25.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 10)

Mein lieber Schwan, ich bin mächtig beeindruckt. Und das um viertel vier morgens… Die Kanadier brennen im Viertelfinale gegen die Russen gerade ein sensationelles Feuerwerk ab. 4:1 stand es nach dem ersten Drittel, jetzt, nach dem zweiten führen die Ahornblätter 7:3. Auch wenn die Spannung etwas fehlt, ist es ein richtig geiles Eishockey-Spiel. Kanada zaubert so, wie es sich der Fan zwischen Vancouver und Halifax vorgestellt hat, der Erzrivale wird in alle Einzelteile zerlegt. Apropos Einzelteile… Auch die deutschen Skilangläufer bekamen heute ein paar mächtige Schrammen ab. Weil sich Axel Teichmann bei schwerem Schneefall für den völlig falschen Ski entschied, hechelte die deutsche Männerstaffel der Konkurrenz hinterher und wurde Sechste. Auch unseren Bobpilotinnen scheint die Bahn überhaupt nicht zulegen, im dritten Lauf fiel auch Bob Deutschland 2 auf den Medaillenrängen. Einen Lauf gibt’s aber noch nach dem Eishockey. Und auch unsere Riesenslalomläuferinnen liegen nach dem ersten Durchgang als Sechste, Siebte und Zehnte maximal in Lauerstellung. Der zweite Lauf wurde vorhin abgesagt, das hatte den Vorteil dass ich vor dem Eishockey noch mal 90 Minuten schlafen konnte. Irgendwie war es letzte Woche einfacher, als ich Mittwoch meinen freien Tag zum Ausschlafen nutzen konnte. Ich werde das letzte Drittel und die Bobentscheidung aber auf jeden Fall live mitnehmen, denn morgen Nacht kann ich mich dann regulär in die Horizontale begeben. Frauen-Eishockey und Eiskunstlaufen rechtfertigen angesichts meiner ansteigenden Müdigkeit keine weitere durchzechte Nacht. Ach so, alles war dann heute aus deutscher Sicht nicht schlecht. Im Gegenteil. Die Erfurterin Stephanie Beckert gewann über 5000 m ihre zweite Silber-Medaille im Eisschnelllaufen. Nur 0,47 Sekunden fehlten auf Gold, wieder war die Tschechin Martina Sablikova schneller. Daniela Anschütz-Thoms wurde (auch wieder) Vierte. Es war das siebzehnte Mal in ihrer Karriere, dass sie diesen undankbaren Platz belegte..

PS: Ich editiere den Beitrag jetzt um vier Uhr noch mal fix, denn grad ist unsere Medaillen-Hoffnung im Bob gestürzt. Cathleen Martini und ihrer Anschieberin Romy Logsch, die aus dem Bob geschleudert wurde, ist aber nichts ernstes passiert. Soviel zum Thema zerlegte Einzelteile und den Schrammen aus deutscher Sicht am heutigen Tage.

PPS: Das Eishockey-Spiel endete 7:3, im letzten Drittel gab es keine Tore mehr. Die Russen sind raus, Kanada feiert sicher eine fette Party.

Für 90 Minuten sag ich „Gute Nacht“, dann gibt’s vor der Arbeit fix noch das Schlussdrittel zwischen Finnland und den Tschechen!

PPPS: Sorry, mir fällt noch was ein, heute kam mein Eishockey-Trikot. Das deutsche Nationaldress mit der 80 und dem Namen Björn drauf. Leider einen Tag nach dem Aus von Marco Sturm & Co.

24.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 9)

Wieder liegen zwei olympische Nächte (aber auch zwei Arbeitstage) hinter mir. Es waren ziemlich erfolgreiche Nächte. Gleich fünf Medaillen sammelte die deutsche Mannschaft und das schöne an einigen war, dass man nicht unbedingt mit ihnen rechnen konnte. Im Rodeln zum Beispiel waren die Medaillen ja fest eingeplant, es war irgendwie nur noch ein „Abholen“, das Erwartete war eingetreten. Was aber unsere bis dahin so arg gescholtenen Langläufer am Montag abzogen, war wirklich erste Sahne. In den Team-Sprints gewannen Evi Sachenbacher und Claudia Nystad Gold sowie Axel Teichmann und Tim Tscharnke Silber. Noch am Montag in der Mittagspause hatte ich mit meinem Kollegen Stefan philosophiert, dass wir endlich mal einen überraschenden Olympiasieg landen müssen, wenn wir die Amis im Medaillenspiegel noch einholen wollen. Und prompt zeigten die Langlauf-Teams begeisternde, taktisch meisterhafte Rennen. Die Team-Sprints zählen für mich bis jetzt zu den absoluten Highlights dieser Spiele – und das nicht nur wegen der deutschen Medaillen. Kurz zuvor hatten auch die Skispringer gezeigt, dass Deutsche offenbar den Druck in einem Mannschaftswettbewerb brauchen, um Höchstleistungen zu bringen. Vom ersten Springer an lagen die Deutschen, teilweise souverän, vor Norwegen und Finnland auf dem Silberrang. Lediglich nach dem zweiten, ganz schwachen Sprung von Martin Schmitt, geriet der zweite Platz noch einmal in Gefahr. Österreich war in Abwesenheit einer Schweizer Mannschaft wie erwartet nicht zu stoppen.

Bevor der gestrige Olympiatag begann, kurvten Claudia und ich mal wieder nach Eisenach zur Wohnungsbesichtigung. Die Wohnung versprach im Internet eine ganze Menge und konnte das meiste davon auch halten. Doch die Tatsache, dass es wieder nicht hundertprozentig passte, frustete mich auf der Heimfahrt. Ich weiß nicht warum, aber seitdem ich ein Haus im Internet gesehen habe, vergleiche ich die Wohnungen wohl zu sehr mit dem dort gesehenen Standard. Gestern störten mich die unverbindlichen Auskünfte des Hausmeisters zum Internet oder auch die Tatsache, dass es wieder keine Wohnung war, wo nach der Besichtigung nicht noch Fragen offen blieben. Im strömenden Regen sortierte ich auf der Autobahn meine Gedanken, eigentlich habe ich bei der Wohnungssuche ja keinen Zeitdruck, aber ein wenig nerven tut es schon. Immerhin konnte ich mich nach diesem „Erlebnis“ dazu durchringen, meine Bank zu kontaktieren um einfach mal ein Gespräch bzgl. Immobilienfinanzierung auszumachen. Ein erster Schritt zum Haus? Mal sehen…

Anschließend enfloh ich dem Alltag dann wieder in meine olympische Winterwelt. Wir gewannen Bronze in der Biathlon-Staffel, doch freuen konnte ich mich nicht. Hätte Magdalena Neuner nicht verzichtet (bzw. verzichten müssen bzw. wäre sie nicht gefragt worden, ob sie vielleicht verzichten möchte), wäre eindeutig mehr drin gewesen. Statt der langsamen Martina Beck hätte Magdalena Neuner die Russen mit Sicherheit gestellt bzw. der Schlussläuferin Andrea Henkel einen größeren Vorsprung auf die Französinnen mitgegeben. Aus meiner Sicht ein klarer Fehler! Auch die deutschen Kombinierer holten im Team Bronze, angesichts der schwachen Sprungleistungen (nur Platz 6) ein Erfolg in einem spannenden Rennen. Und wäre Tino Edelmann nicht gestürzt, wäre sicher noch mehr drin gewesen. Hätte, wäre, wenn… Zumindest das spielte beim Eishockey keine Rolle, denn die Kanadier waren uns beim 8:2 in allen Belangen deutlich überlegen. Für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist das Turnier damit beendet, Kanada trifft nun bereits im Viertelfinale auf die Russen. Das Traum-Endspiel also schon früher als geplant… Zuzuschreiben haben sich das die Ahornblätter selbst, verloren sie doch am Sonntagabend das Prestigeduell gegen die Amis mit 3:5 und zeigten wie schon bei dem knappen Sieg über die Schweiz Schwächen. In der selben Nacht gewann übrigens Andre Lange seine vierte Bob-Goldmedaille. Ein historischer Erfolg, der ihn zum erfolgreichsten Bobfahrer aller Zeiten macht. Ein Triumph den ich heute noch würdigen „muss“, weil ich das Tagebuch am Sonntag ja bereits vor der Entscheidung auf der Bobbahn verfasst hatte.

