21.06.2013

Justin? Tiger? Phil? Die Octopus-Hose!

Ich erlaube mir heute mal, etwas faul zu sein. Erst raubte mir der unfaßbar schwere Platz (Ernie Els, der immerhin amtierender Open Champion ist, bezeichnete ihn als Folterkammer) der US Open die Sprache. Doch als ich trotz Bogeys, Doppelbogeys, Triplebogeys und Schneemännern (Hallo Sergio, wie ist das, wenn man an 4 x 16 Löchern auf Siegkurs liegt und an zwei Löchern den Major-Sieg wegschmeißt?) am Sonntag zur Finalrunde langsam die Gags und Themen ordnete (Phil zum sechsten Mal nur der Runner-Up, Rose holt ersten Major-Sieg für England seit 17 Jahren, die USGA läßt Spitzengolfer aussehen wie uns in Mühlberg), die ich in meiner US-Open-Zusammenfassung unterbringen könnte, kam Billy Horschel in einer Octopus-Hose zur Finalrunde. Die Hose war noch tausendmal häßlicher als Merion schwer war. Und wer die US Open verfolgt hat, weiß wie sauschwer Merion war.

Den US-Open-Rückblick daher mit zwei Links: zum einene empfehle ich (wie eigentlich jede Woche) Tigers Tagebuch (der übrigens wegen seiner Handverletzung das von ihm veranstaltete AT&T National nächste Woche abgesagt hat) vom Linksgolfer (Vorsicht, da ist am Ende auch nochmal die Hose von Horschel zu sehen) und natürlich die Spox-Par-10, die sich auch diesmal wieder sehr nett lesen lassen.

Seit gestern (Kinder, wie die Zeit vergeht) laufen schon die neuen Turniere. Aus deutscher Sicht steht natürlich die 25. BMW International Open in München im Mittelpunkt. Neben allen deutschen Top-Spielern sind auch Sergio Garcia, Ernie Els und mit Dustin Johnson sogar ein US-Pro von der PGA Tour nach München gekommen. Dazu viel European Tour-Prominenz um Matteo Manassero, Thorbjörn Olesen und Miguel Angel Jimenez. Ein ordentlich besetztes Feld also mit immerhin acht Spielern aus den Top 50 bzw. 20 aus den Top 100. Auf der PGA Tour ist der frischgebackene US-Open-Champion Justin Rose bei der Travelers Championship in Hartford, Connecticut am Start. Dazu kommen u. a. Keegan Bradley, Lee Westwood, Bubba Watson, Jason Dufner, Hunter Mahan, Zach Johnson und und und. Schönes Turnier, trotz Els und Johnson ist das Turnier in den Staaten auch diese Woche besser besetzt als das in Europa.

11.06.2013

Wie Britische Schäfer vor einhundert Jahren die US Open 2013 beeinflussten

Liebe Freunde, es ist Major-Woche!!! Ab Donnerstag stehen die US Open auf dem Programm, nach dem Masters das zweite der „Big Four“ des Jahres.

Deshalb auch nur ein kurzer Rückblick auf das vergangene Wochenende. Harris English gewann die FedEx St. Jude Classic in Memphis (OWGR: 34), der erste PGA-Tour-Sieg für den 23-Jährigen aus Georgia, der bereits letzte Saison als Rookie mit 22 geschafften Cuts bei 27 Starts und 1,18 Millionen Dollar Preisgeld überzeugen konnte. Traditionell schwächer besetzt ist auch die Lyoness Open in Österreich. Die 24 Weltranglistenpunkte für den Sieger Joost Luiten (Niederlande) gabs nur, weil das das Minimum für ein European Tour-Event ist. Moritz Lampert wurde geteilter 30., Max Kieffer und Max Glauert scheiterten am Cut.

Die Damen schlugen zu ihrem zweiten Major-Turnier des Jahres ab, der LPGA Championship, die im Locust Hill Country Club in der Nähe von Rochester am Lake Ontario ausgetragen wurde. Und die Siegerin hieß wie schon beim ersten Major Inbee Park. Die Koreanerin spielt eine sensationelle Saison, neben ihren beiden Major-Titeln fuhr sie noch zwei weitere Turniersiege ein. Caroline Masson kommt auf ihrer Rookie-Saison in den Staaten immer besser in Fahrt. Sie wurde geteilte 12., Sandra Gal scheiterte leider am Cut. Und auch die älteren Herren trafen sich zu ihrem zweiten Major, im Shoal Creek Golf & Country Club in Alabama gewann der Südafrikaner David Frost „The Tradition“. Bernhard Langer wurde geteilter Zehnter.

