14.08.2014

Rory siegt - Tiger pausiert


Nichts und niemand kann ein Major-Turnier besser zusammenfassen als das Par-10 bei Spox. Deshalb als Rückblick auf das vergangene Wochenende einfach der Link zum Text des Kollegen Regelmann! Lesebefehl! spox.com RICKIE, SUCH RORY EINE FRAU!

In dieser Woche gastiert die PGA Tour in North Carolina bei der Wyndham Championship. Es ist das letzte reguläre Turnier vor dem Beginn der Play-Offs. Nach den anstrengenden letzten Wochen (zwei Majors und ein WGC-Turnier innerhalb von vier Wochen) gönnen sich die meisten Stars vor den Play Offs eine Pause, weshalb der Turniersieger am Sonntag für die PGA Tour vergleichsweise mickrige 34 Punkte für die Weltrangliste erhält. Neben Titelverteidiger Patrick Reed ist der Südafrikaner Ernie Els der wohl prominenteste Starter im Sedgefield Country Club in Greensboro. Els ist nur 99. im FedExCup und will seine zuletzt ansteigende Form nutzen, seine Ausgangsposition vor den Play Offs in einem schwächeren Feld zu verbessern. Ebenfalls abschlagen werden Hideki Matsuyama, der auf dem Papier beste Spieler des Turniers (OWGR-18.), Webb Simpson, Brandt Snedeker oder Bill Haas. Zudem verlängern eine European Tour-Spieler nach der PGA Championship ihren Aufenthalt in den Staaten und akzeptierten Einladungen ins Turnier. Für Spieler und Organisatoren eine Win-Win-Situation. Die Veranstalter präsentieren den Fans ein attraktives Feld und für Spieler wie Francesco Molinari, den Schotten Stephen Gallacher oder Brooks Koepka ist es eine Chance, sich mit einem Sieg eine PGA-Tour-Karte zu sichern. Ins Feld hat es auch Alex Cejka geschafft. Nach seinem grandiosen Saisonstart auf der web.com-Tour, bei dem er sich den Aufstieg auf die PGA Tour zur kommenden Saison sicherte, hat er zuletzt einige schwächere Resultate eingefahren. Vielleicht nutzt er die Chance bei der Wyndham zum Turnaround. Wichtig bei der Wyndham sind auch immer die sogenannten Bubble Boys, die Spieler die im FedExCup um den 125. Platz klassiert sind und noch auf eine Play-Off-Teilnahme hoffen bzw. ihren Platz absichern müssen. Aktuell belegt der Engländer Paul Casey den 125. Platz. Er hat 11 Punkte Vorsprung auf den 126., den Südkoreaner Sang Moon Bae. Neben Bae hoffen mit Mike Weir (Kanada/134.), Martin Laird (Schottland/136.), Ex-Masters-Champion Trevor Immelman (Südafrika/141.), Roberto Castra (USA/144./2013 noch unter den Top-30 im FedExCup), Peter Hanson (Schweden/160./2012 noch Mitglied im europäischen Ryder Cup Team) oder der Ire Padraig Harrington (188./dreifacher Majorsieger 2008 und 2009) zahlreiche prominente Spieler noch auf den Sprung unter die Top 125 und damit zum Barclays, dem ersten Play-Off-Turnier. Im Gegensatz zu den genannten Spielern wird Tiger Woods nicht bei der Wyndham an den Start gehen. Woods ist aktuell 218. im FedExCup und hätte mit einem Sieg (schon ein zweiter Platz wäre zu wenig gewesen) noch die Chance auf einen Play-Off-Platz gehabt. Angesichts seiner Verletzungsprobleme und der damit verbundenen Formschwäche war es wohl aber eine weise Entscheidung, die Saison zu beenden und den Körper in den kommenden Wochen wieder vollständig gesunden zu lassen. Die Chance, dass Woods in Greensboro gewinnt, wäre vergleichsweise gering gewesen. Die Play-Offs finden also ohne den Tiger statt, für das Golf in den Staaten und die übertragenden Fernsehsender ist das schlicht eine Katastrophe. Gleiches gilt auch für den Ryder Cup. Der Tiger gab via Pressemitteilung bekannt, dass er bis Anfang Dezember, wenn die von seiner Stiftung organisierte World Challenge stattfinden wird, kein Golf mehr spielen werden. Er selber hat US-Kapitän Tom Watson informiert, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht für das US-Team zur Verfügung steht. Eine „Katastrophe“ könnte die Absage auch für Europa werden, denn Woods hat im Ryder Cup auch zu seinen besten Zeiten selten die von ihm erwartete Leistung gebracht. Bezeichnend: den letzten (und einzigen) Sieg (in den letzten 15 Jahren) fuhren die Amerikaner 2008 ein. Tiger Woods fehlte verletzt! Dennoch stand immer er im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, für den Teamgeist war dies und die Tatsache das Woods noch mehr Individualist ist, als es seine Kollegen ohnehin schon sind.