Eine schöne Anekdote habe ich dann aber noch von gestern Abend. Auch wenn es die Bild-Zeitung ist, aber solche Pannen kann wohl niemand besser aufbereiten als die Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Bitte lest unbedingt, war der niederländische Eisschnelllauf-Star Sven Kramer, der in Vancouver schon Gold über 5000 m geholt hatte, über seinen Trainer sagte:

„Verdammt noch mal, was für ein Arschloch.“

http://www.bild.de/BILD/sport/olympia-2010-vancouver/2010/02/24/sven-kramer/holland-trainer-versaut-eisschnelllauf-star-olympia-gold.html

So, jetzt geht's aber auf ins Büro... Olympia-Pause!

22.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 8) und Dresden-RWE

enthält: Dritte Liga 2009/10, 24. Spieltag
DYNAMO DRESDEN - FC ROT-WEISS ERFURT 1:0 (0:0)

Tja, liebe Freunde, es ist Montagmorgen und irgendwie bin ich ein wenig gefrustet. Auch wenn es in den letzten Stunden eine ganze Menge Sport gab, kotzt es mich einfach an, dass das Eishockey-Gipfeltreffen zwischen Gastgeber Kanada und den Amis nicht live im deutschen TV zu sehen sein wird. Die ARD überträgt die Bob-Entscheidung, okay, da geht es um Gold für Andre Lange, aber der vierte Lauf dauert doch keine zweieinhalb Stunden. Da könnte man trotzdem noch zwei Drittel des Eishockey-Spiels zeigen, unterbrochen von der Live-Übertragung der letzten zehn Bobs. Aber so flexibel ist die ARD nicht, da wäre ja kein Platz mehr für das von Millionen Zuschauern herbeigesehnte Olympia-Telegramm oder das ewige Experten-Gelaber vor und nach den Wettbewerben. Und auch eine Übertragung bei Eins Festival war nicht möglich, weil dort ein gähnend langweiliges Curling-Vorrundenmatch live übertragen werden muss. Einfach lächerlich. Schon um neun Uhr war ich stinkig, weil statt Russland – Tschechien irgendein Film lief und Olympia ignoriert wurde. Wenn ich schon wochenlang vor den Spielen mit Live-Vollversorgung werbe, dann kann ich es mir nicht leisten, ausgerechnet am „Super Sunday“ so einen armseligen öffentlich-rechtlichen Auftritt hinzulegen. Eurosport will ich von der Kritik mal ausnehmen, die haben nach dem Biathlon-Massenstart immerhin das dritte Drittel von Russland – Tschechien live gezeigt. So stell ich mir das vor. Dass sie sich dann in der Nacht für Eiskunstlaufen entschieden haben, okay, dass ist wohl die Senderphilosophie, Eiskunstlauf läuft dort immer live.

Tja, der Ärger begleitete mich irgendwie über das ganze Wochenende. Vor unserer Auswärtsfahrt nach Dresden legte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am frühen Samstagmorgen einen ziemlichen dünnen Auftritt gegen Finnland hin (0:5) und machte dabei so ziemlich alles falsch. Aber okay, dass was wir beim Schweden-Spiel über dem Normalmaß leisteten, zeigten wir nun darunter. Und einen Punktgewinn gegen die beiden skandinavischen Teams durfte man nun realistisch betrachtet einfach nicht erwarten. Nun aber zum Fußball. Unmittelbar nach der Schlusssirene beim Eishockey trudelten auch schon Christian und Christian ein und sorgten gleich für gute Laune. Leckere Buletten bzw. Klopse bzw. Frikadellen hatten die beiden im Marschgepäck dabei, von unserem Chrischi am Freitagabend noch lecker gebrutzelt. Die Dinger schmeckten uns zwischen Leipzig und Dresden trotz der politisch leicht fehlorientierten Nachbarschaft im (ich sag mal ganz salopp) braunen Salonwagen. Bei der Wahl „unseres“ Doppelstockwaggons hatten wir ähnlich Pech wie dann später in Dresden bei der Wahl des Busses. Dort montierten einige überfröhliche einen Teil der Innen-Verkleidung ab und öffneten das Dachfenster mittels einer alternativen Vorgehensweise. Ich möchte diese überflüssigen Dinge nicht schön reden, im Gegenteil, ob aber die Aktion der Polizei, den gesamten Bus zwecks Aufnahme der Personalien einzeln aussteigen zu lassen, vorteilhaft war, wage ich zu bezweifeln. Es wäre ein leichtes gewesen, die „bösen Jungs“ in der Mitte des Busses zu ermitteln und den Rest einfach raus zu lassen.

Am Stadion bot sich dann ein Bild der Gegensätze. Die Schüssel an sich ist ein Traum, den ich mir mal abgesehen von den furchtbaren Sitzschalenfarben auch wunderbar in Erfurt vorstellen kann. Es ist beneidenswert, was dort mittels öffentlicher Hand finanziert wurde. Und das ohne solch solide Vereinsstrukturen und –finanzen wie in Erfurt. Einen Blick auf das Umfeld des Stadions darf man aber nicht riskieren. Angesichts der Tatsache, dass hier in einem Jahr die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft bzw. bereits in diesem Juli die U 20-Frauen-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, ist der optische Zustand des Außenbereichs, den man irgendwo zwischen DDR und Moldawien einsortieren kann, absolut erschreckend. Ähnlich mies liefen die Einlasskontrollen. Für ca. 2000 mitgereiste Erfurter Fans waren nicht mehr als vier Eingänge geöffnet, weswegen die Prozedur entsprechend lang dauerte. Am längsten natürlich an der Schlange, an der wir anstanden.