Doch nun geht der Blick nach Philadelphia, genauer gesagt nach Ardmore in den Merion Golf Club. Zum fünften Mal werden die US Open dort ausgetragen, allerdings erstmals wieder seit 1981. Obwohl der East Course in der Golf Digest regelmäßig in der Liste der besten Kurse Amerikas Erwähnung fand und findet, machten die US Open 32 Jahre einen Bogen um ihn. Warum? Er war zu kurz geworden. Als David Graham 1981 gewann, war der Par-70-Platz nur 6.500 Yards bzw. 5.940 Meter lang. Der Grund für die Kürze lag auch daran, dass Hugh Wilson die 18 Löcher 1912 auf nur 45 Hektar verteilen konnte. Die örtlichen Gegebenheiten waren für ein Major zu eng geworden, nicht nur die kurzen Spielbahnen konnten mit dem länger werdenden Spiel der Profis nicht mehr mithalten, auch die für die Austragung eines Majors in der Gegenwart benötigten Flächen für Medien, Sponsoren und Zuschauer konnten im Merion Golf Club nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Erst als die Sehnsucht nach einer erneuten Austragung eines Großereignisses unstillbar wurde, konnte die zur Verfügung stehende Fläche durch einige Landaufkäufe vergrößert und der East Course auf rund 7.000 Yards bzw. 6.400 Meter verlängert werden. Die U.S. Amateur Championship 2005 war dann so etwas wie die Generalprobe und als die bestanden war, erhielt der Club den Zuschlag für die Austragung der US Open.

Die größte Besonderheit des Clubs ist auf den Grüns zu finden, denn die Löcher sind nicht mit Fahnen markiert. Vielmehr zieren Weidenkörbe das Ende der im Loch steckenden Stange. Die Eigenheit, die auch im offiziellen Logo für das Turnier verarbeitet wurde, geht wohl auf den Kursdesigner Hugh Wilson zurück, der, nachdem er den Auftrag bekam, nach England und Schottland reiste, um sich von den dortigen Plätzen inspirieren zu lassen. Bei seiner Reise durch Britannien begegnete er immer wieder Schafherden. Deren Schäfer trieben und kontrollierten ihre Herden mit langen Stöcken, an deren Ende Weidenkörbe befestigt waren. Darin befand sich, gut geschützt, der Proviant für den Schäfer. Wilson verwendete diese Idee im Merion Golf Club und die Spieler haben nun seitdem das Problem, dass sie am Weidenkorb (im Gegensatz zu einer Fahne) die Windrichtung nicht erkennen können. Doch auch für den Club hat dieses weltweite Alleinstellungsmerkmal nicht nur Vorteile: nachdem die Körbe in der Anfangszeit begehrtes Objekt von Souvenierjägern waren, müssen die Körbe nun jeden Abend von den Stöcken entfernt werden.

Seinem Ruf, das schwerste der vier Major-Turniere zu sein, wollten die Organisatoren der US Open auch in diesem Jahr gerecht werden. Marcel Siem schrieb bei Facebook, dass der Argentinier Angel Cabrera, immerhin Zweiter beim Masters im April und US Open-Champion des Jahres 2007, nach einer gemeinsamen Proberunde meinte, dass er am Sonntag keinen Spieler unter Par im Clubhaus erwarte. Aber so haben das die US Open-Organisatoren gern: im letzten Jahr gewann Webb Simpson in San Francisco mit eins über Par, den Siegesscore von 16 unter, den Rory McIlroy 2011 im Congressional Country Club unterschrieb, haben die Turnierverantwortlichen noch nicht verwunden. 2006 und 2007 genügte sogar ein Score von fünf über Par zum Sieg.

