28.07.2011

RWE 3 : 0 FCC

Das wollte ich unbedingt noch nachreichen...

DERBYSIEGER!

TABELLENFÜHRER!

22.07.2011

Dritte Liga 2011/12 - Unsere Gegner

Okay, zugegeben, im letzten Jahr ham wir uns in der Aufstiegsfrage
eigentlich nur selbst im Wege gestanden. Die direkte Konkurrenz
geschlagen, drei Spieltage vor Schluss war der Relegationsplatz erklommen
und wir hatten alles in der eigenen Hand. Doch dann kam Regensburg. Und
dann Ahlen. Aber vor allem wir selber waren es, die es in den beiden
entscheidenden Spielen nur eine Halbzeit lang schafften, überhaupt
Normalform zu erreichen. Kein Gegner war also am letztendlich
enttäuschenden fünften Platz Schuld, nur wir selber. Dennoch lohnt
natürlich vor der heute abend mit dem Spiel Heidenheim vs. Offenbach
beginnenden Saison ein Blick auf die Konkurrenz. Auch wenn dies in der 3.
Liga immer sehr schwer fällt, weil zahlreiche Mannschaften ihre Kader
radikal umgebaut haben. Sei es aus wirtschaftlichen Zwängen oder weil das
Spielermaterial in der Vorsaison die Erwartungen nicht erfüllte. Mein
kleiner Blick auf die Konkurrenz ist also teilweise eine Lotterie, denn
wer kann jetzt schon seriös einschätzen, wie sich vollkommen neu
zusammengewürfelte Truppen im Laufe der Saison schlagen werden. Wurde die
richtige Mischung gefunden, aus jugendlichem Tatendrang und der Erfahrung
und Weisheit des Alters, aus Profis, die die 3. Liga wie ihre Westentasche
kennen und Spielern, für die, egal ob von oben, unter oder aus dem
Ausland, die dritthöchste Spielklasse völliges Neuland darstellt. Also,
wagen wir einen Blick in die Zukunft.

Auch wenn sich alle einig sind, dass einen Doppeldurchmarsch wie im
Vorjahr (Braunschweig/Rostock) nicht geben wird, fällt ein Name immer
wieder, wenn es um den Aufstiegsfavoriten geht: der SV Wehen Wiesbaden.
Die Wasserfiltertruppe hat einige namhafte Neuzugänge (z.B. Christ aus
Düsseldorf, Smeekes und Nagy von den Kernbergen, Mann aus Saarbrücken,
Herzig und Burkhardt aus Aachen, Wohlfahrt von Bayern II) unter Vertrag
genommen. Aber Vorsicht, das erinnert schwer an den SV Sandhausen im
letzten Jahr, die, mit der namhaftesten Drittligatruppe lange gegen den
Abstieg kämpften. Apropos Sandhausen: die haben sich unter dem neuen alten
Trainer Gerd Dais in der Rückrunde stabilisiert und auf dem Papier liest
sich der Kader der Badener immer noch vom feinsten. Deshalb erwarte ich
den SVS zumindest im Dunstkreis der Aufstiegsränge. Sollten wir am Ende
nicht zu den zwei bzw. drei Glücklichen gehören, wäre es doch eine feine
Sache, wenn zwei der unattraktivsten Adressen die 3. Liga nach oben hin
verlassen würden. Aber, wie schon gesagt, einen Durchmarsch erwarte ich
nicht. Mit Osnabrück und Bielefeld kommen zwei Teams aus der 2. Bundesliga
dazu, die man fast schon reflexartig in den allerhöchsten Tabellenregionen
vermutet. Doch beide haben ihre Kader mächtig überarbeitet, ob sich
jeweiligen Spieler aber sofort als Einheit präsentieren? Die beiden Teams
geben sich vorsichtig bis zurückhaltend, aber mal ehrlich: Osnabrück ist
DIE Fahrstuhlmannschaft zwischen Zweit- und Drittklassigkeit und allein
der Name Arminia Bielefeld zieht trotz 30 Millionen Euro Schulden immer
noch genug Spieler an, die hier eine schnelle Möglichkeit sehen, die 2.
Bundesliga zu erreichen. Wehen, Sandhausen, Osnabrück, Bielefeld - und
sonst? Wir? Nun, abwarten, über die Ungewissheiten unseres Kaders habe ich
Anfang der Woche philosophiert, bleibe aber dabei: wenn die Rädchen
ineinander greifen, können wir das obere Drittel ins Visier nehmen.
Offenbach? Die Hessen haben nach der katastrophalen Rückrunde radikal
ausgemistet, sowohl auf dem Platz (u. a. ging Toptorjäger Occean nach
Fürth) wie auch in der Führungsetage (Manager Möller nahm seinen Hut).
Dennoch, der neue Trainer Arie van Lent sowie der Stadionneubau sorgen für
eine gewisse Aufbruchstimmung am Bieberer Berg. Immerhin hat der OFC als
einziger (!) Drittligist für einen Spieler (Stürmer Pascal Testrot kostete
50.000 Euro) eine Ablösesumme bezahlt.