Vor dem Spiel gab es auf beiden Seiten hübsche Choreographien, auch die der Gastgeber verdient ein ausdrückliches Lob, das sah sehr schick aus. Die erste Hälfte hatte unheimlich viel Feuer. Weniger wegen des begeisternden Spiels, viel mehr wegen der zahlreichen Fouls und Nickeligkeiten, die Mannschaften bearbeiteten sich mehr als das sie gegeneinander spielten. Die Abwehrreihen dominierten, auch unsere, wieder mit Martin Pohl spielende Verteidigungsreihe, hatte den Gegner gut im Griff. Als Schwachpunkte fielen Martin Hauswald, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, mit seinen vielen Fehlpässen sowie Dennis Malura auf, der zwar defensiv ebenso sicher stand wie seine Nebenleute, das Offensivspiel mit unterirdisch schlechten Flanken und seinen zahlreichen, im Vorwärtsgang verlorenen Zweikämpfen, aber lähmte. Negativer Höhepunkt der ersten Halbzeit waren zwei, während einer Dynamo-Ecke aus dem RWE-Block fliegende Feuerzeuge sowie die Verletzung des Dresdner Mittelfeldspielers David Solga, der sich bei seinem Foul an Hauswald einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich wenig. Die beiden Mannschaften gingen nun etwas pfleglicher miteinander um, der Schiedsrichter pfiff etwas heimlastiger, insgesamt dominierten aber weiterhin die Abwehrreihen. Chancen blieben Mangelware, Dynamo fand keine Mittel gegen die RWE-Abwehr und unsere Offensivabteilung verlor bei ihren wenigen Kontern immer wieder leichtfertig den Ball im Zweikampf. Einmal wurde es aber dennoch brandgefährlich im Sachsen-Strafraum, als Dynamo-Keeper Axel Keller ein Geschoss von Malura nicht festhalten konnte, der eingewechselte Lüttmann aber vom ihm im Fünf-Meter-Raum vor die Füße fallenden Ball so sehr überrascht war, dass er statt des leeren Tores nur die Latte traf. Meine Fresse, das konnte nicht wahr sein. Auch Dynamo hatte dann noch eine dicke Chance, die Orlishausen hervorragend parierte. Und als alles sich bereits auf ein Unentschieden eingestellt hatte, traf Gundersen mittels Sonntagsschuss in den Winkel. Eine Minute vor dem Ende. Scheiße aber auch. Möckel und Pohl hatten den Norweger nicht attackiert, Orlishausen stand eventuell etwas zu weit vor seinem Kasten. Wenig später pfiff der durchschnittliche Schiri Seidel aus dem Brandenburgischen ab und die Gastgeber feierten einen äußerst glücklichen Dreier. Einige Sachsen verloren dennoch die Nerven und beantworteten die beiden RWE-Böller mit zwei Leuchtraketen, die im unteren Bereich des RWE-Blocks einschlugen. Weshalb der Stadionsprecher anschließend die Erfurter Fans aufforderte, dass Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen, bleibt wohl sein Geheimnis.

Trotz der Niederlage wurde die Mannschaft von den Fans (zurecht) gefeiert, erfreulicherweise ließ sich auch der sonst in solchen Dingen eher zurückhaltende Sportchef Rainer Hörgl vor der prallgefüllten Gästekurve blicken. Prima! Die Abreise verlief problemlos und überraschend schnell. Schon gut 50 Minuten nach dem Spiel rollten wir, nun in etwas ruhigerer Gesellschaft sitzend, im Zug aus Dresden heraus. Dank einiger suboptimal Intelligenter und ihrem „Auftritt“ am Weimarer Bahnhof rollten wir mit zehn Minuten Verspätung kurz vor Acht wieder in Erfurt ein. Die nächste Olympia-Nacht wartete.

In dieser feierten wir Tobi Angerer und seine Silbermedaille, sonst verlief die Nacht eher unspektakulär. Im Super-G und Skispringen gab’s nix zu holen, das Eishockey-Match verschliefen meine beiden Christians. Der Auftritt gegen Weißrussland war eine Steigerung gegenüber dem Finnland-Spiel, immerhin gelang mit dem schnellen 1:0 das erste Tor. Leider ließen wir uns anschließend auskontern. Als kurz vor Schluss innerhalb von wenigen Sekunden das 2:3 und das 3:3 fielen, erreichte die Stimmung kurz nach acht Uhr morgens im Wohnzimmer noch mal den Siedepunkt, ehe die Weißrussen den Deutschen Eishockey-Cracks und die Müdigkeit uns das Licht ausknipste.

Gegen Mittag ging das mittlere olympische Wochenende schon weiter, nachdem mich alle verlassen hatten, gammelte ich am Nachmittag über meiner Steuererklärung und versuchte mir einen Einblick in das Elster-Programm zu verschaffen. Vor Beginn des Super Sundays, der aus oben beschriebenen Gründen weit weniger super als erhofft war, gab es in der Hummel noch lecker Burger & Wrap, irgendwie musste ich ja über die Eishockey-Nacht kommen. Da wusste ich aber noch nicht, dass der Canada Hockey Place für die deutschen TV-Anstalten so eine Art übertragungsfreie Zone werden wird. Kaum hatte ich davon Kenntnis erlangt, sorgten die Leistungen unserer Biathlon-Männer für weiteres Stirnrunzeln. Meine Güte, keine Einzelmedaille für die deutschen Skijäger. Als dies das letzte Mal passiert war (1998 in Nagano) gab es allerdings anschließend Staffel-Gold. Wir sollten uns also auf den Freitag freuen. Das Warten darauf versüßten mir die Ladies. Magdalena Neuner und Simone Hauswald gewannen Gold und Bronze im Massenstart, endlich gab es mal was zu feiern an diesem Wochenende. Jetzt guck ich grad noch Anni Friesinger beim Eislangsamlaufen zu, sie ist bereits jetzt, wo noch drei Paare kommen, aus den Medaillenrängen rausgefallen. Für die Anni wird es wohl Zeit, nach Holland auf den Bauernhof zu ziehen. Ids Postma, ihr Ehemann, würde sich sicher freuen. Parallel verfolge ich im Live-Ticker den dritten Lauf im Zweierbob. Andre Lange und Thomas Florschütz haben ihren Vorsprung verdoppelt, Gold und Silber scheinen sicher. Diese Tatsache und der ARD-Eishockey-Boykott lassen mich jetzt schlafen gehen. Die zweite Olympia-Woche wird noch anstrengend genug. Gute Nacht!

20.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 7)