Das Feld läßt nichts zu wünschen übrig, alle Topstars sind am Start. Neben allen Major-Champions der letzten Jahre sind auch die Top 60 der Weltrangliste automatisch für die US Open qualifiziert. Hinzu kommen die Top 10 der US Open 2012 sowie die 30 Teilnehmer an der Tour Championship 2012. Da an einer US Open immer exakt 156 Spieler teilnehmen, werden die restlichen Plätze in Qualifikationsturnieren vergeben. Speziell in den USA finden dutzende sogenannter Local Qualifications statt. Die Sieger dieser Turniere spielen dann mit den Profis, die sich nicht direkt für die US Open qualifizieren konnten, 13 sogenannte Sectional Qualifications (elf in den USA, je eins in England und Japan). Insgesamt 74 Spieler haben sich so ihr Ticket gesichert, weitere sechs durften als „Lucky Looser“ nachrücken, weil automatisch qualifizierte Spieler ihre Teilnahme absagten. Die kurioseste Absage gab es dabei vom Engländer David Lynn, der als Weltranglisten-44. auch der dort am höchsten platzierte, im Merion Golf Club fehlende Spieler ist. Lynn hatte sich durch seinen zweiten Platz Anfang Mai bei der Wells Fargo Championship zurück in die Top 60 der Welt gespielt. Für ihn kam dieser Erfolg offenbar überraschend, denn er hatte bereits vorab für die zweite Juniwoche einen Urlaub gebucht. Und nach zwölf Turnierteilnahmen in den letzten 13 Wochen entschied er nun, nicht auf den Urlaub, sondern stattdessen auf seine erste US-Open-Teilnahme zu verzichten. Merkwürdige Entscheidung, wenn ihr mich fragt. Neben Lynn fehlen die ebenfalls automatisch qualifizierten Südafrikaner Richard Sterne und Retief Goosen verletzungsbedingt. Der in seiner Rookie-Saison auf der European Tour so stark aufspielende Max Kieffer kassierte beim Qualifikationsturnier in England vier Strafschläge (er hatte statt der erlaubten 14 15 Schläger in seinem Bag) und war so chancenlos. Zwei Deutsche sind aber in Ardmore vertreten: Martin Kaymer, als Sieger der PGA Championship 2010 bereits über Kategorie 7 qualifiziert und Marcel Siem, der als 58. der Weltrangliste über Kategorie 13 am 27. Mai seinen Platz im Feld buchte.

Bei der Frage nach den Favoriten fallen einem in erster Linie natürlich die üblichen Verdächtigen ein. Aber Vorsicht, die US Open 2013 werden ein ganz spezielles Turnier, der große Jack Nicklaus meinte sogar, der East Course des Merion Golf Club ist der beste Test im Golfsport. Wie immer kommt es bei der US Open nicht auf die Länge an, vielmehr sind auch diese Woche präzise Abschläge gefragt, die Driver werden auf dem Platz nur selten zum Einsatz kommen. Harte Zeiten für Bubba Watson, Nicolas Colsaerts oder Dustin Johnson. Die drei Longhitter wurden übrigens in eine Gruppe gesteckt und spielen Donnerstag und Freitag zusammen. Die absolute Top-Gruppe bilden Tiger, Rory und Masters-Champion Adam Scott. Martin Kaymer spielt mit den beiden Engländern Luke Donald und Lee Westwood ebenfalls in einer der sogenannten Featured Groups und darf auf etwas mehr TV-Präsenz als üblich hoffen. Vorausgesetzt er kann sein Spiel zusammenhalten. Marcel Siem geht mit dem Schotten Martin Laird und George Coetzee aus Südafrika auf die Runde. Graeme McDowell liegt im Power Ranking von pgatour.com ganz vorne, der Nordire hat zwei seiner letzten vier Turniere gewonnen und weiß auch, wie man bei der US Open zuschlägt (2010). Ich setze mal ganz mutig auf den diesjährigen Teil-Zeit-Profi Steve Stricker, der bei seinen sechs Starts in dieser Saison zwei zweite Plätze einfuhr und im FedExCup momentan 19. ist, obwohl er größtenteils weniger als die Hälfte der Turniere seiner Konkurrenten gespielt hat. Übrigens sind die US Open auch eine gute Qualifikationsmöglichkeit für das Masters im kommenden Jahr: die Top Acht erhalten eine Einladung nach Augusta 2014.