Nun herrscht zumindest hinsichtlich Woods Klarheit in Sachen Captains Picks, allerdings müssen weitere Top-Spieler mangels direkter Qualifikation auf einen Anruf von Watson hoffen, z. B. Keegan Bradley, der sich 2012 als kongenialer Partner von Phil Mickelson als so eine Art amerikanischer Ian Poulter präsentierte. Auch Jason Dufner, Webb Simpson oder Brandt Snedeker haben sich nicht qualifiziert. Fakt ist, dass das US-Team 2014 personell irgendwie aus dem letzten Loch pfeift. Abseits von Tiger Woods stiegen Jason Dufner und Matt Kuchar in Valhalla verletzt aus dem Turnier aus bzw. traten erst gar nicht an. Dufner reagierte auf Nachfragen, ob er die Play Offs und den Ryder Cup spielen wird, gereizt: sein einziges Ziel sei es aktuell „gesund zu werden“. Dustin Johnson wird, ob nun freiwillig oder nicht, nicht in Gleneagles dabei sein. Qualifiziert für das US-Team sind neben Matt Kuchar Bubba Watson (der sich schon in Valhalla vom Regen schwerstens genervt zeigte – Hey Bubba, wir spielen Ende September in den schottischen Highlands, es könnte sein, dass Du Dich nach den Bedingungen von Valhalla dann sehnen wirst), Jim Furyk, Rickie Fowler (die beiden formstärksten US-Spieler, insbesondere bei Fowler muss man aber abwarten, wie er psychisch die knappe PGA-Championship-Niederlage verkraftet hat, nachdem er 2014 zuvor schon zweimal Zweiter und einmal Fünfter bei den anderen Majors war), die Rookies Jordan Spieth und Patrick Reed, Phil Mickelson (dessen Formkurve steil nach oben zeigt), Jimmy Walker (um den es nach seinem sensationellen Saisonstart – drei Turniersiege – auch ruhig geworden ist) und Zach Johnson, der sich seit Monaten außer Form präsentiert und nur dank der vielen Punkte, die er am Beginn der Qualifikationsphase gesammelt hat, im Team steht.

Neben der Zusammenstellung des Teams ist Watson derzeit auch mit der Ausrüstung der US-Amerikaner beschäftigt. Vor vier Jahren in Wales, als es an den ersten beiden Tagen wie aus Eimern schüttete, gab die Regenbekleidung des US-Teams relativ schnell den Geist auf. Letztlich mussten die US-Spieler damals im Merchandising-Zelt (!) die Regenjacken und –hosen des Ausstatters der Europäer (!) kaufen (!). Dieses Jahr unterzieht Watson die Klamotten einem einstündigen Test in der heimischen Dusche. Zumindest da sollte also 2014 nichts schiefgehen…

In Europa beginnen jetzt eine Reihe von kleineren, teilweise traditionellen, teilweise auch neuen Turnieren, die im Schatten der Play Offs in Amerika laufen. Dieses Wochenende treffen sich Thomas Björn, Thorbjörn Olesen sowie Moritz Lampert beim neu geschaffenen Turnier „Made in Denmark“ im Norden Jütlands. Björn ist als Weltranglisten-24. und Lokalmatador das absolute Aushängeschild der Veranstaltung, mit dem formschwachen Nicolas Colsaerts aus Belgien (nur noch Weltranglisten-176.) tritt aber sogar ein Mitglied des legendären europäischen Ryder Cup-Teams von 2012 an. Max Kieffer zog seine Startzusage kurz vor Beginn des Turniers wegen einer Handverletzung zurück.

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