Am sehr frühen Samstag morgen wird es mal wieder Zeit für ein paar olympische Gedanken. Seit meinem letzten Eintrag gab es eine weitere Goldmedaille für das deutsche Team zu feiern, Maria Riesch gewann Donnerstag abend MEZ, nur einen Tag nach ihrem verkorksten Abfahrtsauftritt Gold in der alpinen Kombination. Eingerahmt wurde die Goldmedaille von den erneut relativ schwachen Auftritten der deutschen Biathleten, bei denen Kati Wilhelm als Vierte noch das beste Ergebnis erzielte. Auch die bisher goldene Ausnahme Magdalena Neuner gönnte sich mit drei Schießfehlern eine "Auszeit", der strahlenden Bayerin, die lt. Bild von "ganz Deutschland geliebt wird", verzeiht man das nach ihren beiden Medaillen aber locker. Höhepunkt der vergangenen Nacht war dann aber das Eishockey-Spiel Kanada-Schweiz, dass ich um ein Haar nicht geschaut hätte. Als um 1:30 Uhr nach einer zweistündigen Schlafpause der Wecker klingelte, wollte ich mich fast schon wieder umdrehen ehe dann doch die Lust auf Eishockey die Müdigkeit besiegte. Das Spiel nahm zunächst den erwarteten Verlauf. Die Schweizer, die die Ahornblätter in Turin 2006 sensationell 2:0 besiegt hatten, machten den Kanadiern das Leben zwar schwer, der Olympiagastgeber führte aber dennoch mit 2:0. Doch die Eidgenossen schlugen zurück, glichen noch im zweiten Drittel aus und verteidigten das Unentschieden bis zum Ende der Verlängerung. Erst ein verwandelter Penalty von Sidney Crosby beendete die Schweizer Hoffnungen, die sich aber mit dem unverhofften Punkt eine gute Ausgangsposition für die Viertelfinal-Qualifikation erarbeitet haben. Und die kanadische Öffentlichkeit, die höchstens den Russen zutraut, sie auf dem Weg zur fest eingeplanten Goldmedaille ein wenig ärgern zu können, dürfte nicht schlecht gestaunt haben. Die Russen übrigens leisteten sich ein paar Stunden später ebenfalls einen Ausrutscher, sie verloren gar im Penalty-Schießen gegen die Slowakei. Die Resultate verleihen dem Eishockey-Turnier noch mehr Spannung, auch die Schweden konnten sich dann eben gegen Weißrussland nur äußerst mühevoll mit 4:2 durchsetzen. Das macht auch Hoffnung für die deutsche Mannschaft, die in fünfeinhalb Stunden auf Finnland trifft. Vielleicht können ja auch Sturm, Hecht & Co. für eine Überraschung sorgen. Zuvor werde ich hoffentlich noch eine Skeleton-Medaille erleben und noch zwei bis drei Stündchen schlafen, bevor dann um kurz vor sechs der ultimative 27-Stunden-Sporttag beginnt. Eishockey gegen Finnland, Auswärtsfahrt nach Dresden und die lange Olympianacht mit Christian und Christian bis Sonntag morgen neun Uhr. Jungs, ich freu mich drauf wie ein Schneekönig und hoffe, dass ich nicht einschlafe!

An dieser Stelle auch mal ein Dank an Claudia, die die erste Olympia-Woche sehr tapfer überstanden hat. Mein Schatz, ich wünsche Dir für Dein von Dir organisiertes Klassentreffen morgen ganz viel Spaß und Erfolg! Ich hoffe Du träumst schön nebenan! :-)

18.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 6)

Zwei weitere, sehr lange olympische Nächte liegen hinter mir. Der Dienstag war nicht nur wegen den vier Medaillen besonders schön, sondern auch weil mir Chrischi Gesellschaft leistete und ich die Edelmetall-Flut nicht alleine schauen musste. Nebenbei eroberten wir facebook.com und pimpten unsere Profile dort. Nachdem ich die Seite wegen ihrer Unübersichtlichkeit lange links liegen gelassen hatte, habe ich die Seite schätzen gelernt. Leider sind im meinVZ wesentlich mehr meiner Freunde und Bekannten angemeldet, aber die weltweite Verbreitung und die Profile von NBA, NHL & Co. sind schon vom feinsten. Heute morgen habe ich via Facebook vom Trade zwischen Cleveland und Washington (Jamison zu den Cavs) in der NBA erfahren. Dies zeigt auch, dass es tatsächlich auch noch ein (Sport-)leben neben Olympia gibt. ;-) Allerdings ist das nicht sonderlich interessant, selbst die Achtelfinal-Hinspiele der Champions League habe ich für Rodeln, Eishockey und Ski Alpin links liegen gelassen.

Das gemeinsame Olympia-Gucken macht wirklich Spaß, besonders wenn man sich gemeinsam über solche You-Tube-Perlen wie das Snowboardcross-Finale von Turin 2006 und den vollkommen ausrastenden BBC-Reporter zerlegen kann. Einfach herrlich. Ich freue mich schon jetzt auf den Samstag, wenn dann, nach unserem Ausflug zum Dresden-Auswärtsspiel auch der kleine Christian zur langen olympischen Nacht dazustößt.

Die beiden langen Nächte habe ich relativ gut überstanden, gestern nutzte ich meinen Urlaubstag um am Vormittag auszuschlafen. Nachmittags bekam ich dann beim Augenarzt bestätigt, dass meine Blindheit zumindest nicht schlimmer geworden ist. Keine Verschlechterung seit zwei Jahren, bei rund minus 10 Dioptrin muss das als Erfolg gewertet werden. Vergangene Nacht habe ich dann in Schichten geschlafen. Zwischen elf und eins hatten die Organisatoren ein Loch im Zeitplan, in dem außer Curling nichts lief und so legte ich mich vorm Eishockey auf’s Ohr. Nach dem starken Auftritt unserer Eishockey-Nationalmannschaft gegen Schweden (0:2) und der Doppelsitzer-Bronzemedaille für Leitner/Resch schloß ich dann noch mal für gut zwei Stunden die Augen. Dadurch verpasste ich die Shaun-White-Show in der Halfpipe, aber irgendwann muss ich einfach schlafen. Der bestverdienenste Sportler dieser Winterspiele, der neben den üblichen Statussymbolen (Privatjet, jede Menge Autos usw.) auch eine eigene Halfpipe besitzt (zum Vergleich: in Deutschland gibt es überhaupt keine (!) Röhre), ist so überlegen, dass sogar sein erster Run, ein absoluter Sicherheitslauf, für Gold gereicht hätte. Irre!

Irre auch, was die Deutschen in der gemeinsamen Chrischi/Björn-Olympianacht leisteten. Magdalena Neuner gewann Gold im Verfolgungsrennen, Jenny Wolf sicherte sich über dramatische 500 m die Silbermedaille (zu Gold fehlten nur fünf Hundertstel) und die Rodelladies Tatjana Hüfner und Natalie Geisenberger sicherten sich Gold und Bronze. Angesichts der Dominanz der deutschen Rodelfrauen muss der Österreicherin Nina Reitmayr ihre Silbermedaille wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag gleichzeitig vorgekommen sein.

Zum Schluss noch der Link zum angesprochenen You-Tube-Video von Lindsey Jacobellis. Der BBC-Reporter ist der Hammer:

http://www.youtube.com/watch?v=gPCOin3l8OY

16.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 5 - Eishockey Spezial)

Heute beginnt das Olympische Eishockey-Turnier. Zum vierten Mal sind die Stars der NHL dabei, doch allein die Tatsache, dass es im Mutterland des Eishockeys ausgetragen wird, verleiht dem Turnier zusätzlichen Glanz. In Kanada warten alle auf das Traumfinale zwischen den Ahornblättern und den Russen, welches im Privatduell zwischen Sidney Crosby und Alexander Ovechkin, wo es um nicht weniger als die Frage geht, wer der besten Eishockeyspieler auf diesem Planeten ist, gipfelt. Aber Vorsicht, auch andere wie Titelverteidiger Schweden oder Kanadas südliche Nachbarn, die Amerikaner, hoffen, bei diesem biblischen Eishockey-Turnier eine gewichtige Rolle spielen zu können. Junge, Junge, was freue ich mich auf die Spiele.

spox.com, die ich relativ oft verlinke (ist aber auch wirklich eine Top-Seite), stellt die „Big Six“ des Welt-Eishockeys ausführlich vor und analysiert die Aussichten der Teams. Ich hab mir deshalb mal fix die andere Hälfte des Turniers vorgenommen, die vermeintlichen Außenseiter.

Die besten Chancen in die Phalanx der großen Nationen einzudringen haben sicherlich die Slowaken und die Schweizer.

