vergrößern bitte draufklicken!) von Cassandra Römer


Am frühen Nachmittag hatte unsere Mannschaft ihr Thüringenpokal-Achtelfinale in Altenburg nach anfänglichen Schwierigkeiten sicher mit 4:0 gewonnen. Reichwein und El Haj Ali erzielten jeweils zwei Treffer.

Neben uns stehen auch der FC Carl Zeiss (noch 3. Liga), der ZFC Meuselwitz (Regionalliga), Wacker Gotha (Oberliga), der SC 1911 Heiligenstadt und der 1. FC Gera 03 (beide Thüringenliga) sowie aus der Landesklasse Thuringia Struth-Helmershof und Wartburgstadt Eisenach. Das Viertelfinale wird nächsten Samstag in der Halbzeit des Spiels unserer Jungs gegen Dresden ausgelost.

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