28.11.2010

Auch Malur kann glanzvolles 4:0 nicht verhindern

Seit dem 0:0-Remis im Heimspiel gegen Wehen hatte ich geschwiegen... und das hatte Gründe, denn es gab nichts weiter berichtenswertes. Ja, okay, es gab da ein Pokalspiel im fast unter Wasser stehenden Schweinestall an der Saale, dass wir verloren haben. Aber mal ehrlich? Was solls? Der FCC scheitert in Meuselwitz, wir liegen nach der 4:0-Gala gegen Ahlen klar auf Kurs "Platz 4" und dann können sich Ziegner & Co. ihren Pokalsieg mal schön einrahmen. Am besten neben dem Megaposter von der Trauerfeier nach dem Regionalliga-Abstieg.

Zurück zum Samstag... Ich möchte den Einwurf von Wilfried Mohren verlinken, in der dieser das ganze Drama um die unfassbare Unfähigkeit des Herrn Malur von den Erfurter Sportbetrieben in Worte fasst. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, wen's interessiert bitte hier klicken, ansonsten bleibt mir nur zu sagen: MALUR VERPISS DICH AUS UNSERER SCHÖNEN STADT! Wer zu blöde ist, in fünf Monaten nen Anschlußteil zu bestellen, sollte nicht in leitender Funktion tätig sein. Aber das habe ich nach dem Rolling-Stones-Desaster vor ein paar Jahren auch schon gesagt...

Das Spiel war mehr oder weniger ein Selbstläufer gegen erschreckend schwache Gäste. Neben dem sensationell schönen Tor von Danso zum 2:0 sorgte die Aufstellung von Stefan Emmerling für Gesprächsstoff. Obwohl Bertram mit Gelb-Rot-Sperre auf der Tribüne saß, musste Martin Pohl zunächst auf der Bank Platz nehmen. Hillebrand verteidigte innen, Stenzel ungewohnt auf links. Doch das klappte prima. War aber gegen die Münsterländer, die zuvor vier Siege in Serie gefeiert hatten, auch nicht schwierig.

Nach dem Sieg haben wir nur noch drei Punkte Rückstand auf den für den DFB-Pokal wichtigen vierten Platz. Nächste Woche gehts zum Aalen mit Doppel-A, in drei Wochen gastieren dann noch die VfB-Bubis in Capital City. Mal sehen, ob Malur die Rasenheizung dann in Gang gesetzt hat.

Der Gäste-Block

Los gehts...

Vogelkunde mit Christian... Er entdeckte den blauen Haubentaucher im Gäste-Tor. Der hielt jedoch stark, obwohl er nicht mal im RWE-Express in der Kaderliste stand.

Panorama

So sah es um kurz nach zehn im SWS aus... die dicke Schneeschicht wurde von 50 Fans beseitigt. Dankeschön!

14.11.2010

Linienrichter rettet RWE einen Punkt

Das erste Heimspiel mit den neuen Jacken… und, wie sollte es diese Saison auch anders sein, prüfte Petrus die Textilien auch gleich mal auf Herz und Nieren. Leider endete unsere Heimserie (sechs Siege am Stück) mit einem torlosen Remis. Schon gegen Sandhausen hatten wir die drei Punkte ja mit etwas Glück eingefahren. Heute gab es aber keinen Kopfball von Zedi. Auch wenn der Kapitän neben einem Seitfallzieher von Reichwein (1. Hälfte) und einem straffen 20m-Schuß von Stenzel (2. Hälfte) die meisten Chancen hatte. Doch irgendwie hätten beide Mannschaften heute wohl noch Stunden spielen können, ohne das Tor ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und wenn es dann doch mal klingelte, dann griff der Schiedsrichter ein. Der drillerte nämlich ein eindeutig-reguläres Tor der Gäste aus Hessen weg (38. Minute), nachdem sein Assistent die Fahne geschwenkt hatte. Uns kam das im Stadion schon reichlich knapp vor, später bei Sport im Osten sahen wir staunend, dass der Wehener Schütze nicht weniger als einen Meter hinter dem Passgeber stand. Und da das Ganze auch noch direkt an der Strafraumgrenze geschah, der Linienrichter also sogar eine sichtbare Linie zur Hilfe hatte, ist die Entscheidung umso lächerlicher. Beide Teams scheuten, je länger das Spiel dauerte, immer mehr das Risiko. Wehen genügte nach zwei Niederlagen gegen Ahlen und Aalen ein Pünktchen und auch wir rissen uns angesichts der am Dienstag anstehenden Pokalbegegnung an der Saale kein Bein mehr aus. So blieb es am Ende beim 0:0. Ein Remis mit dem wir leben können.


