26.11.2013

Super Bowl XLVIII - Road to East Rutherford, NJ



12. Spieltage sind absolviert, jedes Team hat elf Matches bestritten, die Tabelle ist wieder gerade, die Bye-Weeks sind vorbei: die NFL-Saison 2013 biegt auf die Zielgerade ein. Fünf Spieltage stehen bis Silvester noch auf dem Programm und momentan träumt, insbesondere in der AFC, noch fast jedes Team von den Play-Offs im Januar.

Sechs Play-Off-Plätze stehen in der jeder Conference bereit, in der AFC scheinen fünf vergeben. An die Divisions-Sieger New England (East/8-3), Indianapolis (South/7-4), Cincinnati (North/7-4) und den West-Champion (Denver oder Kansas City/je 9-2). Das fünfte Team wird der West-Zweite sein. Eine Vorentscheidung könnte am kommenden Wochenende fallen, wenn die Chiefs die Broncos im Arrowhead Stadium empfangen. Das Rennen um den sechsten Play-Off-Platz ist dagegen völlig offen und glich in den letzten Wochen eher einem Schneckenrennen. Zwischen dem momentan Sechsten, den Tennessee Titans (5-6) und dem AFC-13., den Buffalo Bills (4-7) liegt nur ein lumpiger Sieg, so dass sich zur Zeit nicht weniger als neun (!) Mannschaften um diese eine Wild Card balgen. Von diesen neun Teams haben die Pittsburgh Steelers (5-6) aktuell den besten Lauf, sie haben drei Spiele in Folge gewonnen. Vorbei ist die Saison in der AFC wohl lediglich für die Jacksonville Jaguars und die Houston Texans, die jeweils bei 2-9 stehen und für den Januar schon ein paar Abschlagzeiten in den örtlichen Golfclubs buchen können.

AFC-Play-Offs nach Week 12:

Wild-Card-Spiele: Indianapolis vs. Tennessee, Cincinnati vs. Kansas City
Denver und New England wären beide direkt für die Divisional Play-Offs qualifiziert.

In der NFC ist die Situation etwas differenzierter. Mit Seattle (West/10-1) und New Orleans (South/9-2) stehen zwei Play-Off-Teilnehmer so gut wie sicher fest. Während aber Seattle den Divisions-Sieg kaum noch aus der Hand geben dürfte, müssen sich die Saints im Süden der Carolina Panthers (8-3) erwehren, die nach einem 1-3-Start jetzt siebenmal in Folge gewonnen haben. Und angesichts der Bilanzen der West-Teams von San Francisco und Arizona (je 7-4) ist für Carolina noch nicht einmal die Wild Card sicher. Wegen der starken Serien von Carolina und Arizona sowie der trotz einiger Schwächen ordentlichen 7-4-Bilanz der 49ers ist es schwer vorstellbar, dass Wild Cards in den Osten und Norden der NFC gehen. Zu schwach, zu unkonstant präsentierte sich die Konkurrenz dort in den letzten Wochen. Bezeichnend dafür die Situation in der NFC North, die die Detroit Lions (6-5) trotz zweier Niederlagen in Serie weiterhin anführen, weil auch Chicago (6-5) und Green Bay (5-5-1) im gleichen Zeitraum nichts gewonnen haben. Die NFC East wurde lange gar von Teams mit einer negativen Bilanz angeführt, jetzt liegen die Cowboys immerhin mit einer positiven 6-5-Bilanz an der Spitze vor den Eagles (ebenfalls 6-5). Die Giants, die 0-6 gestartet und dann vier Siege in Folge eingefahren hatten, können die Saison nach der Niederlage im direkten Duell gegen Dallas wohl abhaken. Mit jetzt schon sieben Niederlagen ist gegen Arizona, Carolina oder San Francisco eine Wild Card utopisch. Ebenso werden wohl die St. Louis Rams (5-6), die in der bärenstarken AFC West trotz gar nicht so schlechter Bilanz keine Chance haben dürften, die Washington Redskins, die Tampa Bay Buccaneers und die Minnesota Vikings im Januar überall sein, nicht aber auf dem Football-Feld. Und die vor der Saison hochgehandelten Atlanta Falcons sind das erste der 32 Teams, was seit dieser Woche den hässlichen Stempel „eliminated from playoff-contention“ aufgedrückt bekommen hat.

NFC-Play-Offs nach Week 12:

Wild-Card-Spiele: Detroit vs. San Francisco, Dallas vs. Carolina
Seattle und New Orleans wären beide direkt für die Divisional Play-Offs qualifiziert.