03.06.2013

Dodt schlägt zwei Asse in einer Runde - Tiger verliert Familien-Fernduell



Wenn die Hochwasserlage an der Werra sogar die großen Hauptnachrichtensendungen in ARD und ZDF zu Liveschalten nach Bad Salzungen zwingt, dann kommt auch mein allwöchentliches Geschreibs zum Golfgeschehen nicht ohne Blick zu den Wassermassen aus. Leidtragende des Dauerregens waren die Teilnehmerinnen der Unicredit Ladies German Open in München. Das Turnier musste auf Grund der katastrophalen Verhältnisse am Sonntagmorgen nach an drei Tagen nur 27 gespielten Löchern (also 1 ½ Runden) endgültig abgebrochen werden. Da zu diesem Zeitpunkt die Spanierin Carlota Ciganda und die erst 17-jährige Engländerin Charley Hull gleichauf lagen, musste ein ordentlich bespielbares Loch gesucht werden, um die Siegerin im Stechen ermitteln zu können. Die Wahl fiel auf die 15 und die Spanierin hatte das bessere Ende für sich. Ciganda ist damit um 52.500 Euro reicher und zudem seit Sonntag stolze Besitzern eines neuen Q5 aus Ingolstadt. Der Autobauer mit den vier Ringen wird wohl ab kommendem Jahr, bei dann hoffentlich besserem Wetter, Titelsponsor der Ladies German Open, da Unicredit den auslaufenden Vertrag nicht verlängern will. Beste Deutsche im Golfpark Gut Häusern wurde Sophia Popov als Neunte. Carolin Masson, die 22. wurde, war extra aus Amerika zum Turnier angereist, Sandra Gal hatte auf den Flug über den großen Teich verzichtet. Am Start war übrigens auch Cheyenne Woods, des Tigers Nichte. Sie wurde aber nur 64.

Damit war Cheyenne aber sogar noch besser als ihr Onkel Tiger, der beim hervorragend besetzten (OWGR: 70 Punkte, das dürfte kein weiteres reguläres Turnier dieses Jahr schaffen) Memorial Tournament in Columbus nur geteilter 65. wurde. Nach vier Siegen bei sieben PGA-Tour-Turnieren ein unerwarteter Einbruch des großen Meisters. Liegt es daran, dass mit den US Open in zehn Tagen das nächste Major des Jahres vor der Tür steht? Seit seinem Comeback nach „Tigergate“ hat Woods ja längst wieder zu alter Form gefunden, bei den Majors befällt ihn seit dem Eheskandal aber eine rätselhafte Schwäche. Seine Konkurrenten dürften jedenfalls aufmerksam registriert haben, dass Woods, der seit März mit Ausnahme des Masters (genau, ein Major!) immer gewonnen hatte, wenn er angetreten war (Cadillac, Arnold Palmer, The Players), doch noch schlagbar ist. Übrigens hatten auch die Organisatoren in Ohio mit Wetterkapriolen zu kämpfen. Einige Gewitter zogen über den Platz des legendären Jack Nicklaus. Womit sich auch die Frage stellt, ob die ganz großen der Zunft zur Zeit etwas wetterfühlig sind. Schon letzte Woche in Wentworth waren die Topstars im "englischen Frühling" ja reihenweise am Cut gescheitert. Auch diese Woche waren viele große Namen erst nach langem Blättern in den Ergebnislisten zu finden: so verpassten unter anderem Lee Westwood, Brandt Snedeker, Webb Simpson oder der in dieser Saison so starke Kevin Streelman den Cut, Keegan Bradley wurde 50., Rory McIlroy sogar 57., zu Tigers Platzierung ist alles gesagt. Lediglich der Sieger Matt Kuchar, der jetzt Vierter der Weltrangliste und Zweiter im FedExCup ist, ließ sich vom Favoritensterben nicht anstecken. Ihm saßen auf der Schlussrunde am Sonntag aber ausnahmslos Spieler im Nacken, die vor dem Tunier nicht in den Top 25 des FedExCups zu finden waren. Wirklich gefährden konnten Kevin Chappell, Kyle Stanley oder Scott Stallings Kuuuuuuuch aber nicht.