13.11.2010

Kein Advent in Rostock

Unsere für den 12.12. geplante Advents-Auswärtsfahrt nach Rostock fällt ins Wasser. Weil die Polizei Castor-Transporte absichern muss, verlegte der DFB unser Spiel im Ostseestadion auf den

22. Januar 2011 (13:30 Uhr).

Die Winterpause ist damit für uns eine Woche früher beendet. Die Verlegung eröffnet aber auch die Möglichkeit, ein Zipfelmützen-Mega-Wochenende zu zelebrieren. Denn am Freitag (21.) und Sonntag (23.) spielen die Eisbären Berlin jeweils zu Hause in der O2-World. Die Gegner sind die rheinischen Traditionsteams aus Köln bzw. Düsseldorf.

Außerdem trifft am fraglichen Wochenende auch der Hamburger SV zu Hause auf die Eintracht aus Frankfurt. Leider hat der DFB die Termine noch nicht exakt festgelegt, sollte das Spiel nicht am Samstag Nachmittag ausgetragen werden, bietet sich vielleicht auch die Möglichkeit eines Abstechers an die Elbe.

11.11.2010

Zipfelmützen on TorTour 2010 - Tagebuch IV

Sonntag, 7. November - Der Tag in den Bergen

Sonntag… war es wirklich schon Sonntag? Die Zeit verging, wie immer, wenn es einem besonders gut geht, wie im Fluge.

Der Sonntag machte seinem Namen zunächst keine Ehre, die Wolken hingen tief, es regnete. Christian, René und ich arbeiteten im Deutschen Werbefernsehen (seit kurzem als „Sport 1“ bekannt) den samstäglichen Bundesliga-Spieltag auf, während Andreas mächtig mit den Hufen scharrte und raus wollte.
























Die Fußball-Fans warteten bis zum Mittag, als der Himmel aufriß und die Sonne die Wolken beiseite schob. Wir entschlossen uns, unseren Mietwagen mal im Hochgebirge zu testen und steuerten die Serra de Montemuro an. Auf fast 1 400 m Höhe kämpften wir uns vor, ließen uns dabei auch von einer Schranke und ganz viel Nebel, der hier oben waberte, nicht aufhalten. Und wir sollten belohnt werden. Denn während das Gipfelmonument in dichtem Nebel hing, hatte man wenige Meter weiter eine wunderschöne Sicht in die umliegenden Täler. Ich benutze gerne das Wort „ursprünglich“ und stünden nicht so viele Windräder hier oben (ohne die es aber wohl auch die gut befahrbaren Wege nicht gäbe), gäbe es wohl kaum einen besseren Ort, um es zu verwenden. Die Montemuro wirkt so, als hätten hier Riesen mit Steinen gespielt und sie munter und willkürlich über das Hochplateau verstreut.

Bergab nutzten wir dann einige Nebenstraßen, die Hauptstraße war uns einfach zu langweilig. Abseits der ohnehin in dieser Region Portugals nur wenig ausgetrampelten Touristenpfade entdeckten wir einige kleine Örtchen, die wohl nur selten deutsche Touristen zu Gesicht bekommen. Von der wilden Abfahrt habe ich auch ein Video gedreht, mal schauen, ob ich das Ding online bekomme.



