Im Mittelfeld sehe ich Heidenheim, die Top-Torjäger Patrick Mayer an
Augsburg abgeben mussten, aber noch immer eine Mannschaft haben, die
gehobenes Drittliga-Niveau verspricht. Zudem ist an der Brenz eine
erstaunliche Euphorie entstanden, der FCH hat sage und schreibe 3500
Dauerkarten verkauft. Zahlen, von denen wir nur träumen können.
Saarbrücken, dass eine überragende Rückrunde gespielt hat, musste einige
schmerzhafte Abgänge verkraften. Wiesbaden und Zweitligist Karlsruhe
bedienten sich. Die Saarländer dürften aber nach dem Absturz bis in die
Oberliga Südwest mit der aktuellen Entwicklung sehr zufrieden sein. Auch
unsere fehlfarbenen Freunde sortiere ich mal hier ein. Nach Jahren des
Größenwahns und Niedergangs wird an den Ufern der Saale eine Rückkehr nach
der anderen gefeiert. Rückkehrer-Präsident Zipfel und Rückkehrer-Trainer
Weber stehen für seriöses Wirtschaften und nachhaltigen Aufbau der
Mannschaft, Rückkehrer-Spielmacher Jan Simak, Rückkehrer-Torwart Tino
Berbig und Rückkehrer-Defensivkraft Alexander Maul sollen die zahlreichen,
aus diversen Reservemannschaften ebenfalls neu verpflichteten
Nachwuchsspieler führen. Eine interessante Mischung, die
unerfreulicherweise Gutes verspricht. Auch die beiden Aufsteiger Chemnitz
(die es sich leisten konnten, Toptorjäger Förster und Flankengott Ronny
Garbuschewski zu halten) und Münster sowie der VfR Aalen (einige
interessante Neuzugänge, u. a. Marco Calamita) scheinen mehr als nur den
Klassenerhalt erreichen zu können. Der dritte Zweitligaabsteiger, die
finanziell ziemlich klammen Oberhausener, erwarte ich mit runderneuertem
Kader, der hauptsächlich aus Spielern aus unterklassigen Ligen
zusammengestellt wurde, maximal im grauen Mittelmaß der Tabelle. Mit
Tendenz nach unten.

