Der Rückblick auf das Golf-Wochenende erfolgt heute im
Express-Tempo, denn die restliche Zeit brauche ich für meine diesjährige
Masters-Vorschau.
Beginnen wir in Texas. Dort fanden die „australischen
Wochen“ auf der PGA Tour ihre Fortsetzung. Nur eine Woche nach Steven Bowditch
feierte mit dessen Landsmann Matt Jones erneut ein Spieler aus „Down Under“
seinen ersten PGA Tour-Sieg. Und wieder hieß der Leidtragende Matt Kuchar, der
nun innerhalb von acht Tagen soviel Preisgeld „weggeschmissen“ hat, wie andere
in ihrem ganzen Leben nicht verdienen. Schon letzte Woche, bei der Valero Texas
Open, war der US-Amerikaner als Führender in den letzten Tag gegangen. Diesmal
hatte er vier Schläge Vorsprung auf seinen Landsmann Cameron Tringale und den
Spanier Sergio Garcia. Die zwei hatte Kuchar auch im Blick, doch von hinten kam
Jones mit einer 66 angestürmt. Kuchar’s Vorsprung wurde immer kleiner, war
zwischendurch sogar ganz aufgebraucht, doch auf die 18 ging er wieder mit einem
Schlag Vorsprung. Doch es sollte einfach Jones’ Tag werden. Erst erzwang er mit
einem 46-Fuß-Putt ein Stechen, welches er dann mit einem 38,5 m-Chip aus dem Semi-Rough für
sich entschied. Jones brillierte und Kuchar staunte. Der Amerikaner dürfte sich
während Jones’ Zaubervorstellung über einige Putts geärgert haben, die er
insbesondere auf der Front Nine leichtfertig vergeben hatte. Olaf hat einfach
recht: „Putten ist das Allerwichtigste!“ Oder liegt es möglicherweise daran,
dass Kuchar ein Schönwettergolfer ist? Letzte Woche fegte ein mächtiger Wind
über den Platz in San Antonio, gestern regnete es den ganzen Tag im Golf Club
of Houston. Kuchar hofft auf gutes Wetter in Augusta, Matt Jones freut sich,
dass er sich durch den Sieg als allerletzter Spieler für das Masters qualifiziert
hat.
Für die deutschen Herren war es ein komplett gebrauchtes
Wochenende. Martin Kaymer verpasste bei der Shell Houston Open den Cut.
Besorgniserregend: besonders die kommende Woche in Augusta so wichtigen
Annäherungsschläge funktionierten nach zuvor ordentlichen Drives überhaupt
nicht. In dieser Form wird Kaymer Probleme haben, das Wochenende beim Masters
zu erreichen. Nicht viel besser machten es Max Kieffer, Bernd Ritthammer und
Marcel Siem auf der European Tour bei der NH Collection Open in Andalusien. Alle
drei verpassten das Wochenende, Siem warf nach einer 84 sogar am Donnerstag
Abend schon das Handtuch. Der Italiener Marco Crespi feierte in Sotogrande
seinen ersten European Tour-Erfolg.
Zu guter Letzt noch ein Blick zu den Damen, die bei der
Kraft Nabisco Championship ihre erste Major-Siegern des Jahres suchten. Und
gefunden wurde mit Lexi Thompson eine erst 19-jährige Amerikanerin, die schon
in der Vergangenheit durch ihre Erfolge in jungen Jahren Geschichte schrieb. So
nahm sie bereits als zwölfjährige an der U.S. Womens Open teil, wurde mit 15
Profi und holte sich ihren ersten LPGA-Tour Titel (Navistar LPGA Classic 2011)
als jüngste Spielerin aller Zeiten im Alter von 16 Jahren, sieben Monaten und
acht Tagen. Auch sie nahm selbstverständlich dass bei der Kraft Nabisco
Championship traditionelle Siegerbad im am 18. Grün verlaufenden Bach. Die
deutschen Damen zeigten gutes (Caroline Masson, 11.) bzw. durchschnittliches
(Sandra Gal, 34.) Golf.
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