Von Marta mussten wir uns am späten Nachmittag leider schon verabschieden. Sie signierte unsere Schals und entschwand dann Richtung Porto, das Studium und die Arbeit riefen. Vielen Dank für die schönen Tage und die viele Zeit, die du uns gewidmet hast!








































Am Abend stand dann das große Derby an. Porto vs. Benfica. Leider hatten wir keine Karten bekommen, denn Mitglieder besaßen für das Spiel ein Vorkaufsrecht und die 80 000 Mitglieder, die der FC Porto etwa hat, sind einfach zu viele für das 50 000-Zuschauer fassende Dragao. Wir hatten keine Chance, aber soooo schlimm war das eigentlich gar nicht, denn das Stadion hatten wir ja bereits am Donnerstag kennengelernt. Und das auf absoluten Edel-Plätzen. So erlebten wir die 5:0-Demontage von Benfica in der schicken Bar das leider schwach besuchten Hotels Porto Antigo. Die von uns bestellten Salate und Hamburger schmeckten außerordentlich lecker, lediglich die Schrimps hätte sich der Koch im Salat sparen können. Immerhin hatte er sie feinsäuberlich in der Mitte angeordnet, so dass man sie gut raussortieren konnte.













Das Spiel war (O-Ton Miguel aus dem Stadion) „really awesome! Incredible, fantastic! 5:0 besiegte Porto den Erzrivalen, Miguel sprach später vom besten Spiel, dass er je gesehen hatte. Benfica hatte nicht den Hauch einer Chance und so schlummerten Andreas, Christian und René in den gemütlichen Stühlen zwischendurch immer mal weg. :-)













Nach dem Spiel gönnte ich mir noch ein paar ruhige Minuten am Pool und saugte die herrlich-friedliche Atmosphäre im Douro-Tal in mich auf. Muss ja schließlich für ein halbes Jahr reichen. Denn am

Montag, 8. November - Der Tag des Abschieds

ging es wieder nach Hause. Und nicht nur wir waren traurig, auch der Himmel weinte dicke Tränen zum Abschied.

Ein ganz großes Dankeschön an Familie Caiero für die herzliche Einladung und die schönen Tage, die wir wieder einmal bei Euch verbringen durften.

Wir düsten nach Porto, bestiegen den Flieger im strömenden Regen und landeten in Hahn. Andreas konnte endlich wieder in Deutsch bestellen, im Laufe der Zeit, die wir auf unsere Burger warteten, kam es mir allerdings so vor, er hätte lieber eine englischsprachige Bedienung gehabt, wenn er dafür sein Futter schneller bekommen hätte. Die Verspätung in der Burgerbraterei fuhren wir aber trotz Feierabend-Verkehr in Rhein-Main wieder rein und so endete unser Trip am Montag abend gegen Acht. Oder, um es mit Marta zu sagen:

FERTSCH!


Zipfelmützen on TorTour 2010 - Tagebuch III

Samstag, 6. November – Der Tag am Strand

Heute zog es uns an den Atlantik. Andreas wollte das Meer sehen – und wir, nachdem wir es im Sommer nicht geschafft hatten, wollten auch endlich mal an den Ozean, auf dem im Mittelalter Portugals Ruf als große Seefahrernation begründet wurde. Den Ort Matosinhos gab es damals sicherlich noch nicht, die Betonburgen und die endlos betonierte Strandprommenade scheinen ein furchtbares Produkt neuerer „Baukunst“ zu sein.
























René genoß ein Bad im Atlantik, kaum war er wieder raus, gab es für uns alle dann eine kalte Dusche, als wir vom Gegentor in der 87. Minute und der üblichen RWE-Niederlage bei Bayerns Reserve erfuhren.
















