12.10.2009

Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010

Was für ein Qualifikations-Samstag! Erst der wichtige 1:0-Erfolg der deutschen Mannschaft in Russland und dann nach Mitternacht live bei Sky die Südamerika-Qualifikation mit den Spielen Argentinien - Peru und Ecuador – Uruguay. In beiden Spielen Dramatik in den Schlussminuten, ein infernalisches Gewitter über Buenos Aires und ein patschnasser aber überglücklicher Diego Armando Maradonna, der den Last-Minute-Sieg seiner ultraschwachen Gauchos mit einem Diver der Güteklasse A feierte. Aber der Reihe nach…

In Europa ist fast alles entschieden, nur in zwei der neun Gruppen ist noch offen, wer sich das direkte WM-Ticket sichert. Einmal betrifft dies die Gruppe 2, wo die Schweiz im Heimspiel gegen Israel noch einen Punkt benötigt, um Griechenland (Pflichtaufgabe gegen Luxemburg) auf Distanz zu halten. Das sollte ebenso machbar sein, wie für die Slowakei ein Heimsieg gegen die superschlechten Polen in Gruppe 3. Aber Vorsicht! Die Slowakei verlor am Samstag völlig überraschend gegen Slowenien. Das hatte zwar den für die Slowaken angenehmen Effekt, dass der große Nachbar Tschechien so gut wie raus ist, allerdings sind die Slowenen, die am letzten Spieltag drei Punkte gegen San Marino so gut wie sicher haben, nun wiederum den Slowaken auf die Pelle gerückt.

In den anderen europäischen Gruppen ist dagegen so gut wie alles klar. In Gruppe 1 ist Dänemark durch und verbaute Schweden gleichzeitig so gut wie sicher den Weg nach Südafrika, denn die Portugiesen haben am letzten Spieltag Heimrecht gegen Malta. Sollte sich Portugal, dass aber verletzungsbedingt ohne Cristiano Ronaldo auskommen muss, diese Chance noch nehmen lassen, müsste man die Südwesteuropäer wegen Dummheit wohl gleich noch von der nächsten WM ausschließen.

Ähnliches gilt in Gruppe 6 für die Ukrainer, die in Andorra einen Dreier benötigen, um die Kroaten auf Distanz zu halten.

In den Gruppen 4 (Deutschland direkt, Russland Relegation), 5 (Spanien direkt, Bosnien-Herzegowina Relegation), 7 (Serbien direkt, Frankreich Relegation) und 8 (Italien direkt, Irland Relegation) ist alles klar.

In Südamerika hat sich Chile am Wochenende als drittes Land qualifiziert. Die La Roja gewann 4:2 in Kolumbien. Allerdings spielen die Chilenen am Mittwoch eine wichtige Rolle im Dreikampf um Platz 4. Denn dann gastiert Ecuador in Santiago de Chile und wenn die Gäste gewinnen, sind sie Fünfter und hätten damit im November in Relegationsspielen gegen den Nordamerika-Vierten die Chance, sich doch noch für die WM zu qualifzieren. Der absolute Kracher steigt aber in Montevideo, wo mit Uruguay und Argentinien ausgerechnet zwei Erzrivalen und zweimalige Weltmeister um das letzte direkte südamerikanische WM-Ticket kämpfen. Besonders brisant ist die Lage auch, weil der Verlierer, abhängig vom Ergebnis des Spiels Chile – Ecuador, am Ende auch mit völlig leeren Händen dastehen könnte. Der ganze Spaß kommt übrigens in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag live bei Sky!

In Nordamerika haben sich die Amis und Mexiko traditionell für die Endrunde qualifiziert. Seit 1994 haben sich beide Mannschaften in der sogenannten Concacaf-Gruppe immer gemeinsam durchgesetzt. Um den letzten direkten Platz liefern sich Costa Rica (in den USA) und Honduras (in El Salvador) ein Fernduell. Der Verlierer ist (im Gegensatz zu Südamerika) allerdings sicher in der Relegation, hier kann kein Team mehr von hinten gefährlich werden.

In Afrika hat sich die Elfenbeinküste in Gruppe 5 wie erwartet das WM-Ticket gesichert. In Gruppe 1 hat sich der Vier- auf einen Zweikampf halbiert. Kamerun (10 Punkte) und Gabun (9) ermitteln in einem Fernduell in Marokko bzw. Togo den WM-Teilnehmer. Auch in Gruppe 2 müssen die beiden verbliebenen Konkurrenten (Tunesien und Nigeria) im November jeweils auswärts antreten. Die Nigerianer müssen dabei auf einen Ausrutscher der Tunesier in Mosambik hoffen. In Gruppe 3 gibt es am 14.11. ein echtes Endspiel. Ägypten (10) empfängt zu Hause Algerien (13). Bei einem 2:0-Erfolg der Ägypten wären beide Mannschaften exakt punkt- und torgleich, dann würde der direkte Vergleich (Hinspiel gewann Algerien 3:1) auf Grund der Auswärtstore für die Kicker vom Nil sprechen. Super spannend!

Im Relegations-Hinspiel konnte sich Neuseeland durch ein torloses Remis in Bahrain eine überraschend gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Wellington sichern, dass aber erst im November stattfindet.

Die WM-Landkarte sieht damit wieder ein Stück bunter aus, mit 19 von 32 Teilnehmern steht nun bereits mehr als die Hälfte fest.

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