06.09.2009

3. Liga 2009/10 - 8. Spieltag - Spielbericht

FC ROT-WEISS ERFURT - WUPPERTALER SV 1:0 (0:0)

Der FC Rot-Weiß Erfurt blieb dank eines 1:0-Erfolges über das Schlusslicht Wuppertaler SV im fünften Spiel in Folge ungeschlagen. Nach der Art und Weise fragt (hoffentlich) bald keiner mehr. Denn was die knapp 6000 Zuschauer im Dauerregen ertragen mussten, hatte mit Fußball nur wenig zu tun.

In der ersten Hälfte fand der FC Rot-Weiß nicht statt. Woran es lag, konnte man nur vermuten. Offenbar hatte die Mannschaft die krisengeschüttelten Gäste nicht so angriffslustig erwartet. Die Wuppertaler attackierten früh und kreierten insbesondere über den linken Flügel immer wieder Gefahr für den heute zur Abwechslung mal wieder großartig haltenden Orlishausen. Dass die Bergischen zur Halbzeit nicht mit zwei oder drei Toren führten lag ausschließlich am Unvermögen ihrer Stürmer. Wir trugen zum Spiel außer ein paar gelben Karten, die der schwache Schiedsrichter Ittrich, der unter seinem noch schwächeren Linienrichter (Haupttribünenseite) litt, verteilte, nichts, aber gar nichts bei. Für Aufregung sorgten wir während der ersten 45 Minuten nur einmal. Rockenbach traf bei einem Kopfballduell unglücklich seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen und erhielt die gelbe Karte (vertretbar). Die wie vom Blitz getroffen aufspringende Wuppertaler Bank forderte lautstark einen Platzverweis. Einer der Bankdrücker sprang so wild gestikulierend auf der Laufbahn umher, dass ich Bedenken hatte, ob er sich vor der Rasenkante wieder in den Griff bekam.

Fazit zur Pause: wir hatten um ein (oder mehrere) Gegentor(e) gebettelt, allein die in einer Farbmischung irgendwo zwischen gelb, senf und gold gekleideten Gäste erfüllten unseren Wunsch nicht.

Die schwachen Hauswald (offensiv ohne Akzente, im Zweikampf hoffnungslos unterlegen) und Möckel (ungewohnte Unsicherheiten) durften im Trockenen bleiben, für sie kamen Stenzel (machte viel Betrieb) und Hillebrand, der sein Debüt im schönsten Trikot der Welt feierte. Die zweite Halbzeit konnte man in drei Drittel gliedern. Im ersten machten wir nun etwas mehr Druck, kamen so auch zu einigen Chancen (Bölstler), scheiterten aber spätestens am Wuppertaler Keeper. Im zweiten Drittel spielten wir so wie vor der Pause. Pässe gingen ins nichts, Bälle versprangen, es war nicht schön. Die Mannschaft versuchte zwar alles (dass will und kann ich ihr nicht absprechen), allerdings schien sie an diesem Abend nicht in der Lage, irgendwas vernünftiges zu Stande zu bringen. Zehn Minuten vor dem Ende kam dann Massimo Cannizzaro. Ein Wechsel, der sich in der Nachspielzeit bezahlt machen sollte. Thiago Rockenbach flankt in den Strafraum (im Gegensatz zu den zahlreichen Fehlversuchen von Malura kam die an) und Massimo hält seinen Schädel hin. Tor! Jubel! Ungläubiges Staunen auf den Rängen. Wir führten. Unverdient. Egal. Der Ärger, der zuvor beim Gedanken an die verschenkten Punkte von Minute zu Minute größer geworden war, war plötzlich weg. Eine Mischung aus Erleichterung und grenzenlosem Jubel machte sich breit. Doch noch gewonnen. Und das Tor ausgerechnet von Massimo Cannizzaro, der seit gefühlten zwanzig Jahren nicht mehr getroffen hatte (siehe Eisbecher der Woche). Und ein bisschen Mitleid hatte ich für die Gäste und die mitgereisten Anhänger auch. Ehrlich. Denn nach so einem Spiel mit leeren Händen nach Hause zu fahren, ist ganz bitter. Aber so ist das wohl, wenn Du unten stehst.

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