Die European Tour gastierte in Schweden zum Nordea Masters. Der Castle Course im Bro Hof Slott Golf Club bei Stockholm ist einer der schönsten Austragungsorte auf der European Tour. Die Platz, der so herrlich an der Küste designt wurde, hat Ryder Cup-Qualität. Der Titel blieb in Skandinavien, allerdings mussten der zweitplatzierte Jonas Blixt und das Gastgeberland den Titel einem Finnen überlassen: Mikko Ilönen. Und der hat den Sieg mehr als verdient. In Marokko (hinter Marcel Siem) und China hatte er den Titel jeweils als Zweiter knapp verpasst, diesmal ließ er sich nicht stoppen, überholte am Wochenende den nach der 2. Runde führenden aber am Wochenende etwas nachlassenden Matteo Manassero und sicherte sich neben 250.000,- Euro Preisgeld auch noch 28 Weltranglistenpunkte. Für die größten Schlagzeilen sorgte aber nicht Sieger Ilönen, sondern der Australier Andrew Dodt, dem am Freitag zwei Hole-in-Ones in einer Runde gelangen - das hat vor ihm noch kein anderer Spieler auf der European Tour geschafft. Die US-Golf-Bibel Golf Digest hat übrigens ausrechnen lassen, dass die Chance für zwei Hole-in-Ones auf 18 Löchern bei 1 : 67 Millionen liegt. Unter dem Radar flogen die Deutschen in Schweden: Maximilian Kieffer wurde solider 27., spielte alle Runden unter Par, es fehlte nur mal eine außergewöhnlich gute Runde, um die Top 20 anzugreifen. Moritz Lampert verpasste den Cut auf tragische Weise. Er lag locker über dem Strich, verspielte aber auf den letzten beiden Löchern mit zwei Doppel-Bogeys alles, was er sich zuvor aufgebaut hatte.

Den Rückblick aufs Wochenende beschließen soll ein kurzer  Blick in die "zweite Liga". Auf der europäischen Challenge Tour belegte Bernd Ritthammer, der seine European Tour-Karte letztes Jahr nicht halten konnte, bei der Fred Olsen Challenge (die, betrachtet man den Namen, erstaunlicherweise in Spanien ausgetragen wird) einen starken zweiten Platz hinter dem Amerikaner Brooks Koepka, der innerhalb von vier Wochen sein zweites Challenge-Tour-Turnier gewann. Noch eiliger hatte es Koepka's Landsmann Michael Putnam auf der web.com-Tour, dem Unterbau zur PGA-Tour. Putnam feierte bei der Mid-Atlantic-Championship seinen zweiten Sieg innerhalb einer Woche. Sollten Koepka und Putnam in diesem Jahr auf ihren jeweiligen Touren noch einen weiteren Sieg feiern, erhalten sie dann jeweils die sofortige Spielberechtigung für die European bzw. PGA-Tour.

Kommende Woche atmen die meisten Stars vor der US Open nochmal durch. Die European Tour ist in unserem Nachbarland Österreich zu Gast, eine Million Euro Preisgeld und der ungünstige Termin locken aber kaum Stars zur Lyoness Open. Namhafteste Starter sind Lokolmatador (und nur deshalb spielt er überhaupt mit) Bernd Wiesberger und der coolste Golfer des Planeten, Miguel Angel Jiménez, der nach seiner langen Verletzung die Qualifikation für die US Open nicht geschafft hat. Einen bekannten Namen hat sicher auch Jewgeni Kafelnikow. Der ehemalige Weltklasse-Tennisspieler versucht sich ja seit einiger Zeit im Golf und hat eine Einladung der Organisatoren erhalten. Mit Max Kieffer, Moritz Lampert und Max Glauert sind zudem drei deutsche Spieler am Start. Und auch auf der PGA-Tour geht’s etwas ruhiger zur Sache. Bei der FedEx St. Jude Classic in Memphis, Tennessee sind nur fünf Spieler (Titelverteidiger Dustin Johnson, Phil Mickelson, Brandt Snedeker, Ian Poulter, Peter Hanson) aus den aktuellen Top 30 der Welt am Start. Für PGA-Tour-Verhältnisse ist das sehr wenig, aber nicht vergessen: die Mehrzahl der European-Tour-Turniere kann von so einer Besetzung nur träumen. Ebenfalls fehlen werden in Memphis Martin Kaymer und Marcel Siem, deren Blick ebenfalls bereits zur US Open kommende Woche geht.

Das zweite Major des Jahres steht dann in sieben Tagen im Mittelpunkt meiner Gedanken hier. Hoffen wir, dass der FC Rot-Weiß (dieser kleine Ausflug sei mir gestattet) bis dahin sowohl eine Lizenz wie auch einen Trainer hat. Die Pokal-Schande im mittlerweile ebenfalls überfluteten Abbe-Acker wie auch die aus meiner Sicht immer weniger nachvollziehbaren Vorgänge in der Administration unseres geliebten Vereins waren meiner Motivation, ein paar zusammenfassende Worte zur Saison 2012/13 zu schreiben, bisher eher abträglich.