Das Wetter zeigte sich erstmals von seiner frischen Seite, ein kräftiger Wind blies in Matosinhos und im Nachbarort Foz. Die neue Zipfelmützen-Jacke hätte heute gute Dienste geleistet – gut, dass ich sie ausgerechnet heute daheim gelassen hatte. Und so schlenderte ich im lockeren Sommerhemdchen bei Windstärke 27 über die Mole, wo der Douro in den Atlantik mündet. Wesentlich schlimmer war dann aber mein Tritt in die Hinterlassenschaften eines portugiesischen Vierbeiners, der unseren Geruchssinn im Toyota trotz sofort eingeleiteter Gegenmaßnahmen doch etwas strapazierte.















Am Abend genossen wir, erneut gemeinsam mit Marta und Miguel, ein fürstliches Mahl in der kleinen Katze in Cinfaes. Das Hauptgericht schmeckte zwar auch vorzüglich, doch ich freute mich den ganzen Tag heftig auf die Nachspeise, diesen sensationellen Schokoladenkuchen mit einem Kakaoanteil von etwa 374%. Und ich wurde nicht enttäuscht, mann war der wieder lecker.












Marta perfektionierte im Laufe des Abends ihre Deutschkenntnisse. Mit dem schönen Wort „FERTSCH“ begann sie nun auch, sich den Thüringer Dialekt zu Eigen zu machen. Es klang unheimlich niedlich, wenn sie "FERTSCH" sagte. Und unser Rückstand in Sachen Sprachkenntnisse nimmt immer beängstigerende Formen an.


Zipfelmützen on TorTour 2010 - Tagebuch II









Freitag, 5. November - Der Tag des Portweins

Frühstück bei Sonne und 22 Grad kurzärmlig auf der Terasse. Nich schlecht so ein Novembertag in Portugal. Insbesondere Andreas freute sich, denn der Chef höchst persönlich begrüßte uns am Freitag morgen auf seinem Anwesen. Und Senhor Caeiro spricht wunderbar Deutsch – nach so viel Englisch mit Marta, Rita, Maria und Miguel am Vortag, verstand nun auch Andreas die Einheimischen ohne Probleme. Im Laufe der kommenden Tage hatte ich aber das Gefühl, dass Andreas mehr Englisch verstand, als er zugab. Er lachte immer öfter fröhlich mit… :-)

Freitag Vormittag hatten wir noch einen zweiten wichtigen Termin, allerdings wurden wir im minipreco in Cinfaes von unserer „lieben Freundin“ Sara Ferreira versetzt. Sie hatte übers Wochenende frei und das ersparte ihr wohl einen Schock, den sie sicher erlitten hätte, wenn sie uns wieder gesehen hätte.
















Freitag nachmittag brachen wir nach Pinhão auf, ins Zentrum des Portweins im Douro-Tal. Vom Ort selber waren wir enttäuscht. Außer einer mit EU-Mitteln geförderten, schicken Flußpromenade hat der Ort an sich nichts zu bieten. Das Umland dafür umso mehr. Schöne Weinberge, Weingüter und herrliche Aussichtspunkte sorgten für massenhaft optische und kulinarische Höhepunkte.
























Wir erklommen mit unserem kleinen Flitzer das Örtchen Casal de Loivos und genossen bei hochsommerlichem Ambiente die Aussicht über das Douro-Tal. Anschließend besuchten wir noch zwei Weingüter, u. a. ließen wir uns vom Sandeman höchstpersönlich über sein Weingut führen. Die Fahrt auf kleinen Wegen durch die Weinberge hinauf zum „House of Sandeman“ war unbeschreiblich schön, die Terasse ein absoluter Traum. Ich denke die Fotos sagen mehr als tausend Worte.


















































Den Abend ließen wir im Haus ausklingen, nach Beendigung eines kommunalpolitischen Streitgesprächs, bei dem in bester Bundestagsmanier die Fetzen flogen („Jetzt halt doch mal die Klappe“) schauten Miguel und Marta noch vorbei und wir plauderten bei Kaminfeuer in relaxter Atmosphäre über Gott und die Welt. Einfach schade, dass 2500 km eine regelmäßigere Durchführung solcher Abende verhindern.