20.08.2014

Robert Allenby for FedEx-Cup!

It’s Play-Off-Time! Ein Satz, der US-Sportfans ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Egal ob beim Football, Basketball oder seit 2007 eben auch beim Golf! Nach 42 Turnieren der regulären Saison haben sich die besten 125 Spieler der Saison für die Play-Offs um den FedEx-Cup qualifiziert. In den kommenden drei Wochen wird das Feld bei „The Barclays“ (die Top 125 sind startberechtigt), der Deutsche Bank Championship (Top 100) und der BMW Championship (Top 70) auf 30 Spieler reduziert, die dann im East Lake Golf Club zu Atlanta bei der Tour Championship um den FedEx-Cup und 10 Millionen Dollar Siegprämie streiten dürfen. Durch die Tatsache, dass die Sieger der Play-Off-Turniere statt 500 2500 Punkte erhalten, wird die über die gesamte Saison entstandene Rangliste in den kommenden Wochen komplett durcheinander gewirbelt. Das von den Amis heiß geliebte Play-Off-System will es, dass auch der nach der regulären Saison 125., in diesem Jahr der Australier Robert Allenby, eine realistische Chance hat, den FedEx-Cup zu gewinnen. Sollte Allenby das Barclays am Wochenende gewinnen, würde er am Sonntag Abend plötzlich in den Top 10 der Rangliste geführt werden und hätte einen Startplatz bei der Tour Championship so gut wie sicher. Der Amerikaner liebt dieses Spektakel, für den europäischen Sportfan ist es sicher ähnlich aufregend, aber unser Gerechtigkeitsempfinden meldet sich eben immer wieder im Hinterkopf.

Morgen beginnt also „The Barclays“, das Nachfolgeturnier der legendären Westchester Classic. Es wird alljährlich im Großraum New York auf wechselnden Plätzen ausgetragen. In diesem Jahr ist das Turnier im Ridgewood Country Club in Paramus, New Jersey zu Gast. Bereits 2008 (Sieger: Vijay Singh) und 2010 (Sieger: Matt Kuchar) wurde das Barclays hier ausgetragen. Der Par-71-Kurs wird regelmäßig in den Top-100-Listen diverser US-Golfmagazine gelistet, er besticht durch enge Fairways und gut verteidigte Grüns.

125 Spieler sind startberechtigt, 122 nehmen dieses Recht wahr. Es besteht nämlich keinesfalls eine Startverpflichtung bei den Play-Off-Turnieren. Die fünffache Punktzahl und die damit verbundene Gefahr, in der Rangliste spürbar abzurutschen, sorgen allerdings dafür, dass die meisten Profis die Play-Offs komplett spielen, also auch Spieler wie ein Rory McIlroy, dem eine Teilnahme bei der Tour-Championship auf Grund der in der regulären Saison bereits eingefahrenen Punkte auch theoretisch kaum noch zu nehmen ist. Bei den drei fehlenden Spielern handelt es sich ausschließlich um Stars der Szene: Dustin Johnson, der als momentan Sechster im FedEx-Cup excellente Chancen gehabt hätte, bis nach Atlanta zu kommen, wurde von Seiten der PGA Tour (mit eher mehr als weniger sprübarem Druck) ja nahegelegt, eine „freiwillige“ (sechsmonatige) Auszeit zu nehmen. Verletzungsbedingt fehlen werden Jason Dufner und Steve Stricker. Letztgenannter will bis Dezember gar keine Turniere mehr spielen, da er aber ohnehin aktuell nur 103. im FedEx-Cup ist, kam der Verzicht auf das Barclays dem Aus in den Play-Offs gleich.

Einziger Deutscher Starter ist Martin Kaymer, den seine beiden Siege bei der Players und den US Open bis auf Platz 14 im FedEx-Cup gespült haben. Im letzten Jahr startete er nur als 103. in die Play-Offs, er rettete sich noch zur Deutsche Bank Championship, dann war Schluss. In diesem Jahr ist er sicher bis zur BMW Championship im Rennen, um sich für Atlanta zu qualifizieren, muss er aber noch ein paar Punkte einfahren. Dazu ist eine bessere Form als in den letzten Wochen nötig, wo er wegen schlechter Eisenschläge und Schwächen auf den Grüns nur die Platzierungen 70 (Open Championship) und T56 (Bridgestone) sowie einen verpassten Cut bei der PGA Championship notieren konnte. Favoriten sind daher sicherlich andere, ich sehe Rickie Fowler (der es endlich mal verdient hätte), Sergio Garcia (der es auch endlich mal wieder verdient hätte) oder Phil Mickelson in den vorderen Reihen des Leaderboards. Es folgt eine kleine Grafik, auf der ihr alle für die Play-Offs qualifizierten Spieler in der Reihenfolge ihrer Platzierung aufgelistet seht. Die rot hinterlegten Spieler, die sog. Bubble-Boys, sind diejenigen, die in dieser Woche punkten müssen, um über „den Strich“ (Top 100) zu kommen. Ansonsten ist Feierabend!

Und sonst? Bernhard Langer hat auf der Champions Tour (natürlich) mal wieder gewonnen. Er feierte bei der Dick’s Sporting Goods Open in Endicott, New York seinen fünften Saisonsieg, sogar die erste 59 in der Geschichte der Champions Tour von Kevin Sutherland konnte den deutschen Seriensieger nicht stoppen. Sutherland hatte sogar die Chance zur ersten 58 der US-Golfgeschichte überhaupt, beendete seine biblische Runde aber mit einem Bogey auf der 18. Auf der European Tour gewann der Schotte Marc Warren die stürmische Premiere des Made in Denmark, Moritz Lampert wurde bei seiner Rückkehr in Europas erste Liga geteilter 45. Das Turnier hat dank des spektakulären Platzes und der Zuschauermassen mehr als nur Potential, man muss wirklich hoffen, dass sich die Dänen auf der European Tour etablieren können. Am kommenden Wochenende steigt mit dem Czech Masters eine weitere Premiere auf der European Tour, aus Deutschland ist Bernd Ritthammer dabei. Und bei den Ladies feierte die Südkoreanerin Inbee Park bei der LPGA Championship ihren fünften Major-Sieg, Caroline Masson als 17. und Sandra Gal als 22. wussten durchaus zu überzeugen. In der Saisonrangliste der LPGA Tour führt Stacey Lewis vor Inbee Park, Gal ist 34., Masson 41.

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