Beim Weltmeister von 2002 stehen gleich 13 NHL-Cracks im Roster, allein Namen wie Marian Gaborik, Marian Hossa oder der des Abwehrmonsters Zdeno Chara (2,06 m/118 kg) versprechen außergewöhnliche Qualität, Spieler wie Pavol Demitra, Jozef Stümpel oder Miroslav Satan sorgen für die notwendige Erfahrung. Hier könnte aber auch ein Problem liegen, denn ob die alten Slowaken (das Team ist das älteste in Vancouver) das Tempo der (jüngeren) Top-Teams über das gesamte Turnier mitgehen können, ist zweifelhaft. Ein Fragezeichen stand auch lange hinter der Torhüterposition. Peter Budaj ist nämlich in Colorado nur Ersatz, allerdings stieg Jaroslav Halák dank starker Leistungen in Montreal gerade zur Nr. 1 der Canadiens auf.

Die Schweizer schockten die Eishockey-Welt in Turin, als sie in der Vorrunde sowohl die Tschechen (3:2) wie auch Kanada (2:0) besiegen konnten. Lange Jahre war Defensivstratege Mark Streit, der seine Brötchen bei den New York Islanders verdient und mittlerweile 341 NHL-Spiele bestritten hat, der Star des Teams. Mittlerweile ist Jonas Hiller von den Anaheim Ducks der wohl beste Spieler im Kader. Der 28-jährige gehört zu den Top-Torhütern der NHL und wurde von den Ducks vor kurzem mit einem Multi-Millionen-Dollar-Vertrag belohnt. Der Großteil der Spieler (16 von 23) ist in der heimischen NLA aktiv. Die notwendige Erfahrung besitzen die Schweizer ebenfalls, fünf Spieler bestreiten ihre dritten olympischen Spiele, zehn sind zum zweiten Mal bei Olympia dabei. Für die richtige Mischung sorgen Top-Talente wie Yannick Weber (21 Jahre) und Luca Sbisa (20), die beide bereits über NHL-Erfahrung (11 bzw. 47 Spiele) verfügen.

Das neunte Team, was direkt für Olympia qualifiziert war, sind die Weißrussen. Zwei Spieler aus der NHL (der junge Sergej Kostitsyn aus Montreal und Routinier Ruslan Salej/830 NHL-Spiele) ergänzen den Kader, dessen größtes Plus die Eingespieltheit sein dürfte. Grund dafür ist die Tatsache, dass zwölf Spieler gemeinsam beim einzigen KHL-Klub des Landes, Dinamo Minsk, spielen. Schmerzhaft könnte der verletzungsbedingte Ausfall der anderen beiden NHL-Spieler, Michail Hrabouski und Andrej Kostitsyn, sein, die dem Kader noch mehr Tiefe verliehen hätten. Als Stärke könnte sich die Torhüterposition erweisen, der erfahrene Andrej Mesin wurde 2009 zum besten Torhüter der Weltmeisterschaft gewählt. Für Aufsehen sorgte die Mannschaft 2002, als man nach drei klaren Niederlagen in der Vorrunde im Viertelfinale die hochfavorisierten Schweden besiegen konnte, ins Halbfinale einzog und am Ende Vierter wurde.

Ähnlich wie die Weißrussen setzen auch die Letten auf eingespielten Kader. Nicht weniger als 15 Spieler stehen beim lettischen Top-Klub Dinamo Riga in der KHL unter Vertrag. Aus dem Kollektiv herausragt Karlis Skrastins von den Dallas Stars. Der Verteidiger verfügt über die Erfahrung von 738 NHL-Spielen. Zweiter Spieler aus der NHL ist Oskars Bartulis, der in der laufenden Saison den Durchbruch bei den Philadelphia Flyers geschafft hat. Abgerundet wird der Kader von einigen erfahrenen Spielern, die ihr Geld in Russland und Deutschland verdienen.

Auch die Norweger, das vermeintlich schwächste Team, dass in Vancouver teilnimmt, verfügt über einen Spieler in der stärksten Liga der Welt: Verteidiger Ole-Kristian Tollefsen steht bei den Detroit Red Wings unter Vertrag. Das größte Kontingent an Spielern kommt aber aus der schwedischen Elitserien, darunter mit Per-Åge Skrøder und Mats Zuccarello Aasen zwei der besten Socrer. Für deutsche Eishockey-Fans dürfte Tore Vikingstad sicherlich der bekannteste Spieler sein. Der Stürmer aus Hannover bestritt für die Scorpions und die Düsseldorfer EG seit 2001 über 400 DEL-Spiele. Über einen überdurchschnittlichen Torhüter verfügen die Skandinavier nicht, zwei der nominierten Goalies spielen in der heimischen Liga, der Dritte in der zweiten finnischen Division.

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die deutsche Mannschaft. Bundestrainer Uwe Krupp konnte gleich sieben NHL-Spieler nominieren, so viele wie nie zuvor. Fünf dieser Akteure (Sturm, Hecht, Seidenberg, Goc und Ehrhoff) übernehmen in ihren Vereinen tragende Rollen bzw. sind Stammspieler. Hinzu kommen der Thomas Greiss, der Ersatztorwart der San Jose Sharks sowie Alexander Sulzer, der immer wieder zwischen den Nashville Predators und dessen Farmteam, den Milwaukee Admirals pendelt. Alle anderen Spieler stehen in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag. Die Liga gilt allerdings als international zweitklassig, kommt an das sportliche Niveau der finnischen, schwedischen oder tschechischen Liga nicht heran. Von der KHL ganz zu schweigen. Wenn es gelingt, die NHL- und DEL-Spieler in schlagkräftigen und gut harmonierenden Reihen zu formieren, ist ein Sieg gegen Weißrussland nicht utopisch. Dieser wäre wichtig, um im Achtelfinale den ganz dicken Brocken aus dem Weg zu gehen und den Traum vom Viertelfinale vielleicht wahr werden zu lassen.

Hier der Link zu den Top-Teams:

http://www.spox.com/de/sport/olympia/winterspiele-2010/eishockey/1002/Artikel/vancouver-tschechien-team-check-jaromir-jagr-tomas-vokoun-tomas-kaberle.html

Tagebuch Vancouver 2010 (# 4)

Guten Morgen,

heute schreibe ich mal nach meiner Dosis Schlaf. Ich bin grad aufgestanden und hocke nun in meiner Olympia-Zentrale und überprüfe, was ich während meiner 5 1/2 Stunden Schlaf verpasst habe. Gestern Abend hatte ich phasenweise ganz schön zu kämpfen, die Augen fühlten sich teilweise etwas träge an. Das lag aber sicher am stressigen Tag im Büro und nicht an den olympischen Nächten… ;-)

Eigentlich wollte ich mich im Videotext über das Paarlauf-Gold für Szolkowy/Savchenko informieren, doch genau in dem Moment wo ich eben den Fernseher angeschaltet habe, blinkte für zwei Chinesen „Rank 1“ auf. Die ARD war also noch live drauf, doch da die Deutschen schon gelaufen waren, bedeuteten die jubelnden Chinesen nichts Gutes. Als ich dann aus dem Bad wieder kam, jubelten schon wieder Chinesen über einen „Rank 1“. Auch wenn man manchmal vorschnell behauptet, „die sehen doch alle gleich aus“, waren das andere Chinesen. Noch ein Paar besser als Szolkowy/Savchenko? Oder doch die gleichen Chinesen? Nee, tatsächlich „nur“ Bronze für unser Gold-Paar.

