11.11.2010

Zipfelmützen on TorTour 2010 - Tagebuch IV

Sonntag, 7. November - Der Tag in den Bergen

Sonntag… war es wirklich schon Sonntag? Die Zeit verging, wie immer, wenn es einem besonders gut geht, wie im Fluge.

Der Sonntag machte seinem Namen zunächst keine Ehre, die Wolken hingen tief, es regnete. Christian, René und ich arbeiteten im Deutschen Werbefernsehen (seit kurzem als „Sport 1“ bekannt) den samstäglichen Bundesliga-Spieltag auf, während Andreas mächtig mit den Hufen scharrte und raus wollte.
























Die Fußball-Fans warteten bis zum Mittag, als der Himmel aufriß und die Sonne die Wolken beiseite schob. Wir entschlossen uns, unseren Mietwagen mal im Hochgebirge zu testen und steuerten die Serra de Montemuro an. Auf fast 1 400 m Höhe kämpften wir uns vor, ließen uns dabei auch von einer Schranke und ganz viel Nebel, der hier oben waberte, nicht aufhalten. Und wir sollten belohnt werden. Denn während das Gipfelmonument in dichtem Nebel hing, hatte man wenige Meter weiter eine wunderschöne Sicht in die umliegenden Täler. Ich benutze gerne das Wort „ursprünglich“ und stünden nicht so viele Windräder hier oben (ohne die es aber wohl auch die gut befahrbaren Wege nicht gäbe), gäbe es wohl kaum einen besseren Ort, um es zu verwenden. Die Montemuro wirkt so, als hätten hier Riesen mit Steinen gespielt und sie munter und willkürlich über das Hochplateau verstreut.

Bergab nutzten wir dann einige Nebenstraßen, die Hauptstraße war uns einfach zu langweilig. Abseits der ohnehin in dieser Region Portugals nur wenig ausgetrampelten Touristenpfade entdeckten wir einige kleine Örtchen, die wohl nur selten deutsche Touristen zu Gesicht bekommen. Von der wilden Abfahrt habe ich auch ein Video gedreht, mal schauen, ob ich das Ding online bekomme.



































Von Marta mussten wir uns am späten Nachmittag leider schon verabschieden. Sie signierte unsere Schals und entschwand dann Richtung Porto, das Studium und die Arbeit riefen. Vielen Dank für die schönen Tage und die viele Zeit, die du uns gewidmet hast!








































Am Abend stand dann das große Derby an. Porto vs. Benfica. Leider hatten wir keine Karten bekommen, denn Mitglieder besaßen für das Spiel ein Vorkaufsrecht und die 80 000 Mitglieder, die der FC Porto etwa hat, sind einfach zu viele für das 50 000-Zuschauer fassende Dragao. Wir hatten keine Chance, aber soooo schlimm war das eigentlich gar nicht, denn das Stadion hatten wir ja bereits am Donnerstag kennengelernt. Und das auf absoluten Edel-Plätzen. So erlebten wir die 5:0-Demontage von Benfica in der schicken Bar das leider schwach besuchten Hotels Porto Antigo. Die von uns bestellten Salate und Hamburger schmeckten außerordentlich lecker, lediglich die Schrimps hätte sich der Koch im Salat sparen können. Immerhin hatte er sie feinsäuberlich in der Mitte angeordnet, so dass man sie gut raussortieren konnte.













Das Spiel war (O-Ton Miguel aus dem Stadion) „really awesome! Incredible, fantastic! 5:0 besiegte Porto den Erzrivalen, Miguel sprach später vom besten Spiel, dass er je gesehen hatte. Benfica hatte nicht den Hauch einer Chance und so schlummerten Andreas, Christian und René in den gemütlichen Stühlen zwischendurch immer mal weg. :-)













Nach dem Spiel gönnte ich mir noch ein paar ruhige Minuten am Pool und saugte die herrlich-friedliche Atmosphäre im Douro-Tal in mich auf. Muss ja schließlich für ein halbes Jahr reichen. Denn am

Montag, 8. November - Der Tag des Abschieds

ging es wieder nach Hause. Und nicht nur wir waren traurig, auch der Himmel weinte dicke Tränen zum Abschied.

Ein ganz großes Dankeschön an Familie Caiero für die herzliche Einladung und die schönen Tage, die wir wieder einmal bei Euch verbringen durften.

Wir düsten nach Porto, bestiegen den Flieger im strömenden Regen und landeten in Hahn. Andreas konnte endlich wieder in Deutsch bestellen, im Laufe der Zeit, die wir auf unsere Burger warteten, kam es mir allerdings so vor, er hätte lieber eine englischsprachige Bedienung gehabt, wenn er dafür sein Futter schneller bekommen hätte. Die Verspätung in der Burgerbraterei fuhren wir aber trotz Feierabend-Verkehr in Rhein-Main wieder rein und so endete unser Trip am Montag abend gegen Acht. Oder, um es mit Marta zu sagen:

FERTSCH!


1 Kommentar:

  1. I wish you could be FERTSCH later :-) Because it's always my pleasure to meet you!

    (For me, FCPorto could play with SLBenfica every months, for you to come back!)

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