04.07.2013

Timeout!

So Freunde, nach dem Ende der US Open habe ich mir mal eine kleine, kreative Auszeit gegönnt. Viele Stars übrigens auf verschiedene Art und Weise auch. Tiger kuriert momentan eine Armverletzung aus, musste deshalb sogar das von ihm ausgerichtete AT&T National, bei dem er auch noch Titelverteidiger war, absagen. Justin Rose reiste ebenfalls nicht nach Maryland. Nach intensiven Turnierwochen mit dem Höhepunkt bei den US Open war sein Akku so leer, dass er das AT&T absagte. Schade für das Turnier, welches im legendären Congressional Country Club in Bethesda (bei Washington D.C.) ausgetragen wird, dass die zwei größten Zugpferde nicht dabei sein konnten. Die Gunst der Stunde nutzte Bill Haas, der sein bisher eher durchwachsenes Jahr mit seinem fünften Tour-Sieg upgradete. Haas hat damit jetzt im vierten Jahr in Folge immer mindestens ein Turnier gewonnen. Eine Woche zuvor hatte Ken Duke bei der Travelers Championship gewonnen. An sich nichts spektakuläres, wäre Duke nicht ?schon? 44 Jahre alt und dies sein erster PGA-Tour-Sieg. Duke ist damit der älteste first-time-winner seit schlappen 18 Jahren.

Doch zurück zu den großen Namen und ihren Auszeiten. Rory McIlroy und Graeme McDowell gönnten sich auch eine solche. Leider taten sie das bei ihrer nationalen Meisterschaft, der Irish Open in der vergangenen Woche.
Beide spielten mieses Golf und verpassten den Cut. Rory kommt einfach überaupt nicht auf die Beine in diesem Jahr. Beobachter schieben das ganze gar nicht mehr auf seinen Wechsel zu Nike, mittlerweile werden McIlroys Tätigkeiten neben den Golfplätzen zunehmend kritischer betrachtet: zu viel Urlaub mit Caroline Wozniacki (die ja momentan auch nicht grad auf dem Höhepunkt ihres Schaffens ist) einerseits, zu viele Marketingtermine und Gaga-Veranstaltungen andererseits. Der nächste Auftritt von Rory wird dann die Open Championship sein, bei den angesehenen Europa-Turnieren in Frankreich und Schottland an diesem bzw. kommendem Wochenende wird er leider nicht abschlagen. Sieger in Irland wurde übrigens Paul Casey. Der ehemalige Top-10- und Ryder-Cup-Spieler sah nach einigen (auch
verletzungsbedingt) mageren Jahren die Top 100 der Welt nur noch mit dem Fernglas. Jetzt hat sich der Englänger eindrucksvoll zurückgemeldet. Max Kieffer schaffte in Irland (im Gegensatz zu Moritz Lampert) den Cut, brachte aber am Wochenende kein Bein auf den Boden und wurde Letzter.

Eine Woche zuvor hatte die European Tour in München gastiert und hier gönnten sich die großen Namen keine Auszeit. Niemand geringerer als der amtierende Open-Champion Ernie Els gewann, Martin Kaymer wurde geteilter Vierter, Sergio Garcia Siebenter, Marcel Siem Zehnter und US-Gaststar Dustin Johnson geteilter 18. Bernd Ritthammer, der in diesem Jahr keine European-Tour-Karte besitzt wurde starker 22. und muss die gute Form nun in die Challenge Tour mitnehmen, damit er sich dort die Tourkarte für 2014 sichern kann. Apropos Challenge Tour. Der junge Amerikaner Brooks Koepka feierte dort innerhalb von zwei Monaten drei Turniersiege und qualifizierte sich damit vorzeitig für die European Tour. Nach Peter Uihlein, in diesem Jahr Sieger der Madeira Islands Open, ist Koepka der zweite junge Amerikaner, der innerhalb kürzester Zeit in Europa seinen Durchbruch schafft.

Nun nochmal zurück zu den großen Namen. Auch wenn Tiger Woods schon vier Saisonsiege eingefahren hat oder Justin Rose endlich wieder einen Major-Titel nach England geholt hat: die absolut größte Nummer des Jahres ist Inbee Park. Für die Leistung der Südkoreanerin findet man kaum noch Superlative. Am vergangenen Wochenende gewann sie mit der U.S. Womens Open auch das dritte Major des Jahres nach der Kraft Nabisco Championship im April und der LPGA Championship Anfang Juni. Zudem gewann sie zwei weitere, reguläre LPGA-Tour-Turniere, zuletzt direkt in der Woche vor der US Open die Arkansas Championship. Der Grand Slam, also der Gewinn aller Major-Turniere in einem Jahr, ist bei den Damen übrigens schwerer als bei den Herren, da die Ladies fünf Majors im Kalender stehen haben. Will Inbee Park also einen Rekord für die Ewigkeit aufstellen, muss sie nicht nur Anfang August die Women?s British Open gewinnen sondern auch Mitte September bei der Evian Championship am Genfer See triumphieren.

Zum Schluss noch ein Blick auf das Wochenende. In Le Golf National, dem Austragungsort des Ryder Cup 2018, findet die Alstom Open de France, das beste Golfturnier in Kontinentaleuropa statt. Mit Graeme McDowell, Luke Donald, Ian Poulter, Martin Kaymer und Matteo Manassero sind zahlreiche europäische Topspieler am Start. Zusätzlich aufgewertet wird das Starterfeld durch US-Star Matt Kuchar, der 2013 nach Tiger Woods die meisten Weltranglistenpunkte gesammelt hat. Titelverteidiger ist Marcel Siem, der allerdings heute das "Kunststück" fertig brachte, zwei Quadruple Bogeys zu schießen und mit sieben über Par aussichtslos zurückliegt. Die PGA Tour gastiert in West Virginia zur Greenbrier Classic. Dort schlagen unter anderem Phil Mickelson und Bubba Watson ab.

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