Aber irgendwie war der ganze Olympia-Tag aus deutscher Sicht zum vergessen. Okay, dass wir in der Herren-Abfahrt nix holen war klar, aber auch unsere Langlauf-Herren, allen voran der Thüringer Axel Teichmann, enttäuschten. Der Bad Lobensteiner kam mit zwei Minuten und ein paar Sekunden Rückstand auf den Schweizer Sieger Dario Cologna ins Ziel. Mit Ausnahme von Magdalena Neuner sind die Langlauf-Loipen noch kein deutsches Terrain. Wehmütig denke ich an Turin zurück. Denn in der Gegenwart jubeln immer die anderen, gestern die Franzosen, heute die Schweizer. Denn keine zwei Stunden vor Cologna gewann Didier Defago die super spannende Abfahrt. Immerhin fuhren die Österreicher am Treppchen vorbei, okay, das entschädigte dann doch etwas.

Richtig gefreut hatte ich mich auf die Snowboard-Cross-Wettbewerbe. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Die 32 Finalisten boten in 16 Läufen über vier Runden spektakuläre und spannende Action. Und mit Daniel Speiser lag ein Deutscher lange gut im Rennen. Erst im Halbfinale scheiterte der Oberstdorfer und belegte am Ende den achten Rang. Als 0:18 Uhr dann der Sieger, Seth Wescott aus den USA, feststand, begab ich mich ins Bett. Auf die 500 m der Herren im Eisschnelllauf verzichtete ich ebenso, wie auf die ersten beiden Läufe der Rodeldamen. In der kommenden Nacht beginnt das Eishockey-Turnier der Herren, außerdem gibt’s zweimal Biathlon, die entscheidenden Rodel-Läufe und die 500 m mit Gold-Hoffnung Jenny Wolf. Da wollt ich diese Nacht mal ein bisschen länger schlafen. Ich hoffe, dass ich die kommende Nacht gut überstehe, morgen habe ich ja dann frei. Das liegt aber nicht an Olympia sondern an einem Augenarzt-Termin. Ich bin mal gespannt, ob die Frau Doktor die olympischen Ringe unter meinen Augen entdeckt. So, jetzt muss ich los ins Büro… Bis morgen, wenn ich mit Kollege Chrischi hoffentlich den ersten Couch-Doppelsitzer-Olympia-Abend verbringe…

PS: Bitte beachtet den offiziellen Medaillenspiegel, den Chrischi im unteren Bereich der Seite eingebettet hat.

15.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 3)

Ich musste schmunzeln, als Chrischi mich vorhin in seiner SMS als „Couch-Olympionik“ grüßte. Tja, so bin ich halt… ;-) Aber mal ehrlich, wäre das eine olympische Disziplin, wäre ich eine ganz sichere Medaillenbank.

Obwohl ich morgen früh (oder richtigerweise nachher bzw. gleich) auf Arbeit muss, habe ich auch heute wieder bis 1:52 Uhr ausgehalten. Denn grad eben gewann Felix Loch im Rodeln die erste Goldmedaille der Männer. Gleich dahinter platzierte sich der Thüringer David Möller auf dem Silberrang. Für den großen Armin Zöggeler blieb „nur“ Bronze. Die beiden Deutschen waren dem Rest der Konkurrenz haushoch überlegen. Die sehr guten Starter Loch und Möller nutzten den Vorteil der verkürzten Bahn (die Läufe begannen wegen des Todessturzes vom Freitag am Frauenstart) gnadenlos aus.

Jetzt, quasi auf dem Weg ins Bett, überlege ich, wann mein Tag heut eigentlich begann. Um halb zwölf mittags, als ich aufstand um zu frühstücken? Mmmmh, eigentlich wollten Claudia und ich anschließend einen Valentinstags-Nachmittag verbringen, großer Spaziergang und schick Essen gehen. Naja, aus den fünf Minuten faulenzen nach dem Frühstück wurde dann eine weitere Drei-Stunden-Schlaf-Session, die mir natürlich gut tat, aber den Valentinsausflug etwas verkürzte. Die Runde durch den Steigerwald, den ich schon lange nicht mehr so tief verschneit erlebt habe, und das Essen im Waldkasino (Pizza 24 ohne Thunfisch – die beste der Welt!!!) waren aber dennoch spitze.

Ab sechs regierte dann wieder Olympia. Erstmal lief es ziemlich enttäuschend, die Kombinierer sprangen hinterher und lagen vor dem Langlauf praktisch aussichtslos zurück. Besonderes Pech hatten die Biathleten. Nach den ersten zehn Startnummern begann es so heftig zu schneien, dass Michael Greis & Co. wie alle anderen Favoriten auch ohne Chance waren. Ein Franzose (Startnummer 6) gewann Gold vor der Startnummer 10 (Emil Hegle Svendsen) und der Nummer 4 (Jakov Fak). Insbesondere der Kroate hatte wohl er damit gerechnet, beim Schießen ein Wildschwein zu erlegen als hier Bronze zu gewinnen. Gibt es überhaupt Wildschweine in Kanada? Besonders ärgerlich ist es, dass der Sprint als Basis für das Verfolgungsrennen dient und die weit zurückliegenden Deutschen damit praktisch doppelt bestraft wurden.

Doch dann war die Zeit des Ärgerns vorbei. Die Thüringer legten los. Okay, Christoph Stephan war bereits bester der deutschen Biathlon-Männer geworden, aber sein 19. Platz ging im Schneegestöber etwas unter. Ich meine, die Thüringer legten dann so richtig los. Stephanie Beckert aus Erfurt gewann bei ihrem ersten Olympia-Start überhaupt im Eisschnelllauf Silber über 3000 m. Ein wirklich mitreißendes Rennen, dass der von mir insbesondere beim Fußball überhaupt nicht geschätzte Wolf-Dieter Poschmann im ZDF super spannend und mit vielen Fakten (die Projektion der Rundenzeiten war klasse!) herüber brachte. Traurig war, dass die zweite Erfurterin, Daniela Anschütz-Thoms die Bronzemedaille um drei Hundertstel Sekunden verpasste und somit weiter auf ihre erste olympische Einzelmedaille warten muss. Jo, und dann kamen die Rodler. Und da können wir Thüringer uns eigentlich beide Medaillen an die Fahne heften, denn nicht nur David Möller, auch Felix Loch ist eigentlich Thüringer. Auch wenn man es nicht mehr hört, aber der Felix ist gebürtiger Sonneberger und zog mit seinen Eltern (sein Vater ist der heutige Bundestrainer Norbert Loch) im Alter von zwei Jahren 1991 nach Berchtesgaden. Also, zwei silberne und eine halbe goldene Medaille für Thüringen. Genial!

Leider muss ich nun in die Kiste, da mein Arbeitgeber in vier Stunden schon nach mir ruft. Da aber mit Robin Szolkowy ein Teil unseres Eislauf-Traumpaares in Erfurt aufgewachsen ist, kann ja heute eigentlich gar nix mehr schief gehen.

Gute Nacht!