20.11.2013

WM-Kader 2014 - Die Defensive



Erst im Mai 2014, also in einem halben Jahr muss Bundestrainer Joachim Löw seinen WM-Kader nominieren. Doch bis dahin steht ihm nur noch ein (!) Testspiel (Ende März gegen Chile) zur Verfügung, um seine Kandidaten noch einmal höchstpersönlich unter die Lupe zu nehmen. Vertrackte Situation! Zumal Rummenigge & Co. sicherlich dieser eine Termin schon zuviel sein dürfte. Ich höre schon die Klagen, wenn Jogi dann Ende März zum Länderspiel ruft und die Bayern eine Woche später im Champions League-Viertelfinale gefordert sind. Wie viele Millionen anderer Bundestrainer habe natürlich auch ich meine Meinung zum WM-Kader, die ich hier in zwei Teilen vorstellen möchte. Heute liegt der Schwerpunkt auf der Defensive.

Für die Außenverteidigerpositionen nominiere ich ein Trio: natürlich Phillip Lahm sowie Marcell Jansen und (Achtung!) Lars Bender. Der Leverkusener hat bei mir seit der Euro 2012 einen Stein im Brett. Ich erinnere mich gerne an sein Vorrunden-Spiel gegen Dänemark, bei dem er seine defensiv gute Leistung noch mit dem Siegtor veredelte. Bender ist zwar grundsätzlich im zentralen Mittelfeld zu Hause, die Position rechts hinten kann er aber fast ohne Qualitätsverlust spielen. Und da (abgesehen von Lahm) alle Kandidaten für hinten rechts keine Spezialisten für diese Position sind (Boateng, Höwedes, Westermann) erscheint mir die Nominierung von Lars Bender äußerst naheliegend. Für die linke Seite habe ich Marcell Jansen nominiert. Der Hamburger hat mir in den letzten Länderspielen ausgesprochen gut gefallen. Er steht zwar nicht im Verdacht Weltklasse zu sein, bietet aber den besten Kompromiss zwischen defensiver Stabilität und seinen, als gelernter Offensivspieler, Fähigkeiten im Spiel nach vorn. Hinzu kommt Phillip Lahm, der, je nach dem ob Bender rechts oder Jansen links in der Startformation steht, die jeweils andere Seite besetzt. Sollten Jansen und Bender zusammen starten, könnte Lahm sogar im defensiven Mittelfeld agieren. Angesichts unserer momentanen Verletztenmisere dort, ein weiterer, nicht zu verachtender Fakt.

Für die Innenverteidigung habe ich vier Spieler in den Kader berufen: Per Mertesacker, Mats Hummels, Jerome Boateng und Benedikt Höwedes. Die beiden letztgenannten können auch auf den Außenverteidigerpositionen, speziell rechts, eingesetzt werden. Dies erweitert die Flexibilität in der Defensive, für die Heiko Westermann für mich keine Alternative darstellt. Meine etwas spartanisch besetzten Außenverteidigerpositionen haben zur Folge, dass die Linksfüße Marcel Schmelzer und Dennis Aogo nicht im WM-Kader stehen. Speziell Schmelzer ist dabei sicherlich ein Härtefall, der aber angesichts der hohen Qualität der zur Verfügung stehenden Spieler und der Tatsache, dass eben nur 23 Spieler nach Brasilien reisen dürfen, nicht ausbleibt. Von den Innenverteidigern fehlt Holger Badstuber, der sich vor der WM in Südafrika unter Louis van Gaal so in den Vordergrund gespielt hatte, für den das Turnier in Brasilien auf Grund seiner unfaßbaren Verletzungsgeschichte wohl zu früh kommt.

Vervollständigt wird die Defensive von unseren Torhütern. Manuel Neuer ist die unumstrittene Nummer 1, nicht nur bei Löw, auch bei mir. Dahinter habe ich zwei Gruppen gebildet und aus jeder Gruppe einen Torwart nominiert. Aus dem Pool der Erfahrenen (Weidenfeller, Adler) entscheide ich mich für Roman Weidenfeller. Er hat in den letzten Jahren mit Borussia Dortmund auf allerhöchstem internationalen Niveau gespielt und mehr als nur überzeugt, Adler war dagegen „nur“ in der Bundesliga aktiv. Aus der Gruppe der jungen Torhüter (ter Stegen, Zieler, Leno) erhält der Mönchengladbacher das Flugticket nach Brasilien. Zieler hat zuletzt nicht mehr durchgängig überzeugen können, Leno war noch nie im Kader der A-Nationalmannschaft. Neuer, Weidenfeller und ter Stegen sind aus meiner Sicht die optimale Mischung aus zwei erfahrenen, national und international gestählten Torhütern, denen ein junger Mann zum Sammeln dieser Erfahrungen an die Seite gestellt wird.

Demmächst werfe ich dann einen Blick ins Mittelfeld und den Angriff. Und auch da finden sich einige Namen, die für Juni/Juli 2014 Urlaub buchen können, heute aber vielleicht noch fest von einer Dienstreise nach Brasilien ausgehen.

Ich freue mich auf lebendige Diskussionen! :-)