07.04.2015

MASTERS 2015


Das Masters hat traditionell das kleinste, exklusivste Starterfeld der vier Majors. 111 Spieler haben sich für das Turnier 2015 qualifiziert. Und das wird, im Gegensatz zu den drei anderen Majors, nicht durch weltweite Qualifikationsturniere oder Nachrücker aus der Weltrangliste aufgefüllt. Wer sich nicht in einer der 19 Kategorien qualifiziert hat, hat Pech gehabt. Es gibt zwar noch die Kategorie 20 (Internationale Einladungen), aber die hohen Herren im Augusta National Golf Club sprechen nur äußerst selten Einladungen aus. Ernie Els sollte 2013 mal eine bekommen, weil sich tatsächlich keine Kategorie fand, über die „The Big Easy“ qualifiziert war. Doch der Südafrikaner lehnte die Einladung ab, gewann drei Monate später die Open Championship und ist nun bis 2018 über Kategorie 3 für Augusta qualifiziert.

Lange Zeit „drohte“ den Turnier-Organisatoren in diesem Jahr das erste Masters mit einer dreistelligen Teilnahmeranzahl seit 1966. Rechnet man die 12 ehemaligen Champions heraus, die schon seit vielen Jahren nicht mehr aktiv mitspielen bzw. angekündigt hatten, in diesem Jahr nicht mehr anzutreten (Craig Stadler), blieben 99 Starter. Hätte Johnson Wagner am Sonntag das Stechen bei der Shell Houston Open gegen den schon qualifizierten J. B. Holmes gewonnen, wäre er der 100. Spieler gewesen. Mittlerweile hat auch der Südafrikaner Tim Clark wegen einer Ellbogenverletzung abgesagt, so dass von den 111 Spielern 98 ihr Startrecht wahrnehmen werden.

Die Spieler kommen aus 25 Nationen. Mit 48 Spielern stellen die USA traditionell die mit weitem Abstand größte Gruppe, nämlich fast die Hälfte. Engländer und Australier entsenden jeweils sechs Akteure nach Augusta. Mit Martin Kaymer und Bernhard Langer vertreten zwei Spieler die deutschen Farben, die Fahne unserer österreichischen Nachbarn wird zum allerersten Mal in der Turniergeschichte im Augusta National Golf Club hochgezogen. Neben Österreich gehören auch Finnland (Mikko Ilonen) oder Indien (Anirban Lahiri) zu den Masters-Exoten.

Die oben beschriebene Exklusivität führt alljährlich auch dazu, dass einige bekannte Namen in Augusta nicht abschlagen dürfen. In diesem Jahr erwischte es u. a. die Italiener Francesco Molinari und Matteo Manassero (der italienische Jungstar ist nach seinem Sieg in Wentworth 2013 in ein tiefes Loch gefallen), die Amerikaner Harris English und Nick Watney oder den Kanadier Graham DeLaet. Größter Pechvogel war der Schotte Marc Warren, der zwar diesen Montag Weltranglisten-50. war, zum Stichtag 30.03. eine Woche zuvor aber „nur“ auf Rang 51 geführt wurde. Ein ähnliches Schicksal hatte Marcel Siem 2013 erlebt. Auch in diesem Jahr reichte es für den Deutschen nicht, sein Sieg beim BMW Masters in Shanghai im November war nicht genug. Und auch Alex Cejka hatte Pech. Zwar gewann er im März bei der Puerto Rico Open seinen ersten PGA-Tour-Titel, da dieses Turnier aber parallel zur Cadillac Championship ausgetragen wird, gibt es dort statt 500 nur 300 Punkte für den FedExCup. Und zum Masters eingeladen werden nur die Sieger der Turniere (Kategorie 16), wo es eine volle Punktzahl für den FedExCup gibt.

Und nun viel Freude mit der Flut von Zahlen, garniert mit ein paar Anmerkungen, die wie immer keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Apropos Vollständigkeit: Im Gegensatz zum letzten Jahr ist die Übersicht um die Spieler ergänzt, die ein Startrecht besitzen, dieses aber nicht wahrnehmen.

Halt, ich möchte gerne noch auf das (mittlerweile) traditionelle Sonderheft des Linksgolfers zum Masters hinweisen. Auch die dritte Ausgabe ist ein lesenswertes Meisterwerk. Auch ohne Langer-Interview. Das Heft liefert pro Zeile mehr Fakten als Carlo Knauss und Irek Myskow (Hallo Sky, warum nicht wenigstens Gregor Biernath???) dies in 18 Stunden Live-Übertragung am Wochenende tun werden.

Noch ein Linktipp, dann gibt's aber wirklich meine Liste... Das Ranking von CBS Golf sieht Kaymer erstaunlich weit vorne und hat auch zu allen anderen 97 eine Meinung.











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