14.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 2)

Es ist Sonntag morgen, Punkt vier Uhr und Eins Festival belohnt meine Ausdauer mit einem neuen olympischen Rekord... Die kanadischen Eishockey-Frauen erzielen gegen die Slowakei 8 Minuten und 57 Sekunden vor dem Ende das 17:0. Auch den alten Rekord hielten die Ladies aus dem Eishockey-Mutterland. Vor vier Jahren gelang ihnen gegen Italien ein 16:0-Erfolg.

13.02.2010

Tagebuch Vancouver 2010 (# 1)

Mein Olympia-Marathon läuft seit knapp 30 Stunden, da wird es Zeit für einen ersten Eintrag. Erst recht, weil das deutsche Team durch Magdalena Neuner die erste Medaille gewonnen hat. Die schicke Bayerin gewann im Sprint Silber - 1,5 Sekunden lag sie am Ende hinter der in Russland geborenen, seit 2007 aber für die Slowakei startenden Anastasia Kuzmina. Die anderen deutschen Starterinnen enttäuschten mit schwachen Schießergebnissen und verpassten allesamt die Top 20. Aber der Reihe nach...

Freitag abend um sechs begannen für mich meine sechsten olympischen Winterspiele, die ich bewusst verfolge * (-> siehe unten). Die Skisprung-Qualifikation, bei der auch Cassi und Ratte zu Gast waren, verlief verheißungsvoll, Michael Uhrmann gewann, auch die anderen drei Deutschen qualifizierten sich. Anschließend ging es mit der Sorge ins Bett, dass ich um 2:30 den Wecker nicht hören könnte. Zur Sicherheit aktivierte ich neben dem Handy auch noch den Klingelton am Festnetz. Sicher ist sicher... ;-) Wach wurde ich aber schon um kurz nach halb zwei. Als ich den Fernseher (ist das so richtig geschrieben?) anmachte, erstmal der große Schock: während ich schlief, war ein georgischer Rodler beim Training tödlich verunglückt. Das ging ja gut los...

Die Eröffnungsfeier, die über drei Stunden dauerte, war richtig klasse. Im Mittelpunkt standen die "First Nations", die Ureinwohner Kanadas und die Geschichte des Landes, die in tollen Bildern präsentiert wurde. Höhepunkt war aber natürlich der Einzug der Nationen, bei der auch große Wintersportnationen wie die Bermudas, Ghana, Kolumbien oder die Cayman Islands einmarschierten. Beim Entzünden der Flamme klemmte dann einer der vier Eiszapfen, so dass die arme Catriona Le May-Doan tatenlos zusehen musste, wie die alpine Skirennläuferin Nancy Greene (Gold 1968), Basketball-Superstar Steve Nash und "The Great One" Wayne Gretzky das Feuerchen anmachten. Um 06:20 Uhr ging es ins Bett.

Eigentlich hatte ich in meinem Plan ein langes Ausschlafen vorgesehen, doch kurzfristig hatte ich in Eisenach noch zwei Wohnungsbesichtigungstermine platzieren müssen, so dass es kurz nach acht schon wieder vorbei war mit der Nachtruhe. Die beiden Wohnungen waren ganz okay, doch beide werden wohl nicht unseren Zuschlag bekommen. Bei der ersten ist das DSL zu langsam, bei der anderen in der Katharinenstraße machte es irgendwie auch nicht klick. Und außerdem wird wohl das nervige Pärchen, dass die Wohnung mit uns gemeinsam besichtigte, wohl schneller zuschlagen. Das Wohnungs- oder Haus"problem" wird mich wohl auch während der Spiele beschäftigen, ich hatte eigentlich gehofft, dies vorher erledigen zu können. Aber Kompromisse möchte ich nicht machen.

13:30 Uhr waren wir wieder zu Hause. Während Claudia mit einer Freundin ihr Klassentreffen nächste Woche vorbereitete, haute ich mich nochmal drei Stunden aufs Ohr. Jedes Zeitfenster muss zum schlafen genutzt werden... ;-)

Das Skispringen am frühen Abend verfolgte ich in Kranichfeld, wo ich mich in der Disziplin Schneeräumen auch noch etwas sportlich-olympisch betätigte. Beim Skispringen hofften wir nach dem 1. Durchgang, als Michael Uhrmann auf Platz 2 lag, auf Edelmetall. Leider wurde es am Ende nix, aber ein fünfter Platz ist aller Ehren wert und als besondere Genugtuung stürzten die Österreicher böse ab. Gregor Schlierenzauer rettete hinter dem überlegenen Schweizer Olympiasieger Simon Ammann und dem Polen Adam Malysz wenigstens noch Bronze, doch in Österreich dürfte man sich wesentlich mehr ausgerechnet haben. Hehe... Das Biathlon-Rennen verfolgte ich dann wieder zu Hause, mittlerweile ist auch mein Rechner eine Etage tiefer vor das TV-Gerät gewandert. Die Arbeitsbedingungen für die nächsten zwei Wochen sind also perfekt. Und ich bin gespannt auf die erste Wettkampfnacht. Und hoffe, dass Christian & Christian im Bärsaal in Stadtilm eine schöne Faschingsnacht haben...

* = An einzelne Ereignisse aus Calgary 1988 kann ich mich zwar noch erinnern, z.B. die Kür von Katarina Witt oder Eddy the Eagle, aber rund um die Uhr dabei war ich erst ab Albertville 1992. Einen gewissen Anteil daran hatte auch meine Mutter, die mich während unseres Winterurlaubs 1988 in der Sächsischen Schweiz irgendwann nach zehn aus dem Fernsehraum holte. Mitten in der laufenden Eröffnungsfeier. Ich, der damals achtjährige Nachwuchs-Olympiafan war mächtig böse auf meine Mutter. Mittlerweile kann ich drüber lachen, erinnere mich aber bei nahezu jeder Eröffnungsfeier wieder an diese, wohl erste olympische Anekdote meines Lebens... :-)

12.02.2010

Stadionträume - Spitzenfußball in der Halle

Telenor Arena - Stabaek IF (Norwegen)

Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele möchte ich Euch in der Rubrik „Stadionträume“ heute mal eine vollkommen wetterunabhängige Spielstätte vorstellen: die im März 2009 eröffnete Telenor Arena in Baerum, der reichsten Gemeinde Norwegens, in der Nähe von Oslo.

Die Arena bietet Platz für 15.000 Zuschauer und ist die Heimstätte des norwegischen Erstligisten Stabaek IF. Das außergewöhnliche ist, dass die Arena kein Stadion im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr eine Halle ist. Es gibt meines Wissens nach keinen Fall im europäischen Fußball, wo eine Profimannschaft (Stabaek feierte 2008 sogar seine erste norwegische Meisterschaft – allerdings noch im alten Stadion) ihre Punktspiele in einer Halle bestreitet. Sicherlich kann z.B. bei der Veltins Arena auf Schalke oder in der Commerzbank Arena in Frankfurt das Dach bei Bedarf geschlossen werden, dennoch ist in diesen beiden Fällen das geschlossene Dach die Ausnahme. Die Telenor Arena, die übrigens mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet ist, ist dagegen eine klassische Sporthalle mit unbeweglichem Dach.

Im inneren wirkt die Arena steril, durch die dominierende Farbe grau fast trist, ist also sicherlich kein Stadiontraum im eigentlichen Sinne, allerdings eine spannende Besonderheit im europäischen Vereinsfußball.

