08.02.2012

Aberglaube im Sport

Aberglaube scheint im Sport weit verbreitet, mir fallen da spontan Fußballspieler ein die sich nicht rasieren solange eine Siegesserie andauert, sogar Joachim Löw hat ein Zeit lang zu den Spielen der Nationalmannschaft immer den gleichen Pullover getragen - diese Liste lässt sich mit einem geringen Aufwand an Recherche quasi endlos fortsetzen, aber darum soll's hier jetzt nicht gehen.

Ich hatte als aktiver Sportler zu Turnieren auch immer ein Maskottchen dabei, halte ansonsten aber nichts von derartigem Aberglauben - nun hat's aber auch mich erwischt. Nach dem 12. Spieltag sah es nicht gut aus für Rot-Weiß, beständig rutschte man in der Tabelle immer weiter ab - bis auf Platz 15. Beim folgenden Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten Saarbrücken habe ich in unserem privaten Tippspiel erstmals in dieser Saison gegen Erfurt getippt. Erfurt gewann das Spiel 2:0. Kurz darauf traf ich Nils Pfingsten-Reddig und habe ihm meinen "Fehltritt" gebeichtet, daraufhin bekam ich von ihm den Auftrag weiter gegen Erfurt zu tippen, es war ja schließlich erfolgreich. Also musste ich in Zukunft entgegen meiner Überzeugung tippen.

Erfurt blieb ungeschlagen, bei Heimspielen kam man zwar nicht über Unentschieden hinaus, aber auswärts entwickelte sich Rot-Weiß zur Macht. Erst am 20. Spieltag musste man wieder eine Niederlage einstecken, natürlich ein Heimspiel - und der Schiri hatte auch einen gewissen Anteil daran. Aber das nächste Auswärtsspiel stand ja sofort auf dem Spielplan. Derby gegen Jena - da kann ich doch nicht gegen Rot-Weiß tippen, widerwillig Tat ich das dann doch und bat unseren Tippspielverwalter Björn mein getipptes Ergebnis für die Auswertung des Tippspiels zu drehen. Björn meldete gleich sein Unwohlsein bei diesem Gedanken an - und wie ich herausstellt lässt sich das Schicksal nicht so leicht betrügen ;-) Erfurt verlor gegen den großen Rivalen.

Seitdem tippe ich wieder Schnörkels gegen Erfurt, ohne rumgetrickse. 7 Punkte hat das jetzt in 3 Spielen wieder gebracht, diese Jahr noch ungeschlagen. Gestern hat die Mannschaft ein fast schon verloren geglaubtes Spiel noch eindrucksvoll gedreht. Diesen Rückenwind gilt es jetzt in das nächste Heimspiel gegen den neuen Tabellenführer Aalen mitzunehmen. Gegen gute Mannschaften hat man ja diese Saison immer ganz gut ausgesehen. Ich persönlich werde wieder auf Niederlage tippen, auch wenn das jedesmal weh tut - der Blick auf die Tabelle entschädigt.

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