Und dann sind wir schon im Keller der Liga. Oder um es, in Abwandlung
eines Herbert-Grönemeyer-Songs anders zu sagen, tief im Süden. Und das ist
absichtlich doppeldeutig gemeint. Denn mit Regensburg, Burghausen und
Unterhaching ist das komplette bayerische Drittligatrio akut gefährdet.
Burghausen sprang zum zweiten Mal in drei Jahren nur dank eines
Lizenzentzuges eines Konkurrenten aus dem Regionalliga-Fahrstuhl, hat
seinen Kader mit einigen erfahrenen Spielern aufgerüstet und scheint noch
den stärksten Eindruck des bayerischen Trios zu machen. Regensburg und
Unterhaching haben zahlreiche Leistungsträger verloren und hoffen mit sehr
schlanken Kadern auf das sportliche (und finanzielle) Überleben. Gleiches
gilt weiter nördlich für den SV Babelsberg, der, ebenfalls auf Grund
finanzieller Zwänge zahlreiche Leistungsträger verloren hat. Unter anderem
mussten die Filmstädter Oumari und Jovanovic an uns abgeben. Auf Grund der
Schwäche dieser drei Teams können der dritte Aufsteiger Darmstadt und die
erneut stark verjüngte, aber sicherlich talentierte Bremer Reserve auf den
Klassenerhalt hoffen. Gleiches gilt für die Zwote des VfB Stuttgart, die
mit Schipplock ihren Toptorjäger (nach Hoffenheim) verloren hat, aber
eigentlich traditionell eine sorgenfreie Saison im Mittelmaß der Tabelle
spielt.

18.07.2011

Arbeitsnachweis 2010/11

In fünf Tagen beginnt mit dem Derby gegen unsere fehlfarbenen Freunde von der Saale die neue Saison für unseren FC Rot-Weiß Erfurt. Es wurde daher höchste Zeit für mich, das zurückliegende Spieljahr 2010/11 „statistisch zuzumachen“. Wer also links auf die Grafik klickt, erhält den kompletten Arbeitsnachweis unserer ersten Mannschaft für die abgelaufene Saison. Und erhält einige interessante Fakten:

3420 Spielminuten – das wäre die maximal mögliche Zahl bei 38 Saisonspielen gewesen. Geschafft hat das keiner. Am nächsten kam ihr unser Torwart Dirk Orlishausen, der 3285 Minuten auf dem Feld stand. Bester Feldspieler war ausgerechnet Alterspräsident Rudolf Zedi, der die 3000er-Marke ebenso knackte wie Sturmführer Marcel Reichwein und Elfmetergott Nils Pfingsten-Reddig. Apropos Reichwein. Nicht der nach Rostock gewechselte Tino Semmer, sondern „Cello“ war unser bester Stürmer. 12 Tore und 10 Vorlagen sollten einigen, die immer gleich beim erstbesten Ballverlust unserer Nummer 10 pfeifend und beleidigend loszuwettern, zu denken geben.

Der dritte Torwart Jonas Heidrich sowie die von Verletzungssorgen geplagten Sebastian Becker, Julien Humbert und Chunly Pagenburg hatten überhaupt keinen Einsatz für unsere erste Mannschaft. Während Heidrich, Humbert und Pagenburg aber jeweils noch einige Einsätze in der zweiten Mannschaft bestritten, kickte Sebastian Becker keine einzige Minute in der Saison 2010/11. Am Ende musste er seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden. Kurzarbeiter, mit einer einzigen Minute Einsatzzeit ist Christopher Handke. Der mittlerweile nach Halberstadt gewechselte Innenverteidiger wurde am 17. Spieltag in Regensburg in der letzten Minute eingewechselt.

13.07.2011

Kaderanalyse 2011/12 / RWE-Werder 1:2

FC ROT-WEISS ERFURT - WERDER BREMEN 1:2 (0:1)

In zehn Tagen geht’s endlich wieder los… unser FC Rot-Weiß Erfurt startet ausgerechnet gegen die Fehlfarbenen von der Saale in die neue Saison. Gestern Abend gab es dafür die Generalprobe, als sich Bundesligist Werder Bremen bzw. was von denen übrig (sprich: nicht verletzt) war im Steigerwaldstadion ein Stelldichein gab. Eine gute Gelegenheit, um nicht nur ein paar Worte zum Spiel zu verlieren, sondern unseren Kader einer kleinen Analyse zu unterziehen.