Bilder findet ihr hier: http://www.stadionwelt.de/sw_stadien/index.php?folder=sites&site=fotos&id=5119&page=1

08.02.2010

Historischer Punkt am Super Bowl Sunday

Ich erlaube mir, unseren Auswärtsauftritt in Unterhaching und den Super Bowl XLIV im folgenden Beitrag kompakt zu verarbeiten.

Am Nachmittag feierten unsere Götter in Unterhaching einen historischen Erfolg. Nachdem es bei den drei Gastspielen zuvor 0:11 Tore (bei NULL Punkten) hagelte, sicherte sich der FC RWE beim 1:1 im Sportpark den ersten Punkt. Die Zipfelmützen waren nicht anwesend, dass 0:4 aus der Vorsaison hatte bleibenden Eindruck hinterlassen. Darf man dem Bericht bei „Sport im Osten“ Glauben schenken, waren die Oberbayern uns fast über die gesamten 90 Minuten überlegen. Allerdings nutzten die Gastgeber klarste Torchancen nicht und so erzielte Kammlott nach feinem Zuspiel von Thiago kurz vor der Pause die überraschende Führung. Nach dem Wechsel berannten die rot-blauen weiterhin unser Tor, mehr als der Ausgleich per Kopf nach einem Freistoß gelang aber nicht mehr. Ich bin mit dem Punkt durchaus zufrieden. Auch wenn sich durch die Erfolge von Heidenheim und Osnabrück der Abstand nach oben vergrößert hat, sollte man das Unentschieden angesichts unserer Historie in Unterhaching als Erfolg betrachten.

Nach ein bisschen Wintersport und dem Bremer Tatort trudelten dann die Gebrüder Christian mit den wichtigsten Zutaten für den Super Bowl ein: Bierchen und Hackfleisch. Die Burger waren ähnlich stark wie die New Orleans Saints. Alles zum Spiel erfahrt ihr in der beigefügten Übersicht. Zum ersten Mal seit 2001, als die Ravens gegen New York gewannen, setzte sich das von mir favorisierte Team durch – und prompt sorgte die ARD für einen peinlichen Tiefpunkt im deutschen Sportjournalismus. Für eine Sendung über die schönsten Bahnstrecken der Welt aus Neuseeland wurde die Live-Übertragung vor der Pokalübergabe abgebrochen. Ich war mächtig sauer über soviel Dilettantismus.


05.02.2010

Dritte Liga 2009/10 - Aufgalopp im neuen Jahr

Bei aller Vorfreude auf den Super Bowl will ich mal nicht vergessen, dass ein paar Stunden vorher unser über alles geliebter FC Rot-Weiß in Oberbayern um die ersten Punkte im Jahr 2010 kämpft. Letztes Jahr waren Chrischi und ich ja vor Ort und erlebten die (statistisch gesehen) erwartete 0:4-Klatsche. Schon nach recht früh waren die Messen gesungen, Haching zerlegte uns in alle Einzelteile.

Insgesamt stehen für uns im Sportpark drei Niederlagen mit 0:11 Toren zu Buche. Doch die Hoffnung hat einen Namen: Rainer Hörgl. Im Gegensatz zu seinem Verein hat unser Trainer in Haching nämlich noch nie verloren.

Apropos Hörgl. Nachdem das Spiel gegen Ingolstadt letzte Woche abgesagt wurde, ist unser Gastspiel im Münchner Umland auch das Spiel Eins nach Stephan Beutel. Rainer Hörgl wurde nach der Freistellung von Beutel, zu der ich mich im Eisbecher der Woche ausführlich geäußert hatte, Anfang dieser Woche zum Teamchef, sozusagen zum Felix Magath von Erfurt, befördert. Ihm zur Seite wurde der uns allen nicht unbekannte Torsten Traub gestellt. Torsten kickte zwischen 2003 und 2005 für Rot-Weiß, gehörte also der 2004er Aufstiegsmannschaft an. Den Zweitliga-Aufstieg wiederholte er dann 2006 mit dem FC Augsburg - unter Trainer Rainer Hörgl. An der FH Schmalkalden hat Traub sich in einem Sportökonomiestudium das theoretische Rüstzeug für seine neue Aufgabe geholt. Die Erfurter Zipfelmützen wünschen TT maximalen Erfolg.

Neben Torsten Traub wurde bei der PK am Montag auch Julian Lüttmann vorgestellt. Unser neuer Stürmer kickte in der Hinrunde für Sandhausen, zuvor zwei Jahre in Oberhausen. In der RWO-Aufstiegssaison 2007/08 erzielte er zehn Tore, in der zweiten Liga 2008/09 weitere vier. Auch Julian, der übrigens unter http://www.julian-luettmann.de/ eine feine Homepage betreibt, heißen wir in der schönsten Stadt der Welt herzlich willkommen.

Eine Wunsch-Aufstellung zu erstellen ist schwierig, da ich mir während der Testspiele keinen Live-Eindruck verschaffen konnte. Auch wenn Rainer Hörgl meinen Gedankenspielen wohl nicht folgen wird, tendiere ich im Mittelfeld zu einer Doppel-Sechs mit Bölstler und Cinaz und in der Offensive zu einer Art variablen Doppel-Zehn mit Rockenbach und dem wieder genesenen Becker. In der Abwehr fehlt der gelbgesperrte Pohl, vorne entscheide ich mich erstmal für das Duo Semmer/Kammlott.

Kammlott - Semmer
Becker - Rockenbach
Bölstler - Cinaz
Ströhl - Hillebrand - Möckel - Malura
Orlishausen

04.02.2010

Super Bowl XLIV - Presseschau

Noch drei Tage... Ich kann das Spiel (und die Burger) kaum erwarten. Anbei mal ein paar Links mit Artikeln rund um das Spiel.

spox.com über Colts-QB Peyton Manning und das Dilemma seiner Familie:

http://www.spox.com/de/sport/ussport/nfl/1002/Artikel/portraet-peyton-manning-quarterback-indianapolis-colts-superbowl-new-orleans-saints.html

Andreas Renner erwartet in seiner Analyse bei spox.com ein Offensiv-Feuerwerk vom allerfeinsten:

http://www.spox.com/myspox/blogdetail/feuer-frei-,70201.html

Aller guten Dinge sind drei: spox.com mit den kleinen Geschichten zum Schmunzeln rund um den Super Bowl:

http://www.spox.com/de/sport/ussport/nfl/1002/Artikel/super-bowl-new-orleans-saints-indianapolis-colts-countdown-freeney-manning-brees-brady-stover-madden-fluch.html

Selbst die gute alte Tagesschau bringt einen Artikel, der sich allerdings mit der TV-Werbung beim Super Bowl im Allgemeinen und im Speziellen mit der Frage, warum der Fernsehsender CBS Schwule und radikale Abtreibungsgegner differenziert behandelt, beschäftigt.

http://www.tagesschau.de/ausland/superbowl108.html

Auch die Financal Times Deutschland widmet sich natürlich eher monetären Fragen:

http://www.ftd.de/sport/sportmix/us/:super-bowl-krise-welche-krise/50069092.html

So, das soll erstmal genügen, vielleicht verlinke ich bis zum Spiel noch den ein oder anderen Artikel. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein täglicher Blick in den US-Sport-Bereich auf spox.com!