Während die Gäste also auf zahlreiche Leistungsträger (Wiese, Naldo, Prödl, Mertesacker, Boenisch, Silvestre, Bargfrede, Kroos, Ekici, Arnautovic, Pizarro)verzichteten bzw. verzichten mussten, bot Stefan Emmerling möglicherweise schon seine derzeit bevorzugte Topelf auf. Deutlich wurde dies auch im Laufe der zweiten Halbzeit, in der Werder munter durchwechselte, während unser Trainer sich auf die auch in Pflichtspielen nur erlaubten drei Auswechslungen beschränkte.

Im Gegensatz zu ihrer Mannschaft war der Werder-Anhang im Freundeskreis der Zipfelmützen vollzählig vertreten. Kai, der extra aus dem tiefsten Hessen angereist war, um neben seinem „Lieblingsverein aus dem Osten“ auch Werder live zu sehen, sowie Meike und Jacob riss die Leistung ihrer grün-weißen Lieblinge aber nicht aus den Sitzen. Marin spielte unsere Verteidigung, speziell am Anfang, mehrfach schwindlig, mit zunehmender Spielzeit bekamen wir das aber besser in den Griff. Hunt jagte einen Foulelfmeter in die Wolken, Rosenberg verstolperte einige Chancen. Erschreckend fand ich aber besondere die Leistung der Werder-Defensive, insbesondere der aus Schalke gekommene Lukas Schmitz bekam seine linke Abwehrseite gegen die schnellen Erfurter Akteure nicht geschlossen und wurde ein gutes halbes Dutzend mal ausgespielt oder überlaufen. Setzt sich das leidige Bremer Abwehrproblem auf links also fort!? Die Tore für die Gäste erzielten Trinks (4.) nach schöner Kombination über den ansonsten grottenschlechten, lustlosen Hunt und Marin sowie Schindler (85.), der nach einer Ecke vollkommen unbedrängt auf den kurz zuvor von Fabian Paradies erzielten Erfurter Ausgleich antwortete.

KADERANALYSE

Nun ein paar Worte zu unserem neuformierten Kader.

Im Tor spielte Marcus Rickert. Und nach seiner gestern gezeigten Leistung darf er das auch gerne am 23.07. tun. Stark in Eins-gegen-Eins-Situationen, sicher beim herunterpflücken der Flanken, lautstark beim Dirigieren – das gefiel mir sehr gut! Und was man in den Zeitungen und Foren so lesen durfte, zeigte Sponsel ja einige Schwächen.

Die Abwehr war mit Ausnahme von Ströhl, der auf der linken Seite aber blass blieb, vollkommen neu formiert. Und konnte, mal abgesehen von den ersten 20 Minuten, auch durchaus überzeugen. Rauw (neu von Union) und Oumari (neu aus Babelsberg), der mir auch mit einigen präzisen langen Bällen auffiel, bildeten die Innenverteidigung, auf rechts verteidigte Phil Ofosu-Ayeh (neu aus Wilhelmshaven). Während ich die Innenverteidigung durchaus so erwartet hatte, überraschte es doch, dass Ofosu-Ayeh den aus Babelsberg gekommenen Igor Jovanovic verdrängt hat. Mit seiner grundsoliden Leistung hat er seinen Einsatz gerechtfertigt. In der Hinterhand hat Emmerling neben Jovanovic für die Abwehr noch Bertram (der es, wenn Oumari weiter so spielt, schwer haben dürfte) und den jungen Matthias Rahn sowie für die linke Seite Rhys Tyler. Den Engländer würde ich gerne mal über 90 Minuten sehen, wenn Ströhl weiter so diskret spielt, bekommt er hoffentlich mal eine Chance.

Im Gegensatz zur Abwehr können wir im Mittelfeld auf Altbewährtes setzen. Zedi und Pfingsten-Reddig spielen zentral, Weidlich kommt über rechts, Caillas über links. Unsere „ghanaische“ rechte Seite (Ofosu-Ayeh / Weidlich) wusste zu gefallen, insbesondere auch im Zusammenspiel mit Smail Morabit, der öfter auf den rechten Flügel auswich. Mit Ausnahme unserer jungen Wilden (Baumgarten, Paradies, Göbel) stehen keine weiteren gelernten Mittelfeldspieler im Kader. Bei im Saisonverlauf unvermeidlichen Verletzungen und/oder Sperren müsste Stefan Emmerling dann auf die gelernten Stürmer Morabit (rechts außen) und Drexler (links außen) setzen, wobei ich da keine großen Bedenken habe, dass das funktionieren könnte. Im zentralen Mittelfeld steht zudem Julien Humbert zur Verfügung, den RWE seit gefühlten 38 Jahren verhökern möchte, allerdings hat der Franzose zur Sicherheit seine Vertragsoption gezogen, den dennoch angestrebten Vereinswechsel mangels Nachfrage noch nicht vollzogen.

Mit Manno, Reichwein, Drexler, Morabit, Yohoua, El Haj Ali und Hauck besteht im Angriff auf den ersten Blick die quantitativ größte Auswahl. Sollten Drexler und Morabit aber im Mittelfeld gebraucht werden (siehe oben), Manno seine Verletzungsprobleme nicht überwinden und El Haj Ali nach seiner schweren Verletzung nicht wieder schnell in Schwung kommen, sieht es schon anders aus. Malen wir aber mal nicht schwarz, im Gegenteil. Was ich gestern Abend insbesondere von Morabit gesehen habe, sah schon richtig gut aus. Wenn er, wie bei der einen Szene in der zweiten Halbzeit, sein Auge für besser postierte Mitspieler noch weiter schärft und das ein oder andere Tor erzielt, werden wir an ihm noch eine Menge Freude haben. Dazu kommt mit dem aus Paderborn geholten Gaetano Manno ein Spieler, der schon nachgewiesen hat, dass er weiß wo das Tor steht. Wenn der verletzungsanfällige Deutsch-Italiener richtig fit wird, ist er eine wesentliche Bereicherung für unseren Angriff. Abwarten muss man, wie sich der von Bayernligist Ingolstadt II gekommene Serge Yohoua zwei Spielklassen höher bewert. In den Zeitungen war von ansprechenden Leistungen in den Testspielen zu lesen, leider fällt er nun erstmal vier bis sechs Wochen verletzt aus.

Fazit: Wenn wir einigermaßen vom Verletzungspech verschont bleiben, ist unser Kader ohne Probleme in der Lage, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Für mehr, sprich einen erneuten Angriff auf die Aufstiegsplätze, müsste es aber optimal laufen – und vor allem ein so schwacher Saisonstart wie im letzten Jahr vermieden werden. Erst recht, wenn man weiß, wer am 1. Spieltag im Steigerwaldstadion zu Gast ist.

07.07.2011

Tour de France

Seit dem vergangenen Wochenende rollt die Tour de France wieder über die Straßen unseres Nachbarlandes. Ich verfolge die Tour ja schon seit den Zeiten Miguel Indurains, also lange vor dem Jan-Ullrich-Boom. Damals als der legendäre, leider viel zu früh verstorbene Peter Woydt auf Eurosport kommentierte und mitlitt, als das Team Telekom in den Anfangsjahren nur hinterherfuhr und auch die teuersten Neuverpflichtungen (mir fällt in diesem Zusammenhang immer der Name Wladimir Pulnikow als Synonym ein) bei den ersten etwas steileren Rampen sofort zurückfielen.

Dieser langjährigen Verbundenheit und Begeisterung können auch die zahlreichen Dopingfälle nichts anhaben. Für mich ist die Tour mehr als nur ein Radrennen, welches von den Contadors, Winokurows und Bassos nicht kaputt gemacht werden kann. Umso ärgerlicher, dass diese drei Sünder (wie einige andere auch) im Feld der Tour 2011 mitrollen. Insbesondere der Fall Contador zeigt, wie großzügig in einigen Ländern (hier: Spanien) über Verfehlungen hinweggesehen wird und wie „eilig“ es der Weltradsportverband mit der Aufklärung dieser Fälle hat. Aber wie gesagt, die Tour wird niemals untergehen. Und so freue ich mich dann eben über Zeitverluste von Contador auf den ersten beiden Etappen oder seine knappe Niederlage gegen Cadel Evans an der Mur de Bretagne am Dienstag.

Nachdem sich die öffentlich-rechtlichen Sender wegen der Dopingproblematik im kommenden Jahr aus der Tour-Übertragung zurückziehen und dieses Jahr nur noch auf Sparflamme berichten (auf der 1. Etappe stiegen sie 13 Sekunden nach dem Zieleinlauf von Philippe Gilbert aus – da war Contador noch über eine Minute vom Ziel entfernt), machte Chrischi gestern abend den Vorschlag, dass ich hier ein paar Sätze über die Informationsmöglichkeiten zur Tour verliere. Das greife ich gerne auf.

Lange bevor die Tour beginnt, gehört das offizielle Programmheft der Tour de France zur Pflichtlektüre für jeden Tour-Fan. Das französische Heft wurde früher, ins Deutsche übersetzt, von ARD und ZDF herausgegeben, mittlerweile übernimmt das das Fachmagazin procycling. Herzstück des Heftes ist ausführliche Vorstellung der Strecke mit Kommentaren der Streckenbauer, detaillierten Landkarten, den Bergprofilen und der genauen Marschtabelle. Dazu gibt’s ein paar Interviews, die Vorstellung der Teams und einige historische Geschichten.

Sehr detaillierte Auskünfte zur Strecke bietet auch die offizielle iPhone-App zur Tour. Dort sind die Profile ebenfalls hinterlegt, die Strecke ins google-maps integriert. Dazu sind die Kommentare der Tour-Organisation zu den jeweiligen Etappen sogar etwas ausführlicher als im Heft. Dafür fehlen allerdings die Marschtabellen. Das aktuelle Renngeschehen kann man mittels GPS-Live-Daten verfolgen, allerdings offenbarte die App hier Schwächen, als sie am Montag über Stunden einige Favoriten (z.B. Cadel Evans) auf der Flachetappe in einer Ausreißergruppe vermeldete. Es dauerte Ewigkeiten, bis der Fehler behoben und die richtigen fünf Fahrer genannt waren, die sich vor dem Feld befanden. Der Härtetest für die Live-Daten kommt dann in den Bergen, wenn das Renngeschehen unübersichtlich und das Feld in zahlreiche Gruppen zersplittert ist. Positiv ist die „Favoriten-Funktion“, wodurch man seine Lieblingsfahrer in den verschiedenen Wertung sehr schnell findet.

Im App-Store wird die App ja ganz schön zerrissen, wie mir Chrischi gestern sagte. Und einige Dinge sind wirklich stark verbesserungswürdig. Neben den schon angesprochenen Sachen sind dies, dass auch nach fast einer Woche Tour immer noch keine Fotos bzw. Angaben zu den Rennfahrern in deren Profilen sind. Es gibt keine Archiv-Funktion, d.h. ich kann mir nur die aktuelle Gesamtwertung anschauen, nicht aber die von den Vortagen. Außerdem nerven die regelmäßigen Abstürze und die Tatsache, dass die mit Skoda-Werbung versehene App auch noch 79 Cent kostet. Vergleichbare Apps, z. B. von Wimbledon, der Eishockey-WM oder der PGA-Tour sind gratis.

Online informiere ich mich gerne über die offizielle Seite www.letour.fr, die es sogar wieder in einer deutschen Version gibt. Hier findet man auch viele Details zur Strecke, insbesondere auch zu den Etappenorten. Was ich bedauerlich finde, dass es nachwievor die komplette Strecke nicht zum Download für Google Earth gibt (hab ich zumindest noch nicht gefunden). Ebenfalls gut ist das Angebot von sportschau.de. Hier blick ich meistens, wenn ich mich über die aktuellen Stände in den einzelnen Wertungen informieren will. Zudem gibt es hier die in der App vermisste Archiv-Funktion. Außerdem gibt’s ab und an interessante, teils sogar dopingfreie Interviews mit Fahrern, Teamverantwortlichen und/oder sonstigen Leuten, die die Tour auf verschiedene Art und Weise begleiten. Das Online-Angebot der Sportschau ist auf jeden Fall besser als die TV-Liveberichterstattung.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Seite radsport-news.com. Weniger für den statistischen Teil, mehr für die Berichte. Hier hat die Seite wirkliche Stärken. So schreibt hier ARD-Kommentatoren-Legende Herbert Watterot täglich eine Vorschau und der deutsche Rabobankfahrer Grischa Niermann ein Tour-Tagebuch. Diese Form der Tagebücher gibt’s auch auf diversen anderen Seiten, unter anderem auch auf den offiziellen Seiten der Teams bzw. der Fahrer.

Fazit: DEN wirklichen Tipp gibt es nicht. Wer die Tour nicht live im TV verfolgen kann, nutzt am besten den recht ausführlichen Live-Ticker der Sportschau. Für das statistische bemüht man ebenfalls dieses Angebot, Berichte und Hintergründe studiert man auf radsport-news.com. Die App ist, wenn man nicht total radsportvernarrt ist, überflüssig. Insbesondere wenn man, so wie ich, das Programmheft hat.

PS: Ich freue mich ungeachtet einhundertjährigem Alpen-Jubiläum einschl. zweimal Galibier und Alpe d'Huez insbesondere auf die Pyrenäen-Etappen. Schließlich sind Christian und ich ja jetzt absolute Experten für dieses Gebirge und die legendären Anstiege. Am übernächsten Wochenende ist es soweit.

06.07.2011

Portugal 2011 - Schnappschüsse

Die Sommerpause is rum!!! Hab mich in den letzten Wochen ja reichlich rar gemacht hier, wollte aber, nach der tagtäglichen Berichterstattung im vergangenen Jahr, den Urlaub 2011 etwas entspannter genießen. Alle wichtigen Bilder gab es ja bereits bei Facebook zu bewundern, dennoch hier meine persönliche Top Ten aus zwei Wochen Douro.


Wat ein Bild... unser Herr Schulz ist ein Geheimtipp unter den Fotografen!


Schöne Runde am letzten Abend... Muito obrigado família Caeiro!!!


Das Panorama mal andersherum... lange haben wir nach der Zufahrt auf diese Straße gesucht, es war zu einfach, sonst hätten wir's sicher schneller gefunden. Im Bild zu sehen ist Porto Manso und die Brücke nach Porto Antigo.


Claudias erster Besuch am Atlantik... ;-)


Über den Dächern von Porto. An der "Gipfelstation" der neuen Seilbahn in Gaia hat man einen prima Blick auf Porto.


Herrenausflug in den Edel-Weinkeller.


Wat willste mehr? Pool, Panoramo und Pier... Bier... :-)


Thüringer Abend in Porto Manso... Mensch und Tier (klar fokussiert auf das wesentliche!) sind begeistert.


Wieder sagenhaft... das Feuerwerk zum São João in Porto! Das Video mit dem kompletten Feuerwerk kommt demnächst!


The Panorama... dank Profifotograf...


... Miguel in noch schönerer Qualität!

Nun sinds doch elf Bilder geworden, aber da wir nen Fußball-Fanclub sind, ist das okay, wie